Swiss Snow Walk & Run: Weicher Schnee sorgt für harte Bedingungen

Start Weisshorn Snow Trail © SSWR

Die Schneeverhältnisse erwiesen sich als überaus schwierig, dennoch begeisterte der 15. Swiss Snow Walk & Run in Arosa. Den 1504 (Schneeschuh-)Läufern und (Nordic-)Walkern gebührte am Samstag grosser Respekt und Anerkennung.

Von Anita Fuchs

„Der Swiss Snow Walk & Run entwickelt sich erfreulich.“ Daniel Durrer, welcher den Anlass 2005 initiierte und das OK-Präsidium im Hinblick aufs nächste Jahr in die Hände von Maya Müller gibt, hatte nach der jüngsten Austragung allen Grund zur Freude. 1504 Namen figurierten auf der Teilnehmerliste – 1213 (Schneeschuh-)Läufer und 291 (Nordic-)Walker. Dies ist die höchste Zahl seit 2009, als sich der ursprüngliche Walking-Anlass neu positionierte und erstmals auch Läufer zuliess.

„Das war wie ein Sanddünen-Rennen“

Aufwärts ging es speziell beim Weisshorn Snow Trail. Dies gleich in zweifacher Hinsicht. Einerseits rannten oder walkten 499 Personen und damit so viele wie nie zuvor vom Obersee aufs Weisshorn. Anderseits waren auf den 16,8 Kilometern beachtliche 918 und dadurch am meisten Höhenmeter innerhalb der vier Strecken am Swiss Snow Walk & Run zu meistern. Zusätzlich erschwerte der viele und zugleich weiche Schnee die ohnehin anspruchsvolle Aufgabe.

„Das war wie ein Sanddünen-Rennen“, meinte beispielsweise der im Weisshorn Snow Trail Fünftklassierte Jakob Oswald aus Sargans. Von einem zwischenzeitlichen Slalomlauf, weil stets auf der Suche nach einer möglichst harten Unterlage, sprach Samuel Keller. Den höchsten Punkt des Swiss Snow Walk & Run erreichte er als Erster. 1:42:48 Stunden benötigte der Lauf-Allrounder aus dem aargauischen Baden. Die Konkurrenz war mindestens 1:14 Minuten länger unterwegs.

Nur sechs Männer schneller

Eindrückliche Leistungen auf der überaus anforderungsreichen Strecke zeigten drei Brüder: Andrin, Jonas und Mattia Gründler. Die Orientierungsläufer aus dem zürcherischen Hittnau belegten die Ränge 3, 7 und 9. „Nach Arosa hinunter zu sehen war wunderschön“, meinte Andrin Gründler auf den schönsten Moment des Laufes angesprochen. Verwehrt blieb ihm und den anderen Finishern auf Grund von Nebel der Blick vom Weisshorn auf Chur hinunter.

Andrin Gründler zählte zu den ersten Gratulanten von Judith Wyder, die wie vor zwei Jahren souverän den Weisshorn Snow Trail gewann. Diesmal in 1:54:27 Stunden, womit gerade einmal sechs Männer schneller waren. „Hier hoch zu laufen war richtig hart, aber auch mega cool“, fasste die mehrfache Orientierungslauf-Weltmeisterin aus Bern zusammen. „Mit der `Pumpe` war ich nicht am Limit, muskulär hingegen schon.“

„Ich habe die Strecke unterschätzt“

Judith Wyder war indes nicht die einzige Startende, die in ihrem Palmarès mehrere Weltmeistertitel bei der Elite vorweisen kann. Selbiges betrifft Emma Pooley, welche die zweitschnellste Zeit einer Frau lief – allerdings mit dem beträchtlichen Abstand von mehr als achteinhalb Minuten. „Ich habe die Strecke bei winterlichen Verhältnissen unterschätzt“, gab die vierfache Duathlon-Weltmeisterin auf der Langdistanz und Olympia-Silbermedaillengewinnerin 2008 im Einzelzeitfahren zu.

Die im zürcherischen Hausen am Albis lebende Sportlerin aus Grossbritannien war exakt vier Minuten weniger lang unterwegs als Franziska Inauen (Windisch), die wie im Vorjahr den Halbmarathon gewann. Die schnellste Zeit eines Mannes auf den 21,1 Kilometern, die mit 630 Steigungs- und Gefällemetern gespickt waren, realisierte Ralf Birchmeier (Buchs SG). Sieger der Langdistanz (zwölf Kilometer) waren Tamara Rimann (St. Gallen) und Siro Corsi (Novaggio), auf den Kurzstrecken (6,1 Kilometer) triumphierten Sabina Bigger (Klosters) und Thomas Bürgi (Goldau).

Prominente auf verschiedenen Strecken

Zu den fast 500 Teilnehmenden des Weisshorn Snow Trail zählte der Mister Schweiz 2009, André Reithebuch (29./2:10:54). Für den Halbmarathon entschied sich der frühere Rad-Bahnprofi Franco Marvulli (149./3:03:17). Die Kurzdistanz meisterten in den Laufschuhen der Mister Schweiz 2008, Stephan Weiler (7./36:42), die Bachelor-Kandidatin 2018, Maria Bruggner (15./43:34), der Ex-Tennisprofi Marco Chiudinelli (27./44:55), der Bachelor 2015, Tobias Rentsch (34./49:11) und mit den Nordic-Walking-Stöcken die Bachelorette 2015, Frieda Hodel. Der Veranstaltung stattete auch Uli Forte einen Besuch ab, auf eine aktive Teilnahme verzichtete der Fussballtrainer jedoch. (af)

Auszug aus der Rangliste

Weisshorn Snow Trail (16,8 Kilometer/918 Höhenmeter). Männer: 1. Samuel Keller (Baden) 1:42:48. 2. Arnold Aemisegger (Triesenberg) 1:44:02. 3. Andrin Gründler (Hittnau) 1:44:16. 4. Thomas Murer (Rüti ZH) 1:46:57. 5. Jakob Oswald (Sargans) 1:49:25. 6. Benjamin Gisler (Alpnach Dorf) 1:52:16. 7. Jonas Gründler (Hittnau) 1:54:36. 8. Tissi Hasler (Blatten/Lötschenen) 1:54:42. 9. Mattia Gründler (Hittnau) 1:55:22. 10. Ruedi Bösch (Wattwil) 1:57:26. – Frauen: 1. Judith Wyder (Bern) 1:54:27. 2. Emma Pooley (Hausen am Albis) 2:03:02. 3. Rahel Meili (Bern) 2:05:42. 4. Priska Föllmi (St. Gallen) 2:16:05. 5. Eveline Forster (Chur) 2:21:02.

 Halbmarathon (21,1/630). Männer: 1. Ralf Birchmeier (Buchs SG) 1:45:33. 2. Rolf Thalinger (Utzensdorf) 1:45:50. 3. Matthias Schmidig (Brunnen) 1:46:34. 4. Dennis Mehlfeld (Lübeck) 1:59:27. 5. Dominic Largo (Dübendorf) 1:59:46. 6. Stefan Marty (Steinen) 2:01:19. 7. Christian Keller (Meilen) 2:01:24. 8. Michele Paonne (Mauren) 2:01:42. 9. Robert Hammig (Sursee) 2:02:04. 10. Manuel Wyssen (Belp) 2:02:09. – Frauen: 1. Franziska Inauen (Windisch) 2:07:02. 2. Alexandra Wipf (Zürich) 2:17:25. 3. Mirjam Brändle (Zürich) 2:21:16. 4. Ylenia Polti (Grono) 2:23:11. 5. Ruth Ganer (Grabs) 2:24:37.

Long Distance (12,0/315). Männer: 1. Siro Corsi (Novaggio) 54:39. 2. Nils Eyer (Nidau) 55:29. 3. Reto Egger (Rafz) 56:22. 4. David Novak (Basel) 1:00:08. 5. Lucas Götz (Nuglar) 1:01:02. – Frauen: 1. Tamara Rimann (St. Gallen) 1:07:04. 2. Anja Probst (Belp) 1:08:03. 3. Regula Willi (Wangs) 1:12:37.

 Short Distance (6,1/155). Männer: 1. Thomas Bürgi (Goldau) 28:59. 2. Mathieu Fréchin (Düdingen) 30:56. 3. Thiemo Alpinice (Bönigen) 33:11. 4. Roman Alig (Davos Dorf) 34:40. 5. Sergey Sarykalin (Zürich) 35:13. – Frauen: 1. Sabina Bigger (Klosters) 31:57. 2. Valeria Cavelti (Davos Platz) 35:00. 3. Sofia Ryser (Schaffhausen) 37:18.

 Komplette Rangliste (Läufer) und alphabetische Finisherliste (Walker): www.snowwalkrun.ch