Nach zwei Wochen Tiefschlaf in Sachen Wettkämpfen gab es noch einmal zwei echte Knaller am Saisonende. Die Weltmeisterschaften der Mountain Running Association in Argentinien und die preisgekrönte 50-Meilen-Meisterschaft der North Face Endurance Challenge.
Berglauf WM Argentinien
Zum ersten Mal wurden klassischen Berglauf-Weltmeisterschaften und die Berglauf-Langstrecken-Weltmeisterschaften an aufeinanderfolgenden Tagen am selben Ort ausgetragen. Das ermöglichte es einigen Läufern bei beiden Weltmeisterschaften zu starten. Es war das erste Mal seit 2006, dass die Meisterschaften außerhalb Europas ausgetragen wurden, und es war das erste Mal, dass sie in Südamerika ausgetragen wurden, was die Anreise für viele Athleten erschwerte und das Feld doch merklich ausdünnte. Trotzdem standen zahlreiche Trail- und Bergläufer von Weltklasseniveau am Start und es wurden mit Grayson Murphy, Joe Gray (beide Kurzdistanz), Cristina Simion und Jim Walmsley würdige Weltmeister gekürt.
Spannende Rennen bei Männern und Damen
Vier Tage vor ihrem 28. Geburtstag schockierte Simion die Welt und gewann Gold in 3:49:57h. Die Französinnen Adeline Roche und Blandine L’Hirondel belegten die Plätze zwei und drei mit 3:51:56 und 3:52:07. L’Hirondel gewann Anfang dieses Jahres die Trail Running-Weltmeisterschaft in Portugal. Bei den Männern gab Jim Walmsley gab von der Startlinie weg das Tempo vor und führte den gesamten Weg mit 3:12:16h an. Francesco Puppi (Italien) gab die Jagd nie auf und finishte als starker Zweiter in 3:13:04h. Der Vizemeister der Skyrunner World Series von 2019, Oriol Cardona (Spanien), war mit 3:20:24h etwas abgeschlagener Dritter.
Deutsches Team mit achtbarer Leistung
Das deutsche Team hat sich bei der Berglauf-WM in Villa la Angostura achtbar aus der Affäre gezogen. Vor allem Moritz auf der Heide bot eine bärenstarke Leistung und erreichte als 13. nicht nur sein bestes WM-Ergebnis, sondern platzierte sich vor international sehr namhafter Konkurrenz. Medial waren natürlich alle Augen auf Ex-Biathlon-Star Laura Dahlmeier gerichtet, die bei den Frauen auf Platz 27 lief. Stefanie Doll (SV Kirchzarten) musste aufgrund einer Erkrankung kurzfristig auf den WM-Start verzichten.
Zusammen mit Benedikt Hoffmann (TSG 1845 Heilbronn; 3:34:58 h) als 21. und Florian Reichert (ASFM Göttingen; 3:49,33 h) als 40. belegte Moritz auf der Heide mit der DLV-Mannschaft Platz acht. Gold sicherte sich Spanien (15 Punkte) vor den USA (17) und Japan (27).
The North Face Endurance Challenge 50 Mile Championships
Trotz des hohen Preisgeldes von $ 10.000 für den ersten Platz waren im Vergleich zu den Vorjahren weniger Stars an der Startlinie – was natürlich auch an den zeitgleich stattfindenden Weltmeisterschaften lag. Die Endzeiten lagen deutlich unter den Streckenrekorden von 2017 was diese Vermutung bestätigte. 50-Meilen-Spezialistin YiOu Wang dominierte ihre Heimstrecke in Kalifornien, insbesondere in der zweiten Rennhälfte, und siegte in 7:21h. Die Zeit war 13 Minuten langsamer als Ida Nilssons (Schweden)Streckenrekord von 2017. Anne-Marie Madden (Kanada) setzte sich mit 7:38h zu 7:39h gegen Addie Bracy durch. Sébastien Spehler (Frankreich) kehrte nach seinem 2. Platz beim diesjährigen Lake Sonoma 50 Mile Race nach Kalifornien zurück und gewann mit einem Start-Ziel-Sieg in 6:27h. Auch der Rekord von Tim Freriks mit 6:02h blieb somit bestehen. Darren Thomas schaffte es in 6:32h auf den zweiten Platz, Thibaut Garrivier (Frankreich) wurde in 6:35h Dritter.