U.TLW: Stimmen des xc-run.de Teams Part 2

U. Trail Lamer Winkel 2021: Stimmen des xc-run.de Teams © xc-run.de

Sechs Athlet*Innen des xc-run.de Trailrunning Teams standen an der Startlinie des U. Trail Lamer Winkels 2021 und unterstrichen erneut die Klasse unseres „Werkteams“. Thomas Wanninger sicherte sich dabei den Titel des „König vom Bayerwald“, Barbara Poxleitner deklassierte die Konkurrenz auf der kürzeren 24k-Strecke und kürte sich zur „Osser-Riesin“ und Sabine Wurmsam behauptete sich in einem starken Damenfeld mit dem 3. Platz über die 54k rund um ihre Heimat. Martin Mühlbauer, Konrad Kufner und Christian Mayer waren ebenfalls mit guten Leistungen vertreten. Hier lest ihr das Fazit unserer Teams:

Thomas Wanninger

Team Gamsbock hat uns ein Fest bereitet und wir haben es gefeiert!

„Ein unvergesslicher Tag der mir immer in Erinnerung bleiben wird. Ich habe es tatsächlich geschafft! Ich hab den Titel. König vom Bayerwald. Nie hätte ich geglaubt, dass es möglich sein sollte ‚meinen Heimatultra‘ zu gewinnen. Vom Start weg bis ins Ziel gelang mir ein nahezu perfektes Rennen. Anfangs versuchte ich, trotz sehr guter Beine, mich etwas zurückzuhalten. Aber ab der ersten VP am Eck war kein Halten mehr und ich gab Gas. Sehr cool war es, dass ich zusammen mit Andrè Purschke den Goldsteig bis auf den Arber laufen durfte. Wir pushten uns gegenseitig und konnten uns mit einer sehr guten Pace vom restlichen Feld absetzen. Ab dem Arber setzte ich alles auf eine Karte. Im Downhill verschärfte ich das Tempo und es gelang mir eine Lücke zu reißen. Auf der gesamten Strecke herrsche Volksfeststimmung. Immer wieder hörte ich meinen Namen. Familie, Freunde Bekannte, Arbeitskollegen. Alle kamen, um uns anzufeuern. Ein Gänsehautmoment jagte den Nächsten.

Bis auf einen kleinen energetischen Einbruch im Anstieg zum Osser und einem Sturz im Downhill vom Zwercheck konnte ich mein Rennen gut durchziehen. Das Highlight kam, wie man beim UTLW weiß, zum Schluss. Der Downhill von der Osserwiese (Tromsö und HolyTrail) war ein Genuss auf dem Weg ins Ziel. Viele Freunde, Familie und Helfer standen Spalier und jubelten. Ein Moment den ich nie vergessen werde! Vielen Vielen Dank an das Orgateam um Max Hochholzer mit den zahllosen Helfern. Es war mir ein Fest bei und mit euch zu laufen. Vielen Dank an alle die mir, auf welchem Weg auch immer, gratuliert haben. Und vielen Dank an alle die mir schon vor dem Lauf gut zugesprochen haben. Ein Traum wurde war.

Der größte Dank aber gilt meiner Verlobten Karina. Sie hat mich nicht nur an diesem Tag auf vielen Stellen auf der Strecke unterstützt und verpflegt, sondern schon die ganzen letzten Jahre immer wieder auf den Wettkämpfen begleitet. Schon die Woche vor dem UTLW war ich extrem nervös, aber Sie hat mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Vielen Dank!“

Christian Mayer

„Nach Pandemiebedingter Verschiebung fieberten die Läufer mit großer Freude auf den Start des U.Trail Lamer Winkel hin. Endlich war der große Tag gekommen und es passte einfach alles – die Rahmenbedingungen durch das Team Gamsbock straff organisiert und trotzdem absolut familiär, die abwechslungsreiche Strecke über die höchsten Berge mit teils flowigen aber auch extrem technischen Abschnitten und natürlich das traumhafte Wetter mit klarer Luft und herrlicher Fernsicht. Es war angerichtet für ein unvergessliches Läuferfest im Bayerischen Wald.

Nach einer langen Durststrecke ohne Wettkämpfe konnte auch ich es kaum erwarten, endlich mal wieder mit bekannten Gesichtern über die Trails des Bayerischen Wald zu fegen und den Lohn für den trainingsreichen Sommer einzufahren. Ich hatte die letzten Monate ehrgeizig und für meine Verhältnisse gut strukturiert trainiert und hatte ein sehr gutes Gefühl. Als Teamoldie bei xc-run wollte ich in meiner AK40 ein Wörtchen mitreden. Nach kurzer Nacht und einem ausgedehnten Frühstück ging es frühmorgens nach Lam zur Abholung meiner Startunterlagen. Die Zeit bis zum Start verging viel zu schnell um überhaupt Nervosität aufkommen zu lassen. Schon stand ich in der Startaufstellung und konnte mich auch hier noch mit vielen Laufbekanntschaften austauschen. Uns allen stand die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Mit Salutschüssen und Blasmusikbegleitung wurden wir ins Rennen geschickt. Nach einem kurzen Flachstück ging es in den ersten kräftezerrenden Uphill zum Berggasthof Eck. Hier geht es vor allem darum, die richtige Balance zwischen Kräfte sparen und gleichzeitig Tuchfühlung zur Spitze zu finden. Ich fühlte mich richtig gut und erreichte nach knapp 50 Minuten an Position 27 liegend die erste VP. Diese ließ ich links liegen und machte mich an den zweiten Abschnitt. Auf den nun folgenden 15 km bis zum Großen Arber verläuft die Strecke am Hauptkamm auf der Goldsteig- Route. Dieser Abschnitt ist gekennzeichnet durch anspruchsvolle Downhills die sich mit knackigen Anstiegen abwechseln. Meine Stärke war und ist der Uphill und während ich in diesen Bereichen immer wieder Positionen gut mache, kann ich gerade bei technischen Downhills den anderen Läufern nur hinterherblicken. Aus diesem Grund war die Freude groß, als der schwierige Abstieg vom Schwarzeck hinter mir lag und der Gipfel des Großen Arbers bereits in Sichtweite lag. Heugstatt und Enzian bildeten nur Durchgangsstationen auf dem Weg zur 2. VP. Doch bei aller Euphorie kam es so, wie es einfach kommen musste. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit bei km18 führte dazu, dass ich stark umknickte. Ein kurzer Schrei des Schmerzes und mir wurde schwarz vor Augen. Ich setzte mich auf einen Baumstumpf und konnte den anderen Läufern nur tatenlos zusehen, wie diese an mir vorbeiliefen. In meinem Kopf geisterten viele Gedanken durcheinander und ich hatte Mühe einen klaren Kopf zu bewahren. Bis zur VP am Großen Arber waren es noch knapp 7 km. Hier mitten in der Pampa konnte ich sowieso nicht aussteigen, so dass mir keine andere Wahl blieb, als mich auf den Weg zu machen. Die anfänglich starken Schmerzen wurden etwas erträglicher, so dass ich nach und nach wieder zu einem einigermaßen vernünftigen Laufstil zurückfand. Nach insgesamt drei Stunden und somit eine halbe Stunde später als geplant erreichte ich den Großen Arber und somit die Gelegenheit dem ganzen Drama ein Ende zu bereiten. Mittlerweile war aber wieder mein Ehrgeiz erwacht und so hatte sich meine gesamte Zielvorgabe verändert: von einem Läufer, der bei der AK40 mitmischen will, zu einem Läufer der diesen Wettkampf mit Anstand und erhobenen Hauptes beenden möchte. Wer mich kennt weiß, dass Aufgeben für mich noch nie eine Option darstellte und so erreichte ich nach einem erneuten schmerzhaften Umknicken am Holy Trail nach einer Laufzeit von 6:42:43h an 37. Position liegend als 12. meiner AK das Ziel. Zu groß waren Ärger und Frust über dieses Missgeschick, so dass ich mich nicht lange aufhielt und den Heimweg antrat.“

Statements von Barbara, Sabine und Konrad

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