Salomon S/LAB Pulsar 4 - xc-run.de Trailrunning

Salomon S/LAB Pulsar 4

Mit dem S/LAB Pulsar 4 bringt Salomon einen Schuh auf den Markt, der so einiges verändert – und das nicht nur in Nuancen. Wer die Vorgänger Pulsar 1 und 2 geliebt hat, sollte sich auf einen völlig neuen Charakter einstellen. Wir haben das aktuelle Topmodell aus Annecy intensiv getestet und ordnen es zwischen altbekannter DNA und neuer Laufschuh-Realität ein.

Erster Eindruck

Die auffälligste Zahl zuerst: 270 Gramm in Größe 45 – das sind satte 50 Gramm mehr als beim Pulsar 3 und ganze 80 Gramm mehr als beim legendären ersten Modell, mit dem Kilian Jornet noch auf Rekordjagd ging. Damit verabschiedet sich der Pulsar 4 klar vom Segment der Lightweight Racer und schlägt eine neue Richtung ein. Schon beim ersten Reinschlüpfen merkt man: Das ist mehr Schuh, das ist mehr Komfort, das ist mehr Mainstream.

Während der Pulsar 1 und 2 durch ihre radikale Bauweise – im Prinzip ein minimalistischer Socken mit Sohle – punkteten und sogar auf eine Einlegesohle verzichteten, setzt Salomon beim Pulsar 4 auf bewährte S/LAB-Architektur. Der Einstieg ist stabiler, das Obermaterial robuster, das Tragegefühl komfortabler. Der Fuß wird jetzt sicher umschlossen, aber nicht mehr komprimiert – die Zehenbox bietet mehr Platz, der Schuh sitzt im Mittelfuß sicher und angenehm fest.

Ein echtes Novum in der Pulsar-Historie: Die „aus einem Guss“-Philosophie weicht einem modulareren Aufbau – vielleicht weniger puristisch, aber deutlich näher an den Bedürfnissen eines breiteren Läuferfelds.

Laufeigenschaften

Die Dämpfung ist der vielleicht größte Unterschied zum Vorgänger. Üppiger, energetischer, laufbarer – so könnte man es zusammenfassen. Der neue Energy-Foam liefert nicht nur ausreichend Schutz für längere Distanzen, sondern auch ordentlichen Vortrieb. Dabei bleibt der Pulsar 4 angenehm direkt und agil. Er fühlt sich am besten auf laufbaren, schnellen Trails mit festem Untergrund an – dort spielt er seine Stärken aus.

Die 4-mm-Stollen sorgen für solide Traktion auf Waldwegen, Schotter, trockenem Fels und gemäßigten Trails, stoßen aber bei Matsch oder technischen Downhills an ihre Grenzen. Hier ist der Fokus klar: Laufen statt klettern.

Zielgruppe und Einsatzbereich

Der S/LAB Pulsar 4 richtet sich nicht mehr nur an Eliteläufer, sondern auch an ambitionierte Hobbysportler, die einen schnellen, direkten Schuh mit dem gewissen Komfort-Plus suchen. Er ist damit vergleichbar mit dem La Sportiva Prodigio Pro oder dem Scott Supertrac RC 3 – schnell, direkt, aber eben auch alltagstauglich genug für lange Trainingseinheiten oder Ultra-Rennen.

Mit dem Abschied vom Leichtgewicht fehlt im Salomon-Portfolio nun ein echter Racer für die Kurzdistanzen – wir sind gespannt, ob dieses ein Vakuum 2026 wieder gefüllt wird.

Unsere Einschätzung:

  • Wettkampfschuh für alle Distanzen, vor allem auf laufbaren Kursen

  • Nicht mehr nur für Gewichtsfetischisten

  • Auch für ambitionierte Hobbyläufer attraktiv

Weitere Informationen

Übersicht der Trailschuhe

Zur Klassifizierung

Trailschuh-ABC (Glossar)

Salomon S/LAB Pulsar 4

Technische Daten

Hersteller:Salomon
Einsatzgebiet:Tempo, Allrounder, Ultra-Running
Preis:250 €
Sprengung:6 mm
Gewicht:260 g
Schnürsystem:Schnellschnürsystem
Fußtyp:normal
Körpergewicht:leicht, mittel, schwer
Dämpfung:mittel
Gelände:Straße, Schotter, Waldboden
Modelljahr:2025
Protektion:moderat

Testergebnis

Verarbeitung
13 von 15
Schnürung
13 von 15
Protektion
12 von 15
Grip
11 von 15
Lauffreude
13 von 15
Fersenhalt
13 von 15
Gesamtnote
Mit dem S/LAB Pulsar 4 vollzieht Salomon einen klaren Bruch mit der ultraleichten Rennschuh-Tradition der ersten Modelle. Während die Generation 1 und 2 kompromisslose Racer für technische Kurzstrecken waren, wurde der Pulsar 3 bereits komfortabler – und der Pulsar 4 geht diesen Weg konsequent weiter. „Komplett anderer Schuh“ trifft es auf den Punkt. Wer den puristischen, sockenartigen Leichtbau der früheren Pulsar-Modelle schätzte, wird hier enttäuscht sein. Aber: Der neue Pulsar ist ein richtig gut laufbarer Schuh mit Druck nach vorne und genug Komfort für lange Einsätze – massentauglich, ohne beliebig zu sein.
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