Kaiserkrone Trail 2023: Skyrunning am Wilden Kaiser

KaiserKrone 2023: Start zum Marathon © www.andifrank.com

Am Samstag, 24. Juni 2023, war es soweit: Der Kaiserkrone Trail ist in Scheffau am Wilden Kaiser über die Bühne gegangen. Rund 500 Läufer*innen aus aller Welt waren am Start und sind beim „Green Event“ in Scheffau um die Bestzeit gelaufen. Und schon jetzt ist die Vorfreude auf die nächste Ausgabe groß: Das Skyrace am Wilden Kaiser wird 2024 wieder Teil der World Series sein! 

Insgesamt wurden im Rahmen des Kaiserkrone Trails vier unterschiedliche Bewerbe ausgetragen: Das Skyrace (24,7 Kilometer/2730 Höhenmeter), der Marathon Trail (56 Kilometer/3810 Höhenmeter), der Speed Trail (20,4 Kilometer/1430 Höhenmeter) und der Easy Trail (8,6 Kilometer/490 Höhenmeter). Bei hervorragenden Bedingungen waren rund 500 Läufer*innen aus 22 Ländern am Start. 

Die beiden „großen“ Bewerbe, Skyrace und Marathon, waren dabei an Spannung kaum zu überbieten – der Kampf um die ersten Plätze war extrem knapp und teilweise haben nur Sekunden über die Platzierung entschieden. So etwa im Skyrace der Herren, wo der Osttiroler Josef Bodner nur gute 20 Sekunden vor dem Vorjahres-Sieger Dominik Matt über die Ziellinie lief – nachdem sie sich über das gesamte Rennen immer wieder an der Spitze abgewechselt haben. Dabei hat Matt seine Sieger-Zeit von 2022 sogar noch um 5 Minuten unterboten. Ebenfalls nur eine knappe Minute hinter den ersten beiden kam der Dritte, Marcel Hoeche (D), ins Ziel. 

Dramatisches Missgeschick kostet Skyrace-Schnellste den Sieg 

Auch bei den Damen war es ein sehr spannendes Rennen – und das bis über die Ziellinie hinaus, denn hier war bis in den Abend hinein noch nicht klar, wer nun den Pokal für den ersten Platz mit nach Hause nimmt. Und das nur aufgrund eines dramatischen Missgeschicks, das rein gar nichts mit der läuferischen Leistung zu tun hatte. Denn ginge es danach, hätte eindeutig die Oberösterreicherin Isabell Speer das Rennen gemacht: Sie führte am ersten Gipfel (Sonneck) wie auch auf zahlreichen Videos und Fotos zu sehen ist (Download-Link am Ende) und brachte diese Führung auch souverän ins Ziel. Dort wurde sie allerdings nicht als „Isabell Speer“ vom Sprecher angekündigt, sondern mit dem Namen ihres Freundes – der aber noch weit entfernt vom Ziel auf der Strecke unterwegs war. 

Und da wurde klar, was passiert war: Ihr Freund und sie hatten bei der Befestigung der Startnummer am T-Shirt vor dem Rennen ihre Startnummern verwechselt (beide liefen das Skyrace). Er war mit ihrer Startnummer (71) gelaufen und sie mit seiner (72) – was erst beim „Sieg“ von Isabell auffiel (auch auf sämtlichen Fotos und Videos ist eindeutig zu sehen, dass sie das gesamte Rennen mit der falschen Nummer absolviert hat…). Wegen dieses formalen Fehlers und eines eingebrachten Einspruchs wurde Isabell Speer schlussendlich disqualifiziert und Michaela Pilat (4:40:34,49) nahm den Pokal für den ersten Platz mit nach Hause. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Jasmin Hafenmayer (D) und Annemarie Sturm-Begusch (AUT).

Marathon: Knappe Entscheidung am Podest  

Beim Marathon der Herren ging es ebenfalls sehr spannend zu – glücklicherweise aber nur aufgrund der starken läuferischen Leistung der drei Erstplatzierten und nicht wegen vertauschter

Startnummern. Den Sieg mit nach Hause genommen hat Markus Bergler (D), der bereits das dritte Jahr in Folge beim Kaiserkrone Trail am Start war und sich dabei kontinuierlich gesteigert hat. War es im ersten Jahr noch der „Easy Trail“, startete er im Jahr darauf beim „Speed Trail“ und heuer erstmals  beim Marathon – den er dann auch gleich gewonnen hat. Das war aber auch nicht immer klar, denn bis zur Gruttenhütte – ca. 47 KM nach Start – hatten sich die ersten drei stets gegenseitig in Sichtweite, was am Schluss noch einmal den einen oder anderen „Turbo“ gezündet hat. Mit einer guten Minute Rückstand kam dann auch schon Felix Pförtner (D) als Marathon-Zweiter ins Ziel, auch er war vor zwei Jahren schon beim Speed-Trail am Start, bei dem er sich damals aber verlaufen hatte und insofern noch eine Rechnung mit dem Kaiserkrone Trail offen hatte. 

Und auch der Drittplatzierte des Marathons ist kein Unbekannter beim Kaiserkrone Trail: Der Wildschönauer Peter Hausberger war vergangenes Jahr schon beim Skyrace am Start und hat dort den hervorragenden fünften Platz geholt. Dass sich 2023 beim Marathon sein erstes Podium überhaupt ausgegangen ist, freut den „beinahe Local“ umso mehr. Skyrace-Erfahrung hatte übrigens  auch die Marathon-Gewinnerin bei den Frauen – Miria Meinheit, die im vergangenen Jahr 2. beim Skyrace war, lief so strahlend wie wohl keine Zweite als erste Frau mit einer Zeit von 07:50:12,89 über die Ziellinie. Mit deutlichem Abstand erreichten Sonja Kinna (D) und Camilla West (GB) die Plätze 2 und 3. 

Speed-Trail-Zweite gewinnt Easy-Trail 

Interessant war auch das Ergebnis des Easy Trails bei den Damen – dort siegte Vanessa Schätzle (D), die sich ein paar Stunden zuvor schon den zweiten Platz, hinter Kirsten deBaey-Ruszin (D), beim Speed Trail geholt hatte! An einem Tag zwei Pokale von zwei Bewerben mit nach Hause zu nehmen ist eben auch nicht alltäglich. Bei den Herren schnappte sich Jan Kundörfer (D) den Sieg beim Speed Trail und ging als allererster Finisher an diesem Tag mit einer Zeit von 2:06:06,58 über die Ziellinie.  

Kaiserkrone Trail Galerie

Die Gewinner*innen des Kaiserkrone Trails 2023 auf einen Blick:  

SKYRACE – Herren gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Josef Bodner (1998) AUT 3:36:31,61
2. Dominik Matt (1991) AUT 3:36:57,97
3.  Marcel Hoeche (1993) GER 3:37:26,88

 

SKYRACE – Frauen gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Michaela Pilat (1992) AUT 4:40:34,49
2. Jasmin Hafenmayer (1990) GER 5:22:45,27
3.  Annemarie Sturm-Begusch (1971) AUT 5:37:01,48

 

MARATHON TRAIL – Herren gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Markus Bergler (1986) GER 6:58:25,63
2. Felix Pförtner (1999) GER 6:59:58,30
3.  Peter Hausberger (1986) AUT 7:12:47,20

 

MARATHON TRAIL – Frauen gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Miria Meinheit (1991) GER 7:50:12,89
2. Sonja Kinna (1990)  GER 8:24:42,01
3.  Camilla West (1988) GB 9:16:35,05

 

SPEED TRAIL – Herren gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Jan Kundörfer (1999) GER 2:06:06,58
2. Alexandar Stojkoski (1990) MKD 2:07:19,40
3.  Michael Maier (1995) AUT 2:10:01,88

 

SPEED TRAIL – Frauen gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Kirsten de Baey-Ruszin (1990) GER 02:19:04,89
2. Vanessa Schätzle (1987)  GER 02:34:26,08
3.  Juliet Downs (1999) GB 02:38:26,72

 

EASY TRAIL – Herren gesamt

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Rene Manthee (1982) GER 46:28,97
2. Maximilian Kruck (1993) AUT 48:03,95
3.  Moritz Beyer (1996) GER 48:53,29

 

EASY TRAIL – Frauen gesamt 

Platz Name/Jahrgang Land Zeit 
1. Vanessa Schätzle (1987) GER 52:58,81
2. Selina Knaubert (2002) AUT 59:55,07
3.  Heidi Höfler (1976) GER 1:01:25,93

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