Für Viele ist es der Saisonhöhepunkt, auf den sie sich akribisch vorbereitet haben. Oder auch der Einstieg ins Trailrunning. Aber für Alle ist er jedes Jahr eine Herausforderung – der am Samstag startenden Zugspitz Ultratrail. Seit 2011 ist der Lauf rund um den höchsten Berg Deutschlands ein Stelldichein der besten Trailrunner Mitteleuropas und der Sieg heiß umkämpft. Trotz der auffallend hohen DNF Quote des Vorjahres haben sich bisher schon 2347 Athleten für den „Tanz“ um die Zugspitze angemeldet.
Titelverteidigung über die 100 km
Die Jahre zuvor lag das Hauptaugenmerk immer auf der Königsdistanz, die auf 100 Kilometer und gespickt mit 5412 Höhenmetern von Grainau nach Grainau einmal um die Zugspitze herum führt. Start ist um 7 Uhr morgens und man hat 26 Stunden Zeit die mit vielen spekatkulären Abschnitten aber auch einigen Kilometer Schotterstraße gespickte Strecke unter die Trailschuhe zu nehmen. Auf der Ultra Distanz hat es dieses Jahr Thomas Farbmacher, der 2016 mit 11:40 Stunden gewann auf die Titelverteidigung abgesehen. Sollte es ihm gelingen, so wäre er der erste Läufer, der seinen Titel über die 100 km Distanz verteidigen kann. Mit Petru Muntenasu, Andreas Tockner und Sebastian Apfelbacher stehen noch einige starke Läufer am Start.
Bei den Damen wird Lisa Mehl, letzjährige Siegerin des Transalpine Run mit um den Sieg laufen, auch wenn starke Konkurrenz in Form der nach schwerer Krankheit wieder starken Denis Zimmermann aus der Schweiz mit am Start ist.
Deutsche Meisterschaft im Ultratrail
Aber die deutschen Trailrunner werden vor allem dem Start des Supertrail XL in Ehrwald entgegen fiebern, auch wenn mit bisher 188 Meldungen noch wenige Athleten am Start stehen . Schließlich ist die 81,4 Kilometer und mit 4131 Höhenmeter versehene Strecke dieses Jahr die Deutsche Meisterschaft im Ultratrail. Bei den Damen sollte man vor allem die junge Melanie Albrecht, Siegerin des Rennsteiglauf 2017 sowie Eva Sperger, die letztes Jahr den U-Trail Lamer Winkel, den Chiemgau 100 und den Arberland Ultra Trail gewinnen konnte, im Blick haben.
Bei den Herren zählt ganz klar Martin Schedler, Dritter bei der Deutschen Meisterschaft 2016 und Bronzemedaillengewiiner mit der Nationalmannschaft zu den Favoriten. Stark einzuschätzen sind auch Max Kirschbaum (starker Fünfter auf den 100 km 2016), Christian Alles, Thibaut Clipet, Markus Mingo oder Anton Philipp.
Immer beliebter, der Supertrail
Schon über 300 Läufer mehr werden sich in Leutasch einfinden, um beim Supertrail mit 62,8 Kilometer und 2923 Höhenmeter zu starten. Hier wartet der längste Anstieg gleich nach dem Start hinauf aufs Scharnitzjoch, bevor es dann relativ flach in Richtung Alpspitz und Grainau geht. Vorjahressiegerin Melanie Albrecht wird ja beim Supertrail XL starten, aber mit zum Beispiel Juliane Ilgert und der Triathletin Nina Brenn oder Elisabeth Fladerer stehen schon einige spannende Namen am Start.
Keine wirklichen Favoriten gibt es bei den Herren. Stark einzuschätzen und durchaus mit Ambitionen auf das Podium hat wohl Hannes Namberger über die 62,8 km.
Teilnehmerrekord und Favoriten
Wie schon die Jahre zuvor wird es am Start in Mittenwald, beim Basetrail XL am meisten los sein. Fast 600 Starter haben bisher für den 39,3 km und 1896 hm langen Wettkampf gemeldet. Der Titelverteidiger Markus Baur von den Baur Brüdern wird es dieses Jahr nicht leicht haben. Es wird für ihn sehr schwer werden sich gegen Lukas Naegele durchzusetzen.
Bei den Damen wird kein Weg an Maria Koller vorbei führen, die bei Innsbruck Trailrunning Festival schon eine Klasse für sich war.
Das am stärksten besetzte Rennen, der Basetrail
Die kürzeste Strecke, der Basetrail führt von Garmisch aus nach Grainau, über 24,9 Kilometer und 1595 Höhenmeter. Das Starterfeld verspricht auf alle Fälle 24,9 heiße Kilometer und damit ist nicht nur die Wettervorhersage gemeint, die übrigens nur 18 Grad verspricht. Sondern das Starterfeld! Vorjahressieger Daniel Rohringer zählt natürlich zu den Favoriten, wie auch Kamil Lesniak, Daniel Rohringer, Thomas Wagner, Benedikt Abel, Matthias Krah, Michael Krell, Michael Münsterer oder Matthias Baur.
Bei den Damen sind die drei besten des Vorjahres noch nicht vertreten, aber mit Marlies Krell, Regine Schlump und Nina Koch verspricht es ein spannendes Rennen zu werden.
Pflichtausrüstung und Ergebnisse
Nachdem es im Vorjahr zu einer sehr hohen DNF Quote von 43% kam sollte vor allem auf die Pflichtausrüstung wieder vermehrt geachtet werden. Schließlich handelt es sich um einen Lauf im Hochgebirge, der trotz Rundum-Sorglos-Paket immer noch einige Gefahren bietet und dessen Länge und Steigungen auch nicht unterschätzt werden sollte.
So ist es unerlässlich, dass geeignete Traillaufschuhe mit Profilsohle getragen werden. Im obligatorischen Laufrucksack sollte sich
- Regenbekleidung
- warme Kleidung ( es darf keine Haut mehr sichtbar sein!)
- Handschuhe, Mütze
- mit Startnummer beschriftete Energiegels/-riegel
- Trinkbehälter für VP´s
- Wasserbehälter mit 1 – 1,5 L Wasser (je Streckenlänge)
- Notfallausrüstung
- -Streckenkarte oder GPS Uhr mit gespeicherten Track
- Mobiltelefon
befinden.
Außerdem sollten alle Läufer (außer Basetrail und Basetrail XL) eine Strinlampe mit Ersatzakku mitführen!
Schon im Vorfeld war der Zugspitz Ultra Trail vor allem wegen einem neuen Sponsor, die Firma Hengstenberg, berühmt für Gurken und Kraut in den Sozialen Netzwerken im Gespräch. Letztendlich zeigt dies nur, dass so große Events auch für „sportartfremde“ Firmen immer interessanter werden. Das die „Trailgurke“ den Energie Riegel ablöst darf sehr stark bezweifelt werden.
Wer den Lauf von zuhause aus oder vom Streckenrand mitverfolgt, der findet unter https://www.abavent.de/anmeldeservice/zugspitzultratrail2017/ die aktuellen Ergebnisse!
Wir werden auf Facebook unter https://www.facebook.com/trailrunningxc so aktuell wie möglich vom größten Ultratrail Deutschlands berichten!