adidas INFINITE TRAILS 2019: Favoriten setzen sich durch

Ekatarina Mityaeva (RUS) bei den adidas Infinite Trails 2019 © Planet Talk / Jens Klatt

Die Topfavoriten setzten sich bei den adidas INFINITE TRAILS World Championships 2019 durch. Nach 13:04:27 Stunden hatten der Russe Dmitry Mityaev, der Spanier Luis Alberto Hernando und der Amerikaner Timothy Olson den als Teamwertung ausgetragenen Wettkampf gewonnen. Auf Rang zwei folgte in einer Zeit von 13:32:27 Stunden die deutsche Top-Mannschaft mit Anton Palzer (Ramsau), Benjamin Bublak (Kufstein) und Janosch Kowalczyk (Leonberg). Bronze ging an Raul Criado Sánchez, Manuel Anguita Bayo und Ruben Vigil Chacon aus Spanien (13:55:32 Stunden). Zurückgelegt hatten alle Teams drei Staffelrunden von 25 Kilometern mit 1.900 Höhenmetern, 60 Kilometern mit 3.600 Höhenmetern und 40 Kilometern mit 2.100 Höhenmetern sowie eine Triumphrunde in Start- und Zielort Bad Hofgastein. Gestartet worden war im Jagdstartmodus gemäß der Zeitabstände aus dem Prolog vom Donnerstag.

 „Das Rennen mit diesen Jungs zu gewinnen, war etwas ganz Besonderes.“ sagte stellvertretend Timothy Olson. „Die ersten adidas INFINITE TRAILS Word Championships hier zu gewinnen, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Durch die tolle Rennatmosphäre haben wir jeden Schritt genießen können.“

Äußerst zufrieden war auch das deutsche Trio, denn die Dominanz der Sieger war keine Überraschung. Mit strahlenden Gesichtern empfngen Anton Palzer und „Benny“ Bublak ihren dritten Mann zur gemeinsamen Runde durch Bad Hofgastein, die in einem dreifachen Urschrei nach dem Zieldurchlauf mündete. „Wir sind total glücklich über den zweiten Platz“, so Bublak.

„Tony [Palzer] hat abgeräumt, bei mir lief es auch ganz gut und Janosch war topp. Jetzt müssen wir nur noch unseren Muskelkater wieder loswerden.“

Abwechslungsreiche erste Runde mit besserem Ausgang für Mityaev

Die erste Laufrunde eröffnete Dmitry Mityaev mit 48 Sekunden Vorsprung auf Anton Palzer. Der Ramsauer holte aber Sekunde um Sekunde auf und passierte den Russen nach knapp 4,5 Kilometern. In der Folge baute er vor allem durch seine Stärke bergauf den Vorsprung auf mehr als zwei Minuten aus. Allerdings war der Kampfgeist von Mityaev ungebrochen, und er schlug auf dem Part zurück ins Tal kontinuierlich zurück. Nach 20 Kilometern wechselte die Führung erneut und Mityaev erlief nach 2:32:50 Stunden noch einen Vorsprung von 2:51 Minuten, auch weil Palzer einmal die Balance verlor und stürzte. Als Dritter beendete Martin Anthamatten aus der Schweiz die erste Laufstrecke, 8:41 Minuten hinter dem Spitzenreiter.

Palzer: „Das ist kein Muskelkater, sondern eine Muskellähmung“

„Ich bin sehr zufrieden“, strahlte Mityaev im Ziel. „ Ich hatte nicht erwartet, dass ich mit Anton mithalten kann, weil ich auf längere Strecken spezialisiert bin. Aber als ich merkte, dass ich konkurrenzfähig bin, hat mir das einen Extra-Schub gegeben.“

Der Zweitplatzierte war ebenfalls zufrieden. „Ich habe eine gute Leistung gezeigt. Auf der Höhe hatte ich einen komfortablen Vorsprung, aber bergab hatte ich keine Chance“, fasste Palzer den Rennverlauf knapp zusammen. „Ich bin ein Bergauf-Läufer, und das Bergablaufen muss man halt mehr trainieren auf diesem Level. Ich habe auch nichts getrunken, das war wohl ein Fehler. Jetzt tut mir gerade alles weh, das ist kein Muskelkater mehr, sondern mehr eine Muskellähmung.“

In Laufrunde zwei setzt sich Dreifach-Weltmeister Hernando ab

Auf das längste der drei Teilstücke ging somit Dreifach-Weltmeister Luis Alberto Hernando als Führender, es folgten Benjamin Bublak und der Chinese Luo Tao. Der spanische Routinier drückte der Runde zwei von Anfang bis Ende seinen Stempel auf. Zunächst halbierte Tao zwar seinen knapp zehnminütigen Rückstand und eroberte Rang zwei, aber bereits zur Hälfte der Strecke standen wieder 17:19 Minuten in den Livetickern. Bublak lief ein konstantes Tempo und hatte zu diesem Zeitpunkt knapp 22 Minuten Rückstand. Auch auf Hälfte zwei lieferte Hernando eine souveräne Vorstellung ab. Nach 6:28:06 Stunden für seine 60 Kilometer konnte er Timothy Olson 27:27 Minuten Vorsprung auf die fnale Runde geben. Benjamin Bublak hatte sich seine Energie für ein gleichmäßiges Rennen eingeteilt, der Chinese Luo Tao hatte mehr Höhen und Tiefen. Nach einem spannenden Duell mit wechselnder Führung kam Tao aber als Zweiter ins Ziel, 62 Sekunden vor Bublak. Auf das führende Team hatte das deutsche Trio einen Rückstand von 28:29 Minuten. Olson war daher außerhalb jeglicher Reichweite für Byongwon Park aus Korea und Janosch Kowalczyk, die zusammen mit dem Amerikaner und allen Schlussläufern 40 Kilometer mit 2.100 Höhenmetern zu absolvieren hatten.

Bublak: „Ich muss sagen, dass es geil war.“

„Das war ein wirklich schwerer Lauf, aber auch ein sehr schöner. Zudem war es auch sehr heiß, so dass ich froh bin für meine Teamkameraden gefnisht zu haben“, gab sich Hernando nach seiner Top-Leistung bescheiden. Ähnlich äußerte sich „Benny“ Bublak. „Ich bin zufrieden, und wir haben die Chance auf Rang zwei erhalten. Ansonsten muss ich sagen, dass es geil war. Die Strecken sind wunderschön.“ Analog zu seinem Teamkollegen Anton Palzer kam auch er noch auf das Thema „Muskelkater“ zu sprechen. „Dummerweise habe ich bereits am ersten Anstieg den Muskelkater gemerkt, den ich mir beim Prolog durch zu schnelles Bergablaufen zugezogen hatte.“ Doch das konnte er nach seiner starken Performance mit einem Lächeln sagen.

Souveräne Finalrunden zu Gold und Silber

Wenig überraschend hatte Timothy Olson keine Mühe, die Vorarbeit seiner zwei Teamkameraden in den Sieg bei den adidas INFINITE TRAILS World Championships umzumünzen. Nach 4:03:10 Stunden hatte er dies, inklusive der gemeinsamen Ehrenrunde, getan. Das Duell um Silber, das in der Alpen Arena von Bad Hofgastein immerhin mit einem im Trailrunning unerheblichen Abstand von rund einer Minute begann, wurde zu einer ebenfalls eher eindeutigen Angelegenheit. Janosch Kowalczyk überholte seinen koreanischen Mitläufer auf den ersten Kilometern und vergrößerte danach gleichbleibend die Lücke zwischen den beiden. Auch der letztlich drittplatzierte Ruben Vigil Chacon bedeutete keine Gefahr mehr für den Silberrang.

Kowalczyk: „Die geteerte Tempostrecke zum Schluss muss sich ein Triathlet ausgedacht haben.“

„Meine Teamkollegen haben mir einen guten Vorsprung mitgegeben, und mein Ziel, war es, diesen aufrecht zu halten und am Leben zu bleiben. Dankenswerterweise ist mir das gelungen“, kommentierte US-Boy Olson seinen Auftritt.

Etwas emotionaler waren Kowalczyks Aussagen nach dem Lauf zu Silber. „Es war doch unglaublich schwer, und ich bin immer in einem kleinen Fluss aus Schweiß gelaufen. Und die geteerte Tempostrecke zum Schluss muss sich ein Triathlet ausgedacht haben“, scherzte er.

Knappes Frauenfinish nach 127 Kilometern in den Gasteiner Alpen

Der Frauenwettkampf bei den adidas INFINTE TRAILS World Championships hatte ein leicht dramatisches Ende zu bieten. Am Ende jubelten Yngvild Kaspersen (NOR), Ekatarina Mityaeva (RUS) und Jasmin Nuninge aus der Schweiz über den Titel im Team-Staffelrennen. 15:48:22 Stunden hatten sie benötigt für 25 Kilometer mit 1.900 Höhenmetern, 60 Kilometer mit 3.600 Höhenmetern und 40 Kilometer mit 2.100 Höhenmetern sowie eine Ehrenrunde im Zielort Bad Hofgastein. Damit verwiesen sie Sheila Avilés (ESP), Abby Hall (USA) und die Münchnerin Kim Schreiber auf Rang zwei, die nach 15:53:11 Stunden den Titel knapp verpassten. Auf Rang drei kamen die Spanierinnen Alba Xandri und Roser Espanol mit ihrer österreichischen Teamkollegin Silvia Puigarnau (17:15:30 Stunden). Der Mixed-Titel ging nach Deutschland und die Schweiz.

Das Finale im Damenrennen hatte definitiv dramatische Züge, da Kim Schreiber als Schlussläuferin einen Vorsprung von 19:33 Minuten hatte. Dieser schmolz über die 40 Kilometer komplett und die 24-Jährige Studentin aus München musste Nuninge ziehen lassen.

Deutlich besser war die Stimmung bei Deborah Chiarello (SUI) und den beiden Deutschen Adrian Niski (Innsbruck) und Marcel Höche (Bad Lauterberg). 14:51:54 Stunden waren gleichbedeutend mit dem Sieg in der Mixed-Wertung bei den adidas INFINITE TRAILS World Championships. „Wir sind sehr zufrieden“, erklärte Höche. „Wir hatten uns das Podium zum Ziel gesetzt, aber nach dem Prolog sah es so aus, als ob das vielleicht sogar etwas vermessen erscheint. Wir sind trotzdem in der Hoffnung auf einen der ersten drei Plätze angetreten und jetzt können wir richtig feiern.“

Silber und Bronze blieben im Gastgeberland. Zweite wurden Annemarie Begusch, Markus Stock und Werner Sturm aus Österreich (15:51:48 Stunden). In die Alpenrepublik ging auch die Bronzemedaille, die jeweils ihren Weg um die Hälse von Stephanie Kröll, Martin Kaschmann und Patrick Hörhager fand (16:09:57 Stunden).

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Ergebnisse

adidas Infinite Trails 2019: Ergebnisse