GPS-Uhren: Suunto 9

Suunto9 © Felgenhauer / xc-run.de

„120 Stunden ununterbrochene Trainingsaufzeichnung“ sind eine eindeutige Ansage, die durch den Slogan BUILT TO LAST – JUST LIKE YOU unterstrichen wird. Genau auf diese Verbesserung haben sich die Finnen bei SUUNTO auch spezialisiert, als sie die SUUNTO9 Modelle auf Basis der erfolgreichen Spartan Serie aufsetzten. Wenig zusätzlicher Schnickschnack – dafür eine lange (Batterie) Lebensdauer für Outdoorenthusiasten.

Erster Eindruck

Individiuelle Anpassung des Ziffernblattes © suunto.com

Der erste Eindruck der SUUNTO 9 ist durchaus positiv. Verfügbar in drei Farben (white, black, lime), niedriges Gewicht (72g) und durch das Silikon-Armband ist die Uhr sehr soft und angenehm zu tragen. Der farbige Touchscreen bietet eine brillante Auflösung und in Verbindung mit den drei Aktionsknöpfen ist die Bedienung sehr einfach und intuitiv – wie man es von der SPARTAN Serie gewohnt ist. Das Mineralkristallglas in Verbindung mit Edelstahl und glasfaserverstärktem Polyamid Gehäuse macht einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. 

Display

Grafische Darstellung des HR Verlaufs © suunto.com

Das Display der SUUNTO9 mit einer Auflösung von 320 x 300 Pixeln bietet eine brillante, sehr stylische Anzeige und ist einfach nur genial. Besonders gefällt uns die grafische Darstellung der Herzfrequenz oder der Leistungsanzeige in Watt als farbiges Liniendiagramm. Der Touchscreen funktioniert dabei einwandfrei. Im Notfall (starker Regen) lassen sich sämtliche Funktionen über die drei Aktionsknöpfe bedienen.

Akku

Suunto9 - Erinnerung die Uhr aufzuladen © suunto.com

Das Prunkstück der neuen SUUNTO 9 Serie ist ganz klar die Laufzeit. Der Suunto FusedTrack™ Algorithmus liefert verbesserte Routen- und Distanzdaten durch die Kombination aus GPS- und Bewegungssensor-Daten. Somit kann die Batterielaufzeit durch niedrigere GPS-Leistung verlängert werden, ohne wirkliche Kompromisse bei der Genauigkeit eingehen zu müssen. Im Klartext heißt das: 25 Stunden Batterielaufzeit im Modus mit der höchsten Genauigkeit und bis zu 120 Stunden bei niedrigster Aufzeichnungsfrequenz. Dabei kann man zwischen drei vordefinierten Batteriemodi wählen (Performance, Endurance und Ultra) und diese auch während der Aktivität wechseln. Eine weitere sehr durchdachte Besonderheit: Beim Start einer Aufzeichnung wird eine Schätzung der verbleibenden Batterielaufzeit im aktuellen Modus angezeigt! Die Uhr erkennt, wenn der Batteriestand im Training einen niedrigen Grenzwert erreicht und schlägt automatisch den Wechsel zu einem anderen Batteriemodus vor. Die Suunto 9 erinnert uns an den Batteriestand anhand des bisherigen Trainings- und Aktivitäten Verlaufs. Eine leere oder nicht ausreichende Batterie beim Training gehört somit der Vergangenheit an. Genial!

Die Laufzeit kann durch umschalten auf einen anderen Batteriemodus erhöht werden. © suunto.com

SUUNTO Movescount

Ich habe mittlerweile viele GPS-Uhren, vieler verschiedener Hersteller getragen und getestet und natürlich auch die herstellerspezifische Software verwendet. Nichts war so durchdacht, einfach, intuitiv und praktikabel wie SUUNTO Movescount. Auch die Kompatibilität und automatische Synchronisation mit der von mir bevorzugten zusätzlichen Trainingssoftware (TrainingsPeak) oder mit STRAVA klappt tadellos.

Einsatzbereich

Die robuste Suunto 9 ist für langes, hartes Training, Rennen und extreme Abenteuer konzipiert. Trotz fehlenden barometrischen Höhenmessers würde ich aufgrund der hohen GPS Genauigkeit die Uhr auch Outdoor- und Bergsportenthusiasten empfehlen. Durch die Wasserdichtigkeit, den mehr als 80 vordefinierten Sportmodi und der Multisportfunktion ist sie auch die perfekte Wahl für Triathleten.

Trainingsauswertung © suunto.com

Zuverlässigkeit

Die Uhr verbindet sich blitzschnell mit dem Herzfrequenzsensor und baut innerhalb kürzester Zeit eine GPS-Verbindung auf. Im dreimonatigen Testzeitraum traten keinerlei Empfangsprobleme auf. Die SUUNTO lieferte äußerst zuverlässig die genauen Kilometer- und Höhenmeterangaben. Bisherige Ausfälle: Fehlanzeige!

Kopplung mit anderen Geräten

Die Kopplung mit Computer, einem externen Brustgurt und eines Wattmessgerätes beim Laufen klappte sehr gut und zuverlässig.

Besonderheiten

Die Uhr bietet einige Besonderheiten, die sich im Alltag bewährt haben und die Uhr zu einem tollen Begleiter für Sport und Freizeit machen. Dazu gehören:

  • Intelligente Batteriemodi mit FusedTrack™ und geschätzter verbleibender Batteriedauer
  • Personalisierbare Ziffernblätter
  • Aktivitätsüberwachung rund um die Uhr, mit Herzfrequenzmessung am Handgelenk sowie Schritt- und Kalorienangaben
  • Grafische Sofortanzeige der Herzfrequenz und des Kalorienverbrauchs 
  • Verfolgen der Herzfrequenz im Ruhezustand
  • Trainingszusammenfassung über 30 Tage
  • Unterstützung für mehr als 80 Sportarten, mit Renn- und Intervallmodi
  • Triathlon- und Multisport-Modus
  • Komfortables, auf der Uhr einstellbares Intervalltraining
  • Trainingsauswertung nach Intensitätszonen (HR, Pace und Watt)

Herzfrequenzmessung am Handgelenk

Suunto 9 - HR Messung am Handgelenk © suunto.com

SUUNTO rudert mittlerweile ein wenig zurück und spricht seit der SUUNTO9  von „geschätzter Handgelenks-HR“. Die war vor einem Jahr bei der SPARTAN Wrist enttäuschend und ist es leider immer noch. Bereits beim ersten lockeren Lauf schießt der HR-Puls durch die Decke und liefert mir Werte jenseits der 180 bpm (bei einem Maximalpuls von 178). Trotz verschiedener Tragevariationen (wenn ich gekonnt hätte, hätte ich sie mir auch noch um den Hals geschnallt) war der Puls sehr sprunghaft und  vor allem auf Trails (Erschütterung) funktioniert die HR Messung am Handgelenk nicht, bzw. sehr unzuverlässig. Mittlerweile habe ich mich damit ab- und eine für mich sehr praktikable Lösung  gefunden. Im Fitnessstudio, beim Radfahren oder zur Pulsmessung im Alltag funktioniert die Herzfrequenzmessung am Handgelenk und ist trotz kleinerer Abweichungen oder Ausfällen ausreichend. Bei Laufeinheiten setze ich einen externen Brustgurt ein, der automatisch von der Uhr gefunden und gekoppelt wird. Das bedeutet: Trage ich den Gurt, nimmt die Uhr automatisch dessen Werte, verzichte ich darauf, dann erfolgt die Messung über das Handgelenk.

Unterschied zur Suunto 9 Baro

Übersichtliche Darstellung des Trainings © suunto.com

Wir haben uns beim Test bewusst für die um 100 € günstigere Variante der Suunto 9 ohne barometrischen Höhenmesser entschieden. Während mit Barometer der Umgebungsluftdruck mit einem integrierten Drucksensor gemessen wird und durch eine Kombination aus barometrischen Höhendaten und GPS-Daten (FusedAltiTM) zu einer genaueren Höhenmessungen mit Auf- und Abstiegswerten führen soll, verlässt sich die Suunto9 nur auf die GPS-Daten. Als Bergsportler und ambitionierter Trailrunner habe ich den barometrischen Höhenmesser bei diesem Modell nicht vermisst. Die GPS-Daten sind mittlerweile so gut, das die Abweichungen (im Vergleich zur Spartan Ultra) im marginalen Bereich lagen. Die Version ohne Barometer ist mit nur 72g um neun Gramm leichter als die BARO und somit nach meinem Geschmack auch angenehmer zu tragen. 

Fazit

Suunto hat sich bei der Entwicklung der Suunto9 vor allem auf die Langlebigkeit der Batterie konzentriert und damit einen echten Meilenstein gesetzt. Die intelligenten Batteriemodi mit einer GPS-Aufzeichnung von bis zu 120 Stunden und dem flexiblen Umschalten währen des Gebrauchs sind einfach nur genial und sollten für jedes Trailabenteuer ausreichend sein. Leere Batterien während des Trainings oder beim Wettkampf gehören mit der Suunto9 der Vergangenheit an. Das Finden des GPS-Signals und dessen Genauigkeit ist ebenso spitze wie die intuitive Bedienung und das brilliante Farbdisplay. Einziger Wehrmutstropfen ist die unzuverlässige HR-Messung am Handgelenk. Der angenehm zu tragende Brustgurt (Suunto Smart Sensor) kann dieses Defizit kompensieren – kostet allerdings noch einmal 80 € extra.

Weitere Infos gibt es hier: