Mit jeder Lockerung erkämpft sich das öffentliche Leben seinen Platz in der Gesellschaft wieder zurück. Gerade die vielfältigen Einschränkungen der sportlichen Betätigung in den letzten Wochen machten ambitionierten Ausdauersportlern schwer zu schaffen. In den meisten Bundesländern war die gemeinsame sportliche Betätigung so gut wie komplett verboten. Um trotzdem regelmäßig den inneren Schweinehund zu besiegen und keinen Schlendrian in das regelmäßige Training einkehren zu lassen, entwickelte jeder einzelne sehr schnell eine eigene Strategie. Viele Leidgeplagte griffen in dieser Situation auf digitale Unterstützung in Form von verschiedenen Trainingsapps und virtuellen Trainingsplattformen zurück. Gerade Strava erlebte in diesen Wochen einen regelrechten Hype und die Neuanmeldungen schnellten in die Höhe.
Im folgenden Artikel stellen wir Euch Strava vor und berichten über die unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten!
Was ist Strava?
Strava ist ein soziales Netzwerk zum Aufzeichnen von Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel laufen, radeln, Ski laufen, wandern, schwimmen und vielen weiteren unterschiedlichen Sportarten. Was 2009 in San Francisco als kleines Startup begann, entwickelte sich in den letzten elf Jahren zur größten sportlichen Plattform mit 50 Millionen Nutzern weltweit. Auch ein paar Profiathleten nutzen Strava regelmäßig und geben vielen Hobbyathleten die Möglichkeit, sich mit Ihnen zu messen. Imposant ist auch die Strava eigene Statistik: Im Jahr 2019 wurden 182 Millionen Kudos verteilt, über zwei Milliarden Aktivitäten aufgezeichnet und mehr als 11 Millionen Kilometer absolviert. Dieser Siegeszug wurde durch die Corona- Pandemie zusätzlich verstärkt, so dass viele ambitionierte Sportler während des Lockdowns Strava lieben lernten. Nach einigen Erweiterungen und Verbesserungen steht dieses Jahr im August ein umfassendes Update mit vielen Neuerungen an.
Kostenlos oder Kostenpflichtig – Vor- und Nachteile
Nach einer notwendigen Registrierung kann sich jeder Nutzer zwischen einer kostenlosen und einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft entscheiden. Beide Versionen haben ihre Vor- und Nachteile, die nebeneinander ihre Berechtigung haben:
Die kostenlose Mitgliedschaft
Die kostenlose Mitgliedschaft beinhaltet die essentiellen Funktionen um die aufgezeichneten sportlichen Aktivitäten in einem Trainingstagebuch zu führen. Strava ist mit den meisten Aufzeichnungsmöglichkeiten kompatibel. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Daten von einer GPS- Sportuhr oder einer Sport -App auf dem Smartphone geliefert werden. Bei der Synchronisation werden alle aufgezeichneten Werte wie zum Beispiel Dauer der Aktivität, Streckenlänge, Höhenmeter, Herzfrequenz automatisch übernommen und sowohl graphisch als auch tabellarisch dargestellt. Der Nutzer kann darüber hinaus entscheiden, ob und welche Aktivitäten für andere sichtbar sein sollen.
Neben dem Trainingstagebuch beinhaltet Strava bereits in der kostenlosen Version einige interessante Features. So kann man Monat für Monat an unterschiedlichen Herausforderungen teilnehmen und gegen sich und andere antreten. Einige wiederkehrende Aufgaben für Läufer sind die Überwindung von mindestens 2.000 Höhenmeter, eine monatliche Gesamtdistanz von mindestens 200 km oder aber der Lauf einer 5km, einer 10km oder einer 21km Strecke. Bei den Radenthusiasten ist Monat für Monat vor allem die Gran Fondo Herausforderung überaus beliebt. Für die Erledigung dieser Challenges erhält jeder Nutzer virtuelle Trophäen, die auch jederzeit auf anderen sozialen Plattformen geteilt werden können.
Größter Beliebtheit erfreut sich die Jagd nach KOM`s (King of Mountain) und QOM`s (Queen of Mountain). Diese Belohnung kann man sich auf vorher festgelegten Streckenabschnitten, so genannten Segmente, verdienen. Jeder Nutzer hat die Möglichkeit auf seiner Lieblingsstrecke ein Segment festzulegen, das ab sofort von jedem anderen Sportler zur Jagd nach der persönlichen Bestzeit genutzt werden kann. Für eine Platzierung in den Top Ten erhalten die Nutzer einen virtuellen Pokal, der oder die Schnellste erhält als verdienten Lohn eine Krone und ist ab diesem Zeitpunkt der KOM oder die QOM auf diesen Abschnitt. Natürlich muss man auch auf Strava nicht auf das Lob der Bekannten und Freunde nicht verzichten. Im Gegensatz zum bekannten „Gefällt mir“ heißt der ganze Vorgang auf Strava „Kudos geben“.
Die Kostenpflichtige Mitgliedschaft
Neben allen Funktionen der kostenlosen Mitgliedschaft bietet das Upgrade vor allem auf dem Gebiet der Trainingsplanung und -steuerung wertvolle Zusatzfunktionen. Als Strava- Hauptnutzer kann man seinen wöchentlichen Fortschritt sehr genau beobachten. Dabei werden Angaben gemacht, wie wirkungsvoll das Training der vergangenen Wochen war und welche Auswirkungen dieses auf den persönlichen Leistungszustand der folgenden Wochen haben wird.
Daneben kann man sich für verschiedene Trainingspläne (Rad und Lauf) anmelden und wird pünktlich zu den einzelnen Einheiten mit einer persönlichen E- Mail dazu erinnert.
Die Funktion der Segmente wurde bei der kostenpflichtigen Version ebenfalls aufgewertet. So kann man sich mit kompatiblen Geräten auf seiner Trainingsrunde Live-Segmente einblenden lassen und verpasst dadurch keine Möglichkeit des persönlichen Wettkampfs. Während man bei der Basic-Version nur Informationen zu den Top Ten eines Segments erhält, bekommt man bei der Premium Version die komplette Liste präsentiert. Auch ein direkter Vergleich mit den Leistungen von anderen Sportlern ist hier möglich.
Fakten zu Strava
Die folgenden Angaben zur Nutzung in Deutschland wurden durch Strava zur Verfügung gestellt:
Die Nutzer haben 2019 insgesamt einen Gesamtanstieg von 602,1 Millionen Höhenmeter überwunden und dadurch 71.090mal den Mount Everest bestiegen. Die Radfahrer bewiesen extremes Sitzfleisch und absolvierten insgesamt 356,6 Millionen Kilometer. Es wurden insgesamt 67,1 Millionen Laufkilometer absolviert. Durch die Strava Nutzer insgesamt wurden 2019 erstaunliche 7.034 Tonnen CO² eingespart.
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