Goldsteig Staffel: XC-RUN Team knackt die 24h

xc-run.de Goldsteig Ultra Non-Stop-Race: Zieleinlauf in Passau © Michael Rackl

Was für ein Rennen! 230 Kilometer, 8800 Höhenmeter über Stock und Stein und das nonstop binnen 24 Stunden. Das XC-RUN Team hat alles gegeben, gejubelt, gekämpft, gelitten und am Ende die Zielzeit in einem Husarenritt um 1:15h unterboten.

Fulminanter Auftakt von Furth zum Eck

Es war angerichtet in Furth im Wald für die XC-RUN Goldsteig Staffel. Tourismuschef Uwe Neumann und der Skiclub Furth im Wald ließen es sich nicht nehmen die Bühne für Markus Mingo zu bereiten, der als Lehrer in der Grenzstadt tätig ist und Furth als seine zweite Heimat bezeichnet. Mit auf den Weg die Miniaturversion des  Further Drachen, der als Präsent in Passau übergeben werden sollte. Und es lief richtig gut für den Captain des XC-RUN Teams: In 2:33h flog er quasi über den Hohen Bogen und den Kaitersberg zum Eck und unterbot damit auf den 31 Kilometern und 1500 Höhenmetern seine Zeitvorgabe um sage und schreibe 35 Minuten.

„Es war einfach perfekt! Die Further hatten extra einen Startbereich für mich aufgebaut, meine Familie war dabei und auf der Strecke standen zahlreiche Freunde und Bekannte zum Anfeuern. Dazu noch gute Beine und großartiges Wetter. Ein großartiger Tag auf den Bayerwald Trails.“

Einmal Hölle und zurück

Am Eck schickte Markus seinen Freund und Trainingskameraden Martin Mühlbauer auf die Reise, dem nach einem bärenstarken Lauf bis zum Arbergipfel am Ende etwas die Körner fehlten. „Da oben hatte es eine Bruthitze und ich war völlig dehydriert. Ab Bayerische Eisenstein war der Akku einfach leer.“ Aber ein gutes Team bewährt sich in der Krise: Kurz entschlossen lief Basilia Förster Martin entgegen, um den Staffelstab schon ein paar Kilometer früher, am Schwellhäusl, an sich zu nehmen. Die Langstreckenqueen aus München spulte ihren Part gewohnt zuverlässig ab und stand trotz Zusatzkilometern fast pünktlich am Gipfel des Großen Rachel. „Ich war das erste Mal hier im Nationalpark und der Große Rachel mit See und Kapelle sind eines der schönsten Gebiete, in denen ich je laufen durfte.“

Am Rachel übernahm Martin Pfeffer das Ruder, der kurzfristig für die verletzte Sabine Wurmsam eingesprungen war. Über den Gipfel des Lusen lief Martin die 34 Kilometer und 1300 Höhenmeter bis Philippsreuth, wo er genau bei Einbruch der Dunkelheit an Spetzl Thomas Wanninger übergab. „Mir hat das Ganze noch mehr Spaß gemacht als ein regulärer Wettkampf: Als Teil eines Teams alles für den Gesamterfolg zu geben und dabei doch sein eigenes Rennen laufen zu können war legendär“.

Wanninger macht alles klar

Unbeeindruckt von Regenschauern und Gewittern ließ es der Ausnahmeathlet aus Viechtach so richtig krachen: In knapp vier Stunden rockte er die 44 Kilometer seiner Etappe und sorgte damit schon fast für die Entscheidung in Sachen „SUB24“. Hier zeigte sich erneut der großartige Teamzusammenhalt: Trotz Sturm und Regen kämpften sich Martin und Bine als Betreuerteam sowie Marco und Stefanie Felgenhauer als Fotografen mit Thomas durch die Nacht, versorgten den Läufer und beleuchteten notfalls die teils technischen Streckenabschnitte vom Dreisessel über das steinerne Meer hinunter nach Breitenberg. „Es war der erste lange Nachtlauf meines Lebens und ich wusste nicht wie ich damit zurechtkommen würde. Ein echtes Abenteuer mit einem großartigen Team, das mir alles abverlangt aber auch mega Spaß gemacht hat.“

Um 2:00 Uhr nachts hieß es dann Start frei für Christian Mayer: Die Startzeit hatte die Mannschaft gewählt, um Christians Biorhythmus nicht zu gefährden – er ist bekannt dafür sehr früh morgens zu trainieren. Sorgen machten sich die Teamkameraden mehr um sein Bein, in dem ein erneuter Ermüdungsbruch noch nicht ganz ausgeheilt war. Doch der Chamerauer zeigte keinerlei Schwächen, lief nach eigenen Angaben schmerzfrei und brachte seine 23 Kilometer nach Hauzenberg zuverlässig ins Ziel. „Absolute Freude, dass ich nach drei Wochen Abstinenz endlich wieder laufen durfte mischte sich mit spürbarer Erleichterung, dass ich diese Route trotz Verletzung halbwegs ordentlich durchziehen konnte. Das mich ein Muskelkater für die nächsten drei Tage begleiten wird ist jetzt schon Gewissheit.“

Grandioses Team „landet“ bei Sport Pauli

„Welcome home“ hieß es für den Schlussläufer Konrad Kufner. Er absolvierte die finale Etappe durch seinen Geburtsort und seinen Wohnort in Richtung Passau. Die letzten zehn Kilometer wurde er von Martin Mühlbauer und Markus Mingo begleitet, um am Ende mit dem kompletten Team triumphierend bei Sport Pauli einzulaufen. Die Uhr zeigte 6:46 Uhr. Nach 230 Kilometern, 8860 Höhenmetern und 22:46h war der Further Drache nach einem grandiosen Auftritt des XC-RUN Teams in Passau gelandet. Kufner: „Es war so geil – der Lauf durch Passau die Krönung!“

Das Team hinter dem Laufteam

Den längsten Ultra des Wochenendes hatten zu diesem Zeitpunkt unsere beiden Fotografen und unermüdlichen Betreuer Michael Rackl und Mario Felgenhauer hinter sich. Punkt 7:15 Uhr standen sie in Furth im Wald an der Startlinie und begleiteten die Staffel über den Hohen Bogen, Kaitersberg, Großen Arber, Falkenstein bis zum Lusen, um am nächsten Morgen bereits um 3:30 Uhr in Hauzenberg bereit zu stehen und die letzte Etappe, sowie den Zieleinlauf zu begleiten. Michael, selbst ein starker Läufer, verzichtete dabei selbstlos auf den eigenen Start, da er das Team durch seinen Einsatz als Fotograf und Betreuer noch besser unterstützen konnte. DANKE

Reportagen, Stimmen und eine Fotogalerie folgen in Kürze….