Tempotraining für Trailrunner: Showdown

XC-RUN Express: Thomas Wanninger, Markus Mingo, Martin Mühlbauer © Michael Rackl

Ein richtiger Wettkampf ist im Frühjahr 2021 noch nicht in Sicht, so gilt es dieses Wettkampffeeling in gewissem Maße selbst zu erzeugen. Der 10-Kilometer-Lauf am Ende meines sechswöchigen Tempo-Trainingsblocks ist eines dieser kleinen Highlights.

Und es klappt: Leicht flaues Gefühl im Magen, etwas Anspannung im Vorfeld und das Achten auf die Ernährung in den letzten Stunden machen deutlich: Körper und Geist nehmen die Sache ernst.

Der Funke ist noch nicht erloschen

So stehe ich (fast) alleine auf der Tartanbahn, um mich an einer 10k Bestzeit zu versuchen. Der Wind pfeift mir um die Nase und irgendwie habe ich keinen Bock meine warme Jacke auszuziehen und loszulegen. Trotzdem – das Feuer ist entfacht und auch dieser Emotionswechsel ist einem Wettkampf nicht unähnlich und zeigt, dass der Funke in mir nach einem Jahr Pandemie und gefühltem Dauerlockdown noch nicht erloschen ist. Warmmachen – Laufschule – Steigerungen – Singlet und Splitshorts an – los geht`s.

Rückblick auf sechs Wochen Tempotraining

Mein Trainer, Andi Weishäupl, hatte mir empfohlen, neue Reize zu setzen und dabei den Fokus in einem sechswöchigen Trainingsblock vor allem auf Schnelligkeit im flachen Gelände zu legen. Eine gute Idee, wie ich auch im Nachhinein finde – Schnee und schlechtes Wetter machten echtes Trailrunning im Mittelgebirge nahezu unmöglich und die Einheiten waren weniger zeitintensiv, was dem Familienfrieden beim Dauerlockdown entgegenkam.

Hatte ich anfangs über die ungewohnten Intervalle auf Teer und Bahn geflucht, begann der Trainingsblock am Ende richtig Spaß zu machen. Von Woche zu Woche erkannte ich einen kleinen Leistungszuwachs in den Rundenzeiten und Intervallen.

Um mich hier nicht falsch zu verstehen: Erklärtes Ziel war nicht, mich zu einem Straßenläufer oder 10.000m Spezialisten zu machen. Es ging einfach darum, das flotte „Wohlfühltempo“ anzuheben, um mich auch auf den Trails einen Tick schneller zu machen. Und genau das haben wir durch das Training der letzten Wochen erreicht: Ein paar Kilometer im 3:30er Pace werfen mich inzwischen nicht mehr aus der Bahn und wenn es nötig ist, könnte ich für kurze Zeit auch noch ein Stückchen schneller mitgehen.

Showdown

Nach sechs Wochen Tempotraining will ich es wissen und absolviere die XC-RUN 10k-Challenge auf der Tartanbahn. Der Wind pfeift an diesem Sonntag morgen ganz schön und von Beginn an sind die Kilometerzeiten knapp über 3:20, was ich auch bis zum Ende halten kann. Unter Traumbedingungen hätte ich eine SUB33 (3:18er Schnitt) für realistisch gehalten, bin aber mit der erreichten Zielzeit von 33:41 zufrieden. Wichtig für mich – ich konnte es konstant laufen, bin unverletzt und habe mich auch am nächsten Tag wieder ganz gut erholt gefühlt.

Etwas angefixt bin ich jetzt doch, da ich gesehen habe, was auf die Schnelle möglich war. Mittlerweile halte ich es sogar für realistisch, eine 3:10er Pace über 10k halten zu können. Eine längere und noch speziellere Vorbereitung vorausgesetzt. Das würde immerhin eine vorher, nie für realistisch gehaltene, SUB32 bedeuten. Mal schauen und die Entwicklung der Wettkampfsaison abwarten, vielleicht juckt es im Sommer oder Herbst sogar nochmal. Jetzt freue ich mich aber doch, das Tempo auf die Trails zu bringen…

Lust auf eine 10-Kilometer Bestzeit?

In unserer Serie findet ihr nicht nur Trainingspläne von Andi Weishäupl, sondern könnt auch das ganze Jahr an unserer virtuellen 10k-Challenge teilnehmen. Wer auf der Suche nach dem richtigen Material ist, findet hier ein paar persönliche Empfehlungen unterschiedlicher Straßenlaufschuhe.