Eiger Ultra Trail 2021: Eventreport

Bine Wurmsam beim Eiger Ultra Trail © Martin Pfeffer

Vergangenes Wochenende fand zum 9. Mal der Eiger Ultra Trail im wunderschönen Schweizer Grindelwald statt. XC-RUN.de Athletin Bine Wurmsam wird sensationelle Zweite über die 51k Distanz und berichtet von ihrem Rennen:

Kein E101 im Jahr 2021

Normalerweise besteht dieses Event aus 4 Distanzen, 16km, 34km, 51km, 101km. Auf Grund der aktuellen Situation und dem damit verbundenen Mehraufwand mit Hygienevorschriften, etc. konnte der 101km-Lauf leider nicht durchgeführt werden. Hier hatten die Athleten dann die Möglichkeit, auf eine der anderen drei Distanzen zu wechseln, welche glücklicherweise wie geplant stattfinden durften. 

Mittendrin statt nur dabei war Bine, auf der wunderschönen Strecke des „E51“. 

Letzten Donnerstag, bereits 2 Tage vor meinem Lauf, machte ich mich wieder mit meinen beiden Trailbuddies Martin und Tom auf die lange Reise nach Grindelwald. Bereits 2018 stand ich hier beim E51 am Start. Schon damals hatte mich diese Landschaft und die traumhafte Strecke so begeistert, dass ich hier unbedingt nochmal mitlaufen wollte. Nun war es endlich so weit. Die Wetteraussichten für das Wochenende standen jedoch nicht so gut…. Schon bei der Anreise hatten wir Dauerregen. Auch am nächsten Tag ließ der Regen nicht locker. Dennoch hatten wir immer noch die Hoffnung, dass uns unser „Trailrunning-Wettergott“ nicht im Stich lassen wird. Und genau so war es, pünktlich zum Freitag Abend ließen die Schauer nach und die Chancen für einen regenfreien Lauf standen gut. Nach einem gemütlichen „Santltag“ am Freitag hieß es am Raceday um 4 Uhr aufstehen, Frühstück, um dann pünktlich um 6 Uhr an der Startlinie zu stehen.  

Von Beginn an in der Spitze

Die Stimmung war super und ich kam von Anfang an richtig gut ins Rennen. Schon zu Beginn konnte ich mich mit zwei weiteren Mädls (eine davon Ultraqueen Kathrin Götz, welche eigentlich beim E101 gelaufen wäre) an die Spitze absetzen. Nach einem kurzen flachen Stück raus aus Grindelwald begann auch schon der erste steile Anstieg hinauf zur „großen Scheidegg“ zur VP1. 1000 Höhenmeter auf ca. 8,5km gleich zu Beginn des Rennens sind schon eine Ansage! Meine Beine fühlten sich gut an und voll motiviert lief ich weiter Richtung First, wo sich VP2 befand. Auf diesen Punkt freute ich mich besonders, weil ich wusste, dass hier unser Weg über den Skywalk rund um den First führt, wo man mit einer grandiosen Aussicht belohnt wird. Leider war mit Aussicht gar nix geboten… Wolken und Nebel versperrten uns die Sicht auf die traumhafte Umgebung. Egal dachte ich, schau nach vorne dort scheint bereits die Sonne. Nach ein paar km war ich am Bachalpsee angekommen. Hier bot sich mir ein Anblick, wie er schöner nicht sein konnte. Strahlender Sonnenschein, der Bachalpsee rechts neben mir und links neben mir ragten die weißen 4000er in die Höhe. Ein unbeschreiblicher Moment!!! Schon von weitem hörte ich Martin rufen, der hier auf mich wartete um mich anzufeuern. Noch einmal kurz umgeschaut und schon gings weiter zum nächsten steilen Brett, rauf zum Faulhorn (2681m), höchster Punkt des heutigen Tages. Ca. 2km mit 700hm… treffender könnte der Name FAULhorn hier nicht sein J Kurz vorm Gipfel und der nächsten VP stand wieder Martin, um mir Wasser und Gummibärle zu reichen. Nach dem Sonnenschein kurz vorher überraschten uns hier Nebel, Wind und kühle Temperaturen. Augen zu und durch. Nun ging es steil und ziemlich technisch bergab, gefolgt von verblockten Trails, Schneefeldern und Geröllwegen. Es dauerte nicht lange und schon zeigte sich die Sonne wieder von ihrer schönsten Seite. Immer wieder schaute ich um mich und konnte gar nicht genug bekommen von dieser atemberaubenden Landschaft. Allein dieser Anblick motivierte mich immer mehr und ich lief weiter Richtung Schynige Platte. Noch immer konnte ich kein Mädl hinter mir sehen, perfekt! Auf wurzeligen und rutschigen Singletrails ging es nun runter zur letzten VP nach Burglauenen. Auch hier stand wieder Martin mit einer frischen Flasche Wasser parat. Die letzten 6km lagen nun vor mir, Endspurt. Nach ein paar scheußlichen Asphalt-Kilometern kam auf den letzten 500m nochmal ein richtig fieser Anstieg. Pralle Sonne, Teerstraße, steil und das alles zum Schluss eines 51km-Laufs, eigentlich keine Highlights. Zum Glück standen hier Martin, Tom und ein paar weitere Freunde und schrien mich regelrecht den Berg hinauf, Motivation pur!!!! Endlich war ich auf der Zielgeraden, nur noch ein paar Meter…. Ich konnte es kaum glauben, .2. Frau nach Kathrin Götz beim Eiger Ultra Trail 2021. Überglücklich und mit Freudentränen lief ich nach 6 Std. 29 Min. über die Ziellinie. 

Fazit

Der E51 des Eiger Ultra Trails ist mit seinen 51km und 3100 Höhenmetern schon ein Brett. Landschaftlich für mich aber einer der schönsten Läufe überhaupt. Organisation, Streckenmarkierung, Stimmung auf der Strecke waren perfekt! Auch eines meiner persönlichen Highlights möchte ich nicht unerwähnt lassen, die „Kuhstall-VP“ bei km 20. Vorne in den Kuhstall reingelaufen, Wasser tanken, hinten aus dem Kuhstall wieder raus. Eine Labestation der besonderen Art und für mich eines DER vielen Highlights auf der Strecke. Eiger Ultra Trail; auf jeden Fall eine Reise wert!!!! 

Ein besonderer Dank gilt wieder Martin und Tom. DANKE für Eure Unterstützung und Euren Support. IHR SEID DIE BESTEN!!!! 

Pressebericht Eiger Ultra Trail Golden Trail Series