Die vierte Austragung des Swiss Irontrail rund um Savognin und Bivio hat am Wochenende eindrucksvoll gezeigt, warum der Lauf längst zu einem Fixpunkt im alpinen Trailkalender gehört. Mit vier abwechslungsreichen Streckenformaten – T78, T55, T22 und T20 – zog der Event zahlreiche Läufer an und bot dabei beste Bedingungen: klare Sicht, kühle Höhenluft und eine atemberaubende Landschaft im Parc Ela.
Besonders über die Königsdistanz T78 sorgten die Sieger für starke Leistungen. Bei den Frauen dominierte die Melserin Denise Zimmermann, bei den Männern setzte sich der Italiener Gregorio Aiello an die Spitze des Feldes.
Vielfältige Formate, gemeinsames Ziel
Die Starts der verschiedenen Strecken erfolgten je nach Distanz in Bivio oder Savognin – und führten auch wieder dorthin zurück. Was alle Bewerbe verband: das intensive Naturerlebnis, die enorme sportliche Herausforderung und die Begeisterung im Ziel.
Zwischen rund 2 Stunden Laufzeit beim T20 (821 Höhenmeter) und nahezu 12 Stunden beim T78 (4386 Höhenmeter) lagen die Siegerzeiten. Dass Hobbysportler weitaus länger unterwegs waren, versteht sich von selbst – aber gerade diese Durchhalteleistungen machten den Tag für viele zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Denise Zimmermann: „Zu kurz, zu wenig streng“
Für eine besondere Geschichte sorgte erneut Denise Zimmermann. Die 50-jährige Ultraläuferin aus Mels gewann die T78-Distanz in beeindruckenden 11:56:11 Stunden – und kommentierte das Ganze mit einem Schmunzeln:
„Ganz klar, für mich war dieser Swiss Irontrail zu kurz und zu wenig streng.“
Zimmermann, die auf eine beachtliche Karriere mit Siegen beim Swisspeaks, den 100 Kilometern von Biel oder dem Ultra-Trail du Mont Blanc zurückblicken kann, zeigte sich dennoch begeistert:
„Traumhafte Landschaften, imposante Felsformationen und ein familiärer, inspirierender Rahmen mit motivierten Volunteers. Es war einmal mehr etwas Besonderes.“
Zwischen Euphorie und Erschöpfung
Im Ziel sprachen viele erfolgreiche Teilnehmer von einem Tag voller Eindrücke – und Gegensätze. Von „unbeschreiblichen Naturschönheiten“, von Licht- und Farbspielen in der hochalpinen Kulisse, von stillen Momenten in wilder Natur. Aber auch von der körperlichen Härte, dem Kampf gegen den inneren Schweinehund und der Notwendigkeit, mentale Strategien gegen das Aufgeben zu entwickeln.
Eine Läuferin brachte es auf den Punkt:
„So ein Trail-Rennen ist immer streng, aber gleichzeitig wunderschön. Du holst dich raus aus der Komfortzone – und genau das macht es so wertvoll.“
Ein Trail mit Zukunft
Der Swiss Irontrail 2025 bot alles, was Trailrunning ausmacht: Natur, Leidenschaft, Leistung – und ein Gemeinschaftsgefühl, das noch lange nachwirkt. Im Parc Ela war der Lauf mehr als nur ein Rennen. Er war ein Erlebnis.
Verfasser: Jörg Greb
Datum: Savognin, Sonntag, 29. Juni 2025