Produktvorstellungen

Von der Drohne verfolgt: Die HoverAir X1 Pro Max mit Ski Bundle im Test

Eine „immer dabei“ Drohne die sofort einsatzbereit ist und das Training nicht übermäßig unterbricht? Wir haben die HoverAir X1 Pro Max in den letzten Wochen und Monaten für euch getestet. Hier lest ihr unseren Testbericht!

Das sagt der Hersteller

HoverAir X1 Pro Max mit Ski Bundle
© Felgenhauer/xc-run.de

PRO/PROMAX ist eine selbstfliegende Kamera, die selbstständig fliegt, selbstständig Bilder aufnimmt und selbstständig denkt. Keine Steuerung, keine Pilotierung – lasse sie einfach aus deiner Handfläche starten und dir folgen. Vom Skifahren über Radfahren bis hin zu Indoor-Abenteuern ist sie die einzige Flugkamera, die wirklich mit Autopilot fliegt – sie bleibt stabil, bleibt aufmerksam und verliert nicht die Spur. Intelligentes Fliegen, ganz einfach! Leichter als die meisten Handys, so leicht faltbar wie ein Buch, passt in jede Tasche. Kein Übergepäck, kein zeitraubender Aufbau, keine Eile.

„Die beste Drohne ist die, die jederzeit im Einsatz ist.“

Das sagt die xc-run.de Redaktion

Gerade letzteres sollte der Grundsatz jedes Medienschaffenden sein. Negativ formuliert würde das heißen: Die schlechteste Kamera ist diejenige, die im entscheidenden Augenblick zu Hause liegt. Genau unter diesen Aspekt haben wir in dieser Sommersaison die HoverAir X1 Pro Max getestet. Kurz gesagt, viele der oben genannten Aspekte sind richtig, mit einer wichtigen Ausnahme.

Was ist dabei?

Beim Durchstöbern des HoverAir Store fällt auf, dass im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern von Drohnen für den Endkunden-Bereich das Angebot sehr überschaubar ausfällt. Die Konzentration liegt auf verschiedenen Versionen eines und desselben Konzepts. Eine Drohne unter 250 Gramm (mehr dazu unter „Rechtliches“ weiter unten), die ohne große Anleitung und Einarbeitung bedient werden kann. Das große Kit inklusive Ski Bundle hat dabei noch einiges an Zubehör an Bord.

  • Beacon („Leuchtfeuer“) zur Überwachung des Live-Bildes mittels Mini-Display, verbessertem Tracking, Tonaufzeichnung und als Zentraleinheit für die Fernbedienung.
  • Joysticks, die auf zwei Arten mit dem Beacon verbunden werden können und mit dem Handy als Display eine vollwertige Fernbedienung ergeben.
  • Zusatzakkus mit Thermofunktion (wichtig bei niedrigen Temperaturen) und eine Ladebox

Nun die Frage: Braucht es überhaupt Zubehör?

In Bezug auf die Idee einer immer-dabei-Drohne für Läufer sicherlich nicht. Die 192 Gramm verschwinden so easy im engen Laufrucksack, dass es passieren kann, die Drohne glatt zu vergessen. Die Anwendung in allen Varianten des Laufsports braucht einfach kein Zusatzequipment, bestenfalls einen Ersatzakku. Erst bei weitreichenderen Einsätzen sind die ergänzenden Gadgets sinnvoll. Der Beacon erhöht die Präzision bei der Verfolgung, was bei schnellen Bewegungen im Rad- oder Skisport sinnvoll ist. Bei den von uns getesteten Graveltouren verringerten sich die Flugfehler um gut die Hälfte, was auch die Sicherheit aller beteiligten Personen erhöht. Die Ladebox ist eigentlich für den Winter konzipiert. Während des Transports wird der Akku der Drohne wieder aufgeladen, ganz ohne großen Mehraufwand. Die Kapazität entspricht drei weiteren Akkus, also gut einer halben Stunde zusätzlicher Flugzeit. Wer den Platz im Rucksack aufbringen kann, hat damit für eine sehr lange Zeit eine stets einsatzbereite Drohne, ohne die Akkus transportieren und wechseln zu müssen. Bei unseren Produktionseinsätzen ist das extrem hilfreich. In die Tasche des Fahrradtrikots passt die Hover X1 damit aber nicht mehr. Die Fernbedienung, also der Beacon inklusive Joysticks und Handy, ist für kreative Flugmanöver sicherlich notwendig. Wer sich im Drohnenflug weiterentwickeln will, wird damit seinen Spaß haben. Als Läufer mit der Ambition, die eigenen Abenteuer zu dokumentieren, lohnt sich die Mitnahme der zusätzlichen Ausrüstung eher nicht.

Was die HoverAir X1 Pro Max kann

HoverAir X1 Pro Max © Felgenhauer/xc-run.de

Damit ist schon viel gesagt zum eigentlichen Einsatzgebiet. Die Hover ist schnell verpackt, ausgepackt und einsatzbereit. Selfies in allen Varianten, sprich Videos mit bis zu 8K Auflösung, hoch- oder querformatig, mit diversen autonomen Flugmanövern mit einfachster Bedienung sind damit für Jedermann, auch ohne Flugerfahrung, möglich. Rund zehn Minuten Flugzeit klingen wenig, doch die Drohne ist meistens nah am jeweiligen Modell, sprich An- und Abflug oder sonstige Schwebezeiten knabbern nicht an der Akkuleistung. Mit etwas Übung reicht ein einziger Akku aus, um genug Rohmaterial für ein einminütiges Video zu sammeln. Die Bedienungsschritte an sich sind einschalten, Flug- und Kameramodus wählen, Startknopf drücken und auf den Abflug von der ausgestreckten Hand warten. Das kann in insgesamt 20 Sekunden erledigt sein, was den Lauf nicht weiter unterbricht. Die Drohne registriert die startende Person und sobald die Aufnahme-LED auf rot wechselt, kann es losgehen.

Dazu einige Beispiele:

Verfolgungsmodus: Der Klassiker, bei dem die Drohne hinterher fliegt. Dolly Track: Faszinierende Bilder im Vorausflug. Hier muss die Drohne die Bewegungsrichtung antizipieren, was bei vielen Kurven auch mal im Gebüsch enden kann. Hover / Schweben: Hier bleibt die Drohne stehen und beobachtet die registrierte Person bei allem, was so passiert. Ein Anwendungsfall wäre eine kleine Kletterpartie auf einen Felsengipfel, ohne dabei verfolgt zu werden. Umkreisen: Am Gipfel angekommen, umkreist die Drohne die angepeilte Person und präsentiert das Panorama dahinter. Ideal für die Hero-Pose nach langem Anstieg. Hindernisse wie ein Gipfelkreuz sollten dabei aber vom „Piloten“ vorab mitgedacht werden, sonst bremst die Hover automatisch und ziemlich abrupt ab. Kein Problem, aber unschön im Video.

Gelegentliche Kollisionen mit Bäumen, Büschen oder anderen Hindernissen lassen sich bei aller Vorsicht nicht immer vermeiden. Durch den Rotorschutz und die kompakte Bauweise entstanden dabei aber keine größeren Schäden, weder an der Botanik noch am Fluggerät.

Insgesamt gibt es nach dem derzeitigen Stand elf dieser Flugeinstellungen, die sich alle im Detail anpassen lassen. Abstand zur Person, Höhe über Grund, dazu die jeweils gewünschte Videoauflösung, die Videokodierung, Hoch- oder Querformat, farbliche Nachbearbeitung, und einiges mehr sind wählbar, das dann über die Hover-App aus dem App-Store. Wer sich mit allen Details beschäftigen will, kann durchaus die ein oder andere Stunde investieren. Die Empfehlung ist daher klar: Das sollte schon zu Hause erledigt sein.

 

Was kommt dabei heraus

Idealerweise ist also der Plan zum jeweiligen Video und damit die gewünschten Einstellungen schon zu Hause fixiert. Die Entscheidung, ob hoch oder quer, sollte beispielsweise schon vorab stehen und ist am einfachsten in der App einzustellen. Hier lassen sich einmal gewählte Varianten direkt auf alle Flugmodi übertragen, womit unterwegs kein Gedanke mehr daran verschwendet werden muss. Die Qualität des Materials ist dabei mit allen gängigen Action-Cams mit 1 1/3″-Sensor vergleichbar und damit auch kombinierbar. Wer stationäres Material aus einer GoPro hinzu mischen will, beispielsweise aus einer Szene unter Wasser, erlebt bildtechnisch keine bösen Überraschungen. Der interne Speicher von 64 GB reicht dabei für alle Eventualitäten aus. Selbst in maximaler 8K-Auflösung wird eher die gesamte Akku-Kapazität zu Neige gehen als der Speicherplatz. Zur Weiterverarbeitung empfiehlt sich zunächst die Hover-App, die ganz ordentliche Ergebnisse bei der Nachbearbeitung einzelner Szenen liefert. Für Schnitte, Ton und andere Weiterverarbeitung wird eine Drittanbieter-App benötigt. Per USB-C lassen sich die Szenen außerdem auf den Rechner übertragen.

Rechtliches

HoverAir X1 Pro Max © Felgenhauer/xc-run.de

Mit einer maximalen Startmasse von unter 250 Gramm ist man seitens der Bürokratie erst mal fein raus. Für den Betrieb ist der Theorienachweis (also der „kleine Führerschein“) nicht notwendig. ABER: Auch für die gerne als problemlos angesehene Kategorie C0, also die einfachste Einstufung in der europäischen Drohnenverordnung, gelten Regeln, die bekannt sein sollten. Ein einfaches Beispiel ist das Verbot eines Überfluges von Menschenansammlungen, worunter schon ein kleines Starterfeld beim Trailrunning fallen würde. Außerdem ist die Registrierung der Drohne beim jeweils zuständigen Luftamt (abhängig vom Wohnsitz) anzuraten, da sich in der Verordnung die vertrackte Sache mit der Aufprallenergie versteckt. Kann dabei über 80 Joule erreicht werden, was auch mit 250 Gramm Masse sein kann, muss die Drohne registriert werden. Mehr dazu online unter lba-openuav.de Davon abgesehen ist eine Haftpflichtversicherung sowieso für alle Drohnen Pflicht in Deutschland. Mit rund 150 Euro im Jahr ist der Absicherung aber genüge getan.

Fazit

Auspacken und losfliegen wäre schön, aber erst nach den rechtlichen Hürden und mit etwas theoretischer Einarbeitung ist der Drohnenflug sicher möglich. Die Aufnahmen mit der HoverAir X1 Promax sind dann aber ein Kinderspiel, im wörtlichen Sinn. Die Motivation, die Chefredakteur Markus Mingo aus der ihm verfolgenden Drohne gezogen hat, lässt sich in den Beispielvideos gut nachvollziehen.

Fakten

Gewicht: 192 Gramm
Aktueller Preis: 669 Euro (Drohne), 1.169 Euro (inkl. Ski-Bundle)
Alle Infos: hoverair.com