Wir haben es gesucht und gefunden: Das xc-run.de Transalpine Run Team 2017. Mit Martin Bauer und Tobias Herzog stehen zwei echte Bayerwäldler und TAR-Novizen für uns an der Startlinie in Fitschen. Sie werden eine Woche täglich von ihrem Erlebnis Alpenüberquerung berichten:
Trans Alpine Run 2017: Unsere persönliche Herausforderung
Wer unter uns Trail-Liebhabern kennt ihn nicht? Den vielleicht schönsten Spielplatz Europas? Die meisten denken hier genauso wie ich – ja richtig an die Alpen.
Aber wenn man mich nach den schönsten Bergen, Tälern, Trails oder Orten frägt, würde man vermutlich einen abendfüllenden Vortrag über tolle Trails, Ausblicke und Erlebnisse bekommen. Und daß obwohl ich auch nur einen Bruchteil dieses riesigen Spielplatzes je gesehen habe.
Unser xc-run.de TAR Team 2017 stellt sich vor
Nun zu mir – mein Name ist Tobias Herzog leidenschaftlicher Ausdauersportler und Bergliebhaber. Da war es naheliegend, daß mich der Trailrunningvirus irgendwann packen wird. In meinem Fall ist daß vor zwei Jahren passiert, als ich ein Video von einem spanischen Athleten gesehen habe, der leichtfüßig den Mont Blanc in knapp 5 Stunden rauf- und runtergelaufen ist. Und da war es passiert – ich hab mir mein erstes Paar Trailschuhe besorgt!
Vor meiner Haustüre erstrecken sich einige hundert Kilometer markierter Wanderwege durch den Vorderen Bayerischen Wald und bei guter Fernsicht sehe ich von meinem Frühstückstisch sogar den Watzmann. Es soll ja Läufer geben, die eine Watzmannüberschreitung in gut drei Stunden schaffen…
U.TLW als Einstiegsdroge
Nach den ersten zarten Laufversuchen war auch schon der erste heimische Ultratrail als Herausforderung entdeckt – der Ultratrail Lamer Winkel auf einer sehr interessanten und landschaftlich faszinierenden Strecke. Schon in der Vorbereitung war ich schnell in die lokale Laufgemeinde aufgenommen und lernte hier Martin Bauer kennen. Martin ebenso noch Trailnovize aus dem Nachbarort ist oft auf den gleichen Trails unterwegs und so entstand schnell eine Trainingsgemeinschaft. Auf vielen gemeinsamen Läufen bereiteten wir uns auf unseren ersten Ultratrail vor und schmiedeten Pläne für gemeinsame Trips in die Alpen. Bei einem davon waren wir letztes Jahr beim Trailscout für den Trans Alpine Run im Ötztal unterwegs. Und schnell stand fest, daß wir 2017 den TAR probieren wollen!
Ein Traum droht zu platzen: Oberschenkelhalsbruch im April
Und schon wären wir beim Thema Herausforderung angelangt: die blanken Zahlen-Daten-Fakten versprechen 268 km mit knapp 16.000 positiven HM in sieben Etappen! Tja, wir können beide noch nicht behaupten, eine ähnliche Strecke in einer Woche bewältigt zu haben. Dazu kommt noch eine ziemlich holprige Vorbereitungsphase, die wahrsten Sinne des Wortes besser hätte Laufen können. Während Martin lange aufgrund von muskulären Problemen nicht die geplanten Umfänge laufen konnte, war es bei mir ein unglücklicher Sturz beim Skitourengehen, der meine Vorbereitung jäh unterbrochen hat. Die Diagnose Schenkelhalsbruch und wenig motivierende Worte der Ärzteschaft haben Martin sogar schon dazu gebracht nach alternativen Laufpartnern Ausschau zu halten. Aber wer mich kennt weiß, dass ich so schnell nicht aufgebe und habe allen Unkenrufen zum Trotz die Krücken schon nach 12 Wochen wieder mit den Trailschuhe getauscht und den ersten Ultra gefinisht.
Traumabewältigung Transalpine Run
Genau im Zielort Sulden werden wir bei unserem Finish einen schönen Blick auf die Königsspitze haben, an deren Ostrinne ich mir im April das Bein gebrochen habe. Damit schließt sich hoffentlich dieses unschöne Kapitel mit einem positiven Erlebnis nach 7 Tagen Trans Alpine Run! Am kommenden Sonntag geht es los – über den vielleicht schönsten Spielplatz Europas!
Wir werden euch jeweils von den Etappen hier auf XC-Run berichten und vielleicht dazu bringen nächstes Jahr beim 14. Trans Alpine Run an der Startlinie zu stehen. So stay tuned!