Hochkönigman 2019: Dem Himmel entgegen

Hochkoenigman 2019 © Sportograf

Am vergangenen Wochenende fand am Fuße des Hochkönigs der Hochkönigman statt, organisiert von Thomas Bosnjak. Mittlerweile ist das Trailrunningwochenende schon ein Kultevent, dass jedes Jahr Anfang Juni die Läufergemeinde nach Maria Alm lockt. Am Sonntag lief  Eric Leidenfrost von unserem GORE WEAR xc-run.de Trailrunning Team beim Skyrace mit, zwischen Weltklasseläufer, viel Schnee und einem gigantischen Bergpanorama.

Für die Allermeisten ist das fünfte Hochkönigman Trail Running Festival am Sonntag bereits Geschichte. Der Großteil der Wettbewerbe findet am Freitag und Samstag statt. Am Sonntag jedoch findet das Event seinen würdigen Abschluss mit dem Skyrace, welches Teil der neu gegründeten SAS ( Skyrunner Austrian Series ) ist. Es ist das erste Rennen der Triologie von Skyrace in Österreich. Als österreichische Athletin und österreichischer Athlet ist es möglich, sich für die Skyrunning European Championships zu qualifizieren. Weiteres Schmankerl, der/die Erstplatzierte qualifiziert sich automatisch für das Finale der Skyrunner World Series im Oktober in Limone.

 

Schneetrails und Sonnenschein

Die Wetterprognosen für das gesamte Wochenende waren hervorragend. Nur der Mai mit seinen späten Schneefällen sowie der lange Winter war mit dem „Trailrunnerblick“ etwas zu lang. Die Originalstrecke führt rund um die Schönfeldspitze über die Buchhauerscharte. Beim Racebriefing für das Skyrace stellte Bosnjak Bilder von 2018 und 2019 zum Vergleich. Heuer war einfach kein Durchkommen, nicht mal ein Weg war zu erkennen – Risiko zu groß, Lawinengefahr! So war schon ein paar Wochen vorher klar, das eine Alternativstrecke gelaufen wird. Auch diese musste jedoch nochmals um gut 500 Höhenmeter und ca. 3km verkürzt werden. Gelaufen wurde nun Richtung Buchhauerscharte und auf ca. 1.700 m Höhe wurde umgedreht. Am Abend vor dem Rennen fand noch die Vorstellung der Topathleten statt. Was für ein starkes Läuferfeld! Wer hier alles beim Fight um Platzierungen ein Wort mitreden möchte! An der Startlinie standen unter Anderem: Benni Bublak und Adrian Niski ( beide Adidas Terrex ), Sebastian Falkensteiner und Markus Stock ( beide Dynafit Squad Team ) , Marcus Burger ( Team Scott Montafon ), Daniel Rohringer ( La Sportiva Mountain Running Team ), Christian Kreidl ( Schlegeis3000 ), Thomas Farnik und zu guter Letzt gab sich Florian Neuschwander die Ehre. Neuschwander ist allerdings am Verpflegungspunkt 1 ausgestiegen. Bei den Frauen reihten sich Eva Sperger ( Team GORE Wear ), Stephanie Kröll ( Mountainshop Hörhager ), Marie – Luise Mühlhuber ( Salomon Ambassador AUT) , Sybille Schild ( Adidas Terrex ) , Tatjana Mitkina ( TSV Altemarkt ) und Marcela Vasinova ( Alpsort ) in die Riege der Topläuferinnen ein.


 

Vollgas bis ins Ziel

Im Eventzelt um kurz vor 8:30 Uhr staute sich so langsam die Hitze. Allen war klar, es würde heiß werden. Um 8:30 Uhr wurden die gut 100 Läufer und Läuferinnen dann endlich erlöst und auf die Strecke geschickt. Vorne wurde es eng – das Tempo war sehr hoch. Direkt setzte sich eine Führungsgruppe um Falkensteiner, Kreidl und Neuschwander ab. Ich hielt mich zurück, die ersten steilen Anstiege zügig zu gehen. Ich lief in einer Verfolgergruppe bestehend aus Markus Stock, Thomas Farnik, Johannes Schmid, Marcus Burger, Moritz Mayer sowie Hermann Schwaiger, der auch als Streckenchef tätig ist. Bei dem erfahrenen Routinier Markus Stock, den ich persönlich vor dem Rennen auf dem Stockerl gesehen habe, war spannend zu beobachten, dass er das Feld „von hinten“ aufräumte. Am Ende Platz vier mit wenigen Sekunden zum Drittplatzierten für Stock.  Entlang der Strecken war wirklich gute Stimmung: Viele Teilnehmer vom Vortag ließen es sich bei schönstem Wetter nicht nehmen, das Skyrace live zu verfolgen. Nun es ging es über Wurzeln, teils schlammig und über Schnee zum höchsten Punkt auf ca. 1.700m und zum gleichzeitigen Wendepunkt des Rennens. Hier kam einem die führenden Läufer mit einem „Wahnsinnstempo“ entgegen: Sebastin Falkensteiner lief augenscheinlich ein einsames Rennen und unterstrich damit seine Leistung vom Vorjahr, das er ebenfalls gewann. Bosnjak heizte mit Kuhglocke und seiner gewohnt guten Laune am Wendepunkt nochmal richtig ein. Mein Rennen sollte nun beginnen wirklich anstrengend zu werden. Nicht, dass es vorher nicht zehrend war. Aber nun sollten es nochmal mehr als 1.000Hm im Anstieg sein. Dazu lieferte ich mir ein spannendes und respektables Duell mit Tomas Farnik. Gegenseitig schenkten wir uns nichts, klatschten für den anderen bei einem Platzierungswechsel und trieben uns weiter an. Eine kleine Fehlentscheidung, die ich getroffen habe, war: Aufgrund der nochmals kurzfristig geänderten Strecke ließ ich kurzerhand die Stöcke weg. Eigentlich setze ich Stöcke bei Rennen über 50km ein, da aber die ursprüngliche Strecke viel Schnee aufwies, wollte ich sie dabei haben. Johannes Schmid ( Team Gamsbock ) , der mich bei km 22 überholte und dem es ähnlich ging, beschrieb den Moment so: „Jetzt geht das Sterben los! Klar ein Anfängerfehler, die Stecken weggelassen zu haben!“   Nachdem die Oberschenkel auf den letzten Höhenmeter ziemlich am Brennen waren, ging es die letzten Kilometer bergab ins Ziel. Farnik und ich waren immer noch nah beieinander. Doch es reichte für das  bessere Ende für mich, was hieße: TOP 10! Auf den letzten 500 Metern, das Ziel war schon lange in Sichtweite, warf der Tscheche jedoch seinen Turbo beim Uphill an und landete so,einige Sekunden vor mir, auf Platz 10. Im Ziel gab es dann eine herzliche Umarmung und wir schenkten uns gegenseitigen Respekt. Außerdem wartete dann auch der Rest unseres GoreWear xc-run.de Trailrunning Team um den verletzten Christian Mayer mit Sabine Wurmsam ( 1. Platz B`jaks Marathon Trail ) und Martin Pfeffer ( 6. Platz B`jaks Marathon Trail ). Christian Mayer, der gerne selbst das Skyrace gelaufen wäre, zeigte Herz und was ihm der Sport bedeutet und fungierte als Teamsupporter und Fotograf. Und versorgte mich gleich im Ziel mit Getränken und einer Ananas, unserem teaminternen „Running Gag“.  Die Plätze 1 – 4 gingen alle an Österreicher, bevor auf dem 5. und 6. Platz Adrian Niski und Benni Bublak für Deutschland folgten. Bei den Frauen siegte Eva Sperger grandios mit 15 Minuten Vorsprung auf die zweitplatzierte Marcela Vasinova und Sybille Schild als Gesamtvierzehnte.

 

Mein persönliches Fazit

Das Skyrace rundet ein tolles Wochenende gebührend ab. Das starke Läuferfeld zeigt, die neu gegründete Skyrunner Austrian Series um Obmann Thomas Bosnjak wird gut angenommen. Trotz mehrmaliger Streckenänderung wurde eine würdiger Lauf geboten. Die nächste Station der SAS ist am 13. Juli beim Schlegeis3000. Ich freue mich schon, am Start zu stehen und erneut berichten zu dürfen. Die Truppe vom Mountainshop Hörhager, die mit Christian und mir im selben Hotel waren, ist auf alle Fälle eine richtig „coole Truppe“. Ihr leidenschaftliches Plädoyer über das Rennen macht Lust auf mehr. Nebst dem Skyrace gibt es dort auch ein Trailrun und eine Teamwertung. Mir bleibt noch Dank zu sagen: An das Organisationsteam und alle freiwilligen Helfer und Helferinnen. An Christian Mayer, mit dem ich beim TAR starten werde, der mich und das Team trotz „Laufpause“ supportet hat. Außerdem die xc-run.de Redaktion für die Unterstützung und GOREWear für die Ausrüstung.

 

Hier findet ihr die Bildergalerie zum Hochkönigman Skyrace 2019