Road to ZUT: Fazit der ersten Schritte

Christian Mayer auf seinem Weg zum ZUT 2021 © xc-run.de

Christian Mayer hat sich 2021 ein großes Ziel gesetzt: Die 100 Kilometer des Zugspitz Ultratrail (ZUT). Dabei folgt er seit rund einer Woche einem strikten Trainingsplan, der ihn auf seiner Reise unterstützen soll. Wie Christian mit dem Plan zurecht kommt und wie er die erste Woche erlebt hat erzählt er hier:

„Nachdem ich bereits seit Monaten nicht mehr konsequent trainieren konnte, war ich zu Beginn der ersten Woche ziemlich nervös und aufgeregt. Ich vertraue Markus meinen Coach voll und ganz, kenne aber auch meine eigenen Stärken und Schwächen. Meine größte Stärke, dieser extreme Ehrgeiz und der schier endlos wirkende Durchsetzungswille ist zugleich meine größte Schwäche. Diese beiden Charakterzüge heißt es in Zaum zu halten und mich selbst beim Training auch einmal einzubremsen.“

Trainingsfazit im Detail

Montag – 60 min lockere Radeinheit Zone 1 / 20 min Stabi Übungen:

Diese Einheit verlief für mich problemlos. In meiner zum Trainingsraum umgestalteten Garage befindet sich neben meinem, auf einem Taxc Neo 2 installierten Rennrad ein komplettes TRX- Schlingensystem. Da ich auch in der Vergangenheit die Familie, einen Fulltimejob und das ambitionierte Training unter einen Hut bekommen musste, hatte ich nie ein Problem morgens um fünf mit einem zweistündigen Radtraining meinen Tag zu beginnen. Dank der Kombi Zwift und Neo 2 kann ich mein Training im Vorfeld planen und die Wattzahlen der Trainingsvorgabe anpassen.

Dienstag – 15 min Einlaufen – intermittierendes Training 6x 30/30 (3 Durchgänge) mit 4 min Pause – 15 min Auslaufen:

Vor dieser Trainingseinheit hatte ich mächtig Respekt, schließlich lag mein letztes Intervalltraining gut ein halbes Jahr zurück. Nach dem Einlaufen und einer kurzen Lauf- ABC- Einlage startete ich in das erste Intervall. Ich war überrascht, wie gut ich mit dieser harten und fordernden Einheit zurecht kam. Die Forderung lautete Zone 3 mit einer HF von 170 bis 179, einer Pace von 4:24 bis 3:54 und einer Leistung von 270 bis 385 Watt. Meine Werte lagen bei allen drei Intervallen bei einer HF zwischen 164 und am Ende 182, einer Pace zwischen 3:44 und 3:19 und einer Leistung von 307 bis 336 Watt. Ich war und bin über meine erste Intervalleinheit seit langem zufrieden und freue mich auf die nächsten Einheiten.

Mittwoch – Trainingsplanänderung – Regeneration

Das geplante Lauftraining habe ich nach Rücksprache mit Markus kurzerhand auf Donnerstag verschoben. Ich wollte meine vorbelastete Achillessehne etwas schonen und machte einen Regenerationstag. Da ich mich aber nur sehr schwer stillhalten kann, entschied ich mich zumindest für ein halbstündliches ausradeln in der Zone 1.

Donnerstag – 45 min lockerer Lauf mit anschließenden 20 min Übungen am Berg

Christian Mayer auf seinem Weg zum ZUT 2021 © xc-run.de

Die Trainingsplanänderung war der richtige Entschluss. Die Muskulatur fühlte sich gut an und im leichten Schneetreiben war das ein richtiger Genusslauf. Aufgrund der langen Laufabstinenz habe ich nun natürlich das Problem die HF- Zonen einzuhalten. Da ich mich aber konsequent an die Vorgaben halten will und werde, hilft in diesem Fall nur die Temporeduzierung. Um mich aber trotzdem ordentlich auszupowern, konnte ich bei den Bergsprints bis an die Grenze gehen.

Freitag – 75 min Nüchternlauf Zone 1 und Lauf- ABC mit 6 Steigerungen

Wenn ich eines aus meiner Vergangenheit gelernt habe, dann sind das Nüchternläufe. Ich liebe diese Trainingsart. Morgens um halb sechs, wenn die Welt noch friedlich schläft, raus auf die Straße und in aller Ruhe ein paar langsame Kilometer abspulen. Schöner kann man in den Tag nicht starten. Und selbst die 6 Steigerungen machen in der klaren Luft jede Menge Spaß.

Samstag – 90 min Radeinheit Zone 1-3, dabei intermittierendes Training 3 Durchgänge mit 8 x 40/20, dazwischen 5 min Pause

Ich erwischte einen rabenschwarzen Tag. Da ich diesen Trainingsplan bereits eine Woche zuvor erhalten habe, hatte ich ausreichend Zeit mir dieses Training auf Zwift ordentlich zu gestalten. Scheinbar war ich dabei aber zu optimistisch und wählte für eine Belastungsleistung von 250 Watt eine Trittfrequenz von 120. Diese Daten hören sich zunächst relativ machbar an. Da ich aber auf dem Neo 2T alle Einheiten im Sitzen absolviere, bekommen diese Werte eine weitaus höhere Qualität. Leider musste ich nach zwei Intervallphasen feststellen, dass an diesem Tag für mich nichts zu holen war. Um zumindest mein Trainingsziel einigermaßen zu absolvieren, entschied ich mich dazu, die restliche Zeit im Regenerationsmodus zu fahren.

Sonntag – 120 min+ lockere längere Einheit, alles was Spaß macht

Da ich an diesem Tag beruflich zum Dienst eingeteilt war, konnte ich diese Trainingseinheit nicht wie geplant durchführen. Vor dem Dienst hatte ich noch Zeit eine einstündige lockere Radeinheit durchzuführen. Nach dem Dienst hörte ich voll und ganz auf meinen Trainer und machte das, wozu ich gerade Lust hatte. Endlich wieder Trail, endlich wieder auf meinen kleinen Hausberg vor meiner Haustür. Diese eineinhalb Stunden genoss ich in vollen Zügen, auch wenn ich dabei etwas meine HF- Vorgabe aus den Augen verloren hatte. Diese konnte ich beim anschließenden Lauf wieder zu 100% einhalten. Nach dem Trail zuhause angekommen, wurde ich von meinem 6- jährigen Sohn an der Haustür empfangen. Er forderte seinen Tribut und trotz müder Knochen, durfte ich mit ihm noch eine knapp 5km lange Dorfrunde absolvieren.

Fazit

Diese erste durchgeplante Trainingswoche hat verdammt viel Spaß gemacht und ich freue mich bereits jetzt auf die nächste Woche!

Übersicht der Artikelserie

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