Das ABC der Trailschuhe

Asola im Herbst 2021: UYN Headquarter © Michael Rackl

Obwohl wir stets versuchen nicht zu technisch und „nerdig“ in unseren Testberichten und Rezessionen zu klingen, lassen sich manche Fachbegriffe wie Drop, Außensohle oder Rock Plate nicht vermeiden.  Gerade Anfänger könnten hier ihre Probleme bekommen. Ein Glossar:

Heel-to-Toe Drop (Drop oder Sprengung)

Der Heel-to-Toe Drop bezieht sich auf den Höhenunterschied von der Ferse bis zur Spitze eines Schuhs. Derzeit variiert der Absatz von Ferse zu Zehe bei Trailschuhen von null bis zwölz Millimeter. Einige Läufer bevorzugen die natürliche Bewegung ohne Sprengung (siehe Alternativschuhe). Dies kann bei Läufern, die an herkömmliche (Straßen-)Laufschuhe mit einer Sprengung von 8 bis 12 mm gewöhnt sind zu Problemen in der Wade führen. Viele Trailschuhmodelle bieten moderate Drops von 4 bis 8 mm.

Insiderwissen: Je steiler und technischer das Gelände, umso moderater sollte der Drop sein um im Downhill den „Stöckelschuheffekt“ zu vermeiden.

Stollen oder Profil

Das Profil (Stollentiefe) bezieht sich auf die Länge der Noppen an der Unterseite einer Laufsohle. Während Straßenlaufschuhe oft ein minimales Profil haben, besitzen Trailschuhe im Allgemeinen 3 bis 6 mm tiefe Stollen. Einige Trailschuhe, die speziell für schlammige Bedingungen entwickelt wurden, können bis zu 8 mm tiefe Stollen haben!

Insiderwissen: Die Stollentiefe hat nichts mit dem Grip der Außensohle zu tun – hierfür ist die Gummimischung verantwortlich.

Midsole (Zwischensohle)

Dies ist die dämpfende Komponente zwischen der Außensohle und dem Fuß. Heutzutage werden Zwischensohlen aus einer Vielzahl von „Schäumen“ hergestellt und reichen von einer minimalen Dicke bis zu fast 3 Zentimetern Material.

Insiderwissen: Bei Lightweight Schuhen (Kategorie: Tempo) ist die Zwischensohle meist sehr dünn und relativ hart um ein direktes und reaktives Laufgefühl zu vermitteln.

Outsole (Außensohle)

Dies ist die unterste Schicht eines Schuhs, die den Boden berührt. Sie besteht im Allgemeinen aus einem Gummi oder einer gummiähnlichen Mischung.

Insiderwissen: Die Außensohlen werden oft von Fremdanbietern wie Vibram, Continental oder Michelin zugekauft. Das bedeutet, Trailrunningschuhe unterschiedlicher Hersteller können unter Umständen dieselbe Außensohle besitzen.

Rock Plate (Steinschutzplatte)

Die Rock Plate ist eine Schicht aus verformungsbeständigem Material, sei es eine Kunststofffolie, eine Carbonplatte oder etwas anderes, die irgendwo zwischen der Außensohle und der Zwischensohle sitzt. Die Steinschutzplatte hat den Zweck, Verletzungen an der Fußsohle zu verhindern, wenn Steine ??oder Wurzeln von unten durch den Schuh dringen.

Insiderwissen: Steinschutzplatten können in der Länge variieren und sich über den kompletten Schuh erstrecken oder nur im Vorfußbereich eingebaut werden.

Protektion

Damit ist zum einen die oben genannte Rock Plate als auch ein Schutz am Obermaterial gemeint. In der Regel ist bei Trailschuhen der Zehenbereich verstärkt, um die empfindlichen Zehenspitzen vor Steinen zu schützen.

Insiderwissen: Mehr Protektion bedeutet nicht zwangsläufig mehr Sicherheit und weniger Lauffreude. Als Faustregel gilt: Je alpiner das Gelände umso mehr Protektion sollte der Schuh bieten.

Zehenbox

Die Zehenbox ist der vordere Teil eines Schuhs, indem die Zehen untergebracht sind. Die Zehenboxen sind in Trailschuhen, die auf schnelleres oder technischeres Laufen ausgerichtet sind, tendenziell schmäler, während viele Läufer auf Ultras geräumigere Zehenboxen bevorzugen.

Insiderwissen: Hersteller wie JoeNimble oder Altra haben eine breite Zehenbox als Markenzeichen was HIER begründet wird.