Die Wettkampfsaison nähert sich ihrem Höhepunkt und mit dem Eiger Ultra Trail by UTMB, dem Speedgoat 50 by UTMB, den Engadin Ultraks und dem Gletscher Trailrun im Ötztal standen renommierte und spektakuläre Rennen auf dem Programm. Mit Eva Sperger, Kim Schreiber und Andreas Reiterer schafften es beim Eiger abermals drei deutschsprachige Athleten bis (fast) ganz nach oben aufs Podium. Mehr dazu in unseren xc-run.de Race News:
Eiger Ultra Trail by UTMB
Eva Maria Sperger sah lange Zeit wie die sichere Siegerin aus, musste aber den ersten Platz auf den letzten Metern doch noch aus der Hand geben. Hannah Allgood (USA) übernahm erst vier Kilometer vor dem Ziel die Führung und siegte in 13:09 Minuten. Zweite wurde Sperger in 13:36 Minuten, Dritte Sandra Sevillano (Spanien) in 14:45 Minuten. Team XC-RUN.DE Athletin, Bine Wurmsam, wurde bei ihrem ersten 100-Kilometer-Rennen starke Neunte. Ihre Reportage folgt.
Eva-Maria Sperger (E101 – zweiter Platz weiblich, via Instagram):
„Hoch Richtung Eigergletscher wurde das Rennen richtig hart, das kannte ich von 2018 und wusste, der lange lohnende Downhill wird kommen, der mich schließlich gerettet hat. Und plötzlich, fast unten angekommen, lief ich wie gegen eine Wand. Die Hitze, die Höhe und der schnelle Downhill forderten ihren Tribut, Magenschmerzen und keine Möglichkeit mehr Energie zu mobilisieren. Ich wusste, in der Geschwindigkeit, in der ich unterwegs sein konnte, wird mein Vorsprung von 15 Minuten nicht reichen. Und so war es, 5 km vor Ende überholte mich Hannah erneut und ich hatte keine Chance mehr mitzugehen.“
Nur die ersten drei Männer kamen unter 12 Stunden ins Ziel und lagen dennoch weit auseinander. Andreas Reiterer (Italien) belegte mit 11:05 Stunden den ersten Platz. Ramon Manetsch und Aleix Toda, beide aus der Schweiz, wurden Zweiter und Dritter in 11:17 und 11:52. Für Reiterer war es immerhin das siebte Ultradistanzrennen in diesem Jahr.
Beim 50k-Rennen belegten die Amerikaner die ersten Plätze. Sophia Laukli (USA, lebt in Norwegen) gewann knapp vor Holly Page (Großbritannien) und Kim Schreiber (Deutschland). Die drei Erstplatzierten liefen 5:51, 5:56 und 6:01 Stunden.
Etwas länger dauerte das Rennen der Männer, bei dem Jeshurun Small (USA) knapp unter fünf Stunden blieb. Small, der Sieger bei den Männern, erreichte das Ziel nach 4:59:43 Stunden. Paul Mathou (Frankreich) und Sindre Buraas (Norwegen) belegten mit 5:07 und 5:12 Stunden die Plätze zwei und drei.
Sophia Laukli (USA – E51 Panorama Trail – 50K – erster Platz weiblich):
„Es war so cool. Ich war froh, dass wir langsam genug gelaufen sind und uns die Zeit nehmen konnten, um die Berge zu betrachten. Es war zwar immer noch super heiß, aber das hat es leichter gemacht, an diesem Ort zu sein!“
Joshurun Small (USA – E51 Panorama Trail – 50K – erster Platz männlich):
„Das Rennen war hart. Es gab eine Menge gemischter Gefühle, eine Menge gemischtes Terrain, aber es war großartig. Es gab viele schöne Aussichten. Es war eine sehr abwechslungsreiche Strecke: viele läufbare Abschnitte und auch viele technische. Es war alles dabei. Es war ein tolles Rennen.“
Ramon Manetsch (SUI – E101 – Ultra Trail – 100K – zweiter Platz männlich):
„Grindelwald ist einer der schönsten Orte der Welt. Ich bin nicht weit von hier in der Region Thun aufgewachsen, kenne diese Gegend also sehr gut und es war wunderschön.“
Die weiteren Ergebnisse:
Speedgoat 50 by UTMB
Jazmine Lowther (Kanada) ist auf dem Weg zurück nach einer langwierigen Verletzung. Sie holte sich die Krone bei den Frauen mit einer Zeit von 6:15. Lowther hatte sich 2022 mit ihrem Sieg beim Canyons by UTMB 100k in der Rangliste nach oben gekämpft und dies könnte ihr erstes Ultra-Finish seit dem Transgrancanaria 128k im Februar 2023 gewesen sein. Mali Noyes und Kodi Kleven machten es knapp. Noyes wurde Zweite in 6:22 und Kleven Dritte in 6:24. Beide sind mehrfache Speedgoat-50k-Finisher, Noyes im letzten Jahr ebenfalls Zweite und Kleven in diesem Jahr auf dem Podium.
David Sinclair macht seinem Namen alle Ehre. Er gewann das Rennen der Männer in 4:57 Stunden und ließ das gesamte Feld hinter sich. Damit unterbot er sowohl die Siegerzeit von Christian Allen aus dem Jahr 2023 (5:23) als auch den Streckenrekord von Adam Peterman aus dem Jahr 2021 (5:04). Sinclair hat auch hier eine Vorgeschichte. Er gewann das Rennen 2022 in 5:09, wurde 2021 Zweiter in 5:18 und siegte 2018 in 5:27. Anfang des Jahres wurde Sinclair Zweiter beim Silver State 50k und gewann Ende Juni das Broken Arrow Skyrace 46k. Sam Hendry (Kanada) und Scott Patterson wurden Zweiter und Dritter in 5:24 und 5:32. Der ehemalige Streckenrekordhalter Peterman ist nach seiner Verletzung weiter auf dem Weg der Besserung. Er wurde in 5:46 Sechster.
David Sinclar (USA – 52km – erster Platz männlich):
„Ich habe das Tempo, die Ernährung und die Kühlstrategie perfekt getroffen. Es war ein perfekter Tag da draußen. Ich liebe dieses Rennen einfach, es ist eines der härtesten 50 km des Landes. Es hat von allem etwas: eine wunderschöne Landschaft, harte technische Passagen, ein paar läufbare, glatte Abschnitte.“
Robyn Lesh (USA – 32km – erster Platz weiblich):
„Dieses Rennen macht eine Menge Spaß! Man läuft schnell und dann geht es einen Berg hinauf, auf der anderen Seite hinunter, wieder hinauf und auf der Vorderseite wieder hinunter. Also ziemlich genau nach dem zweiten versteckten Gipfel schickst du es mit voller Geschwindigkeit.“
Die Ergebnisse findet Ihr unter:
Engadin Ultra Trail
Gletscher Trailrun
Beim wunderschönen Gletscher Trailrun gingen die beiden ersten Plätze über die 62-Kilometer lange Königsdistanz an die Lokalmatadoren Edith Zell, die sogar Esther Fellhofer deutlich schlagen konnte und Matthias Klotz.
In Summe am stärksten besetzt war vermutlich das Rennen über die 26k. Hier siegte Philipp Brugger vor Andreas Schindler und Alexander Stojkoski. Bei den Damen machte Verena Bachmayer das Rennen.