Monte Rosa SkyMarathon: Hohe Temperaturen und heiße Kämpfe

Monte Rosa SkyMarathon 2025 ©Stefano Jeantet

Alagna Valsesia, Piemont, Italien – Der legendäre Monte Rosa Sky Marathon stand am Wochenende des 14. und 15. Juni 2025 im Mittelpunkt der internationalen Skyrunning-Szene. Eine Hitzewelle sorgte für ungewohnt warme Bedingungen – sowohl im Gelände als auch auf den Ergebnislisten. Vier spektakuläre Rennen lockten Top-Athlet:innen nach Italien, wo extreme Höhen, Kampfgeist und Naturverbundenheit aufeinandertrafen.

Monte Rosa SkyMarathon & SkySummit: Rennen bis auf 4.554 Meter Höhe

Am Samstag standen zwei der höchstgelegenen Rennen Europas auf dem Programm: die siebte Ausgabe des Monte Rosa SkyMarathon und die Premiere des SkySummit. Beide führten bis zum Gnifetti-Hütte auf 4.554 m – ein echtes Abenteuerlaufziel.

Der Monte Rosa SkyMarathon, ein 35 km langer Rundkurs mit beeindruckenden 7.000 Höhenmetern, wurde von den Favoriten William Boffelli (Italien) und Roberto De Lorenzi (Schweiz) in 4h38’09” gewonnen. Für Boffelli war es bereits der sechste Sieg bei diesem Event – mit wechselnden Partnern.

„Sechs Siege hier? Es ist einfach Liebe – zu den Bergen und zu diesem Sport. Der Monte Rosa SkyMarathon ist das Rennen. Schöner geht’s nicht“, erklärte Boffelli. „Nächstes Jahr greifen wir wieder an – hoffentlich bei besseren Bedingungen!“

De Lorenzi zeigte sich trotz leichter gesundheitlicher Einschränkungen begeistert:

„Ein spektakuläres Rennen! Wir waren nah dran am Rekord – den holen wir uns noch!“

Podiumskämpfe und emotionale Premieren

Auf Platz zwei folgte das italienische Duo Mattia Bertoncini und Davide Cheraz (4h51’41”), während die Slowenen Luka Kovacic und Klemen Španring bei ihrem ersten Start mit 5h07’35” auf Rang drei liefen.

„Wow. Einfach wow! Das war das beste Rennen meines Lebens“, schwärmte Kovacic. „Wir kommen definitiv wieder!“

Im Frauenrennen führten zunächst Ilaria Veronese und Mara Martini (Italien) am Gipfel mit 4h11’11”, doch die schwedischen Zwillinge Lina und Sanna Elkott nutzten ihre Downhill-Stärke und siegten letztlich in 6h17’03” – ihr zweiter Triumph nach 2021.

„Wir haben gar nicht mit so einer Leistung gerechnet“, so Lina. „Aber das Training auf Schnee zu Hause hat sich ausgezahlt. Und das Publikum hier ist einfach unglaublich!“

SkySummit – Der neue vertikale Kraftakt

Mit dem SkySummit feierte ein neues Format Premiere: ein reiner Aufstiegslauf über 17,5 km mit 3.500 Höhenmetern, bei dem die Athlet:innen in Seilschaften antreten.

Marcello Ugazio, bekannt für seine Vertikalstärke (u.a. Sieger AMA VK2 2023), gewann gemeinsam mit Alex Rigo in 3h22’07”.

„Es ist kein typischer Vertikal, sondern ein echtes Langstreckenrennen. Ab 4.000 m ging Alex ab wie ein Turbo!“, berichtete Ugazio begeistert.

Bei den Frauen triumphierten Marina Cugnetto und Camilla Calosso (Italien) in 4h20’33”, gefolgt von Marcela Vasinova (Tschechien) und Katrin Bieler (Italien) in 4h24’28”.

„So schön wie heute war ein Rennen selten“, schwärmte Vasinova. „Ein Tag, der unbezahlbar war.“

Ein besonderes Highlight war das Vater-Sohn-Team Ettore und Fabien Champretavy, das in 4h23’48” auf Platz zehn lief. Vater Ettore gewann 1993 den allerersten Lauf zum Gipfel im Rahmen der Fila Skyrunner® Trophy.

Alpenglühen und Kuhglocken am Berg

Trotz der Höhe war es am Gipfel mit 2,7 °C erstaunlich mild. Die Atmosphäre wurde zusätzlich angeheizt durch 1.300 Zuschauer:innen, die mit den Monterosa 2000-Seilbahnen auf 3.275 m Höhe kamen. Besonders stimmungsvoll: das Läuten der traditionellen Kuhglocken entlang der Strecke.