Nach zwei Jahren Warten fand am vergangengen Wochenende endlich die 41. Harzquerung von Wernigerode nach Nordhausen statt. Die Strecke musste aufgrund von Sturmschäden und Forstarbeiten etwas verändert werden. Allerdings sehr zum Vorteil, wie die Teilnehmer später fanden. Der Lauf fiel außerdem auf das Walpurgis-Wochenende, das im Harz mit großer Tradition zelebriert wird.
Harzquerung mit „Kids-Sharing“
Vor zwei Jahren meldete Matthias sich für die erste Hälfte der Strecke (26km) und ich mich für die zweite Hälfte (30km) an. Da die Kinder zu dem Zeitpunkt noch deutlich jünger waren, wollten wir in Beneckenstein nach Matthias Zieleinlauf und vor meinem Start eine Kinderübergabe machen und hätten uns somit keine Gedanken um die Betreuung machen müssen. Aber oft kommt es anders als man denkt und so wollten Oma und Opa, dass die Kinder bei ihnen bleiben und fuhren mit ihnen zur Kinderwalpurgis nach Bad Grund. Dort trafen wir uns später.
Also wurde das Auto mit Läufern vollgepackt und nach Wernigerode gefahren. Dort angekommen war es fast wie ein kleines Klassentreffen der Trailrunning Szene. So viele bekannte Gesichter hatten sich in den Harz verirrt! Um 9:30 Uhr fiel der Startschuss für die 56km und die 25km. Ich hatte noch genügend Zeit mit den anderen Supportern zu quatschen bevor es nach Beneckenstein ging. Matthias kündigte seine Zielzeit mit 2 Stunden plus 5 Minuten an.
Perfektes Zeitmanagement
In Beneckenstein konnte ich noch in Ruhe frühstücken, meine Startunterlagen abholen und mit den anderen Startern der 30km Strecke das tolle Wetter genießen. Und nach angekündigten 2:05 Stunden kam Matthias als zweiter seiner Altersklasse locker ins Ziel geflogen. Bei der Siegerehrung kam es einen halben Liter Schierker Feuerstein, DER lokale Kräuterschnaps. Eine Stunde später, um 11:30 Uhr ging es dann für mich und ca. 65 weiteren Starten auf die zweite Hälfte der Strecke. Zu Beginn ging es durch den Ort bergauf bis wir über ein Feld in den Wald geführt wurden. Der Start war sehr verhalten. Die Teilnehmer liefen sehr entspannt in einer großen Gruppe los und erst als es auf die Forststraße ging, wurde das Tempo etwas angezogen.
Alles für den Schierker Feuerstein
Ich bin gleich als erste Frau losgelaufen und habe mich einer Männertruppe angeschlossen. Die Strecke führte uns durch ein altes Flussbett zu fluffigen Trails und über die Bahnschienen der Harzer Schmalspurbahn, diese war von weitem immer mal wieder zu hören. Die ersten 10 Kilometer waren schön wellig und der Untergrund wechselte häufig zwischen Forststraße und schmalen Trails hin und her. In der Zeit liefen wir auch auf die Läufer der Ultradistanz auf. Nach dem ersten kleinen Downhill überholte ich die kleine Gruppe Läufer. Es folgte der längste Anstieg der Strecke, der uns auf den Poppenberg führte. Der Weg schlängelte sich den Hang hoch und ließ immer mal wieder schöne Ausblicke auf den umliegenden Wald zu. Oben konnten wir uns für den folgenden Downhill noch versorgen. Dieser lief sich einfach toll. Die Beine rollten. Wellig und abwechslungsreich ging es weiter über Trails und Felder, durch eine Allee von Apfelbäumen bis man Nordhausen sehen konnte. Der letzte Kilometer ins Ziel auf dem Sportplatz zog sich etwas auf einer Forststraße, aber der Zielsprint ging dafür noch richtig gut! So hielt die Uhr für mich bei 2:49 Stunden an.
Im Ziel angekommen wartete schon Matthias, für mich der erste Platz der Frauen und auch mein Schierker Feuerstein. Das kleine Klassentreffen ging weiter, es wurden ausgelassen Gespräche geführt, über die weitere Saison geplaudert und Vorfreude auf weitere Treffen machte sich breit.