Absolutes Wochenendhighlight wird die 6. Austragung des Eiger Ultratrails sein. Unberührte Natur und die nicht untergehende Sonne kann man dagegen beim Nuts Ylläs Pallas erleben. Und eine Woche vor dem Großglockner Ultratrail kann man sich noch den letzten Feinschliff beim Großglockner Berglauf holen. Auch der Mont Blanc steht wieder im Zeichen der Trailrunner. Diesmal vom italienischen Courmayeur aus, dass im August der Startort für den CCC sein wird. Außerdem wird im Rahmen des Maintal Ultratrails der Deutsche Meister im Ultratrail gesucht.
Eiger Ultratrail
In den 30er Jahren war er der Schicksalsberg der Deutschen ehe das letzte Problem der Alpen, die gefürchtete Nordwand 1938 von Anderl Heckmair und Ludwig Vörg sowie Heinrich Harrer und Fritz Kasparek in vier Tagen durchstiegen wurde. Diesen schicksalshaften Berg werden am Wochenende über 3.500 Läufer bei den unterschiedlichen Distanzen beim Eiger Ultratrail im Blickfeld haben. Auch die Etappenziele Grosse Scheidegg, First, Faulhorn, Schynige Platte, Wengen, Männlichen, Kleine Scheidegg sind neben dem Eiger weitere Höhepunkte auf den Strecken durch das Unesco Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch.
Und ganz nebenbei kann man sich mit einem Finish teilweise sehr hart erkämpfte UTMB- Punkte gutschreiben lassen.
Die Königsdisziplin ist der spektakuläre E101 der mit seiner Länge von 101 km und sage und schreibe 6.700 HM im An- und Abstieg auf einen Trailanteil von 87% kommt. Der Start erfolgt am Samstag um 04:00 Uhr, so dass einem bei guter Wetterlage ein unvergesslicher Sonnenaufgang inmitten der Schweitzer Berglandschaft geschenkt wird. Das Zeitlimit beträgt 26 Stunden. Neben den 5 UTMB- Punkten wird dieser Lauf auch als Qualifikationsrennen für den Western States 100 gewertet.
Auch die Siegerlisten der letzten Jahre sind ein Superlativ des Trailsports. So konnte 2017 Stephan Hugenschmidt in einer neuen Rekordzeit von 11h 01min den Sieg auf der E101-Distanz für sich verbuchen. Bei den Damen konnte Andrea Huser ihren Sieg von 2016 in einer Zeit von 13h 46min wiederholen.
Nicht weniger aussichtsreich ist der Panorama Trail E51 mit immerhin 3.100 HM. Auch hier ist eine gute körperliche Verfassung und Erfahrung im Trail Running Voraussetzung für die Bewältigung der Strecke E51. Für das erfolgreiche Bestehen der Distanz über die Große Scheidegg und das Faulhorn wird man mit drei UTMB- Punkten belohnt. Atemberaubend sind hier wie auch bei den anderen Strecken die teilweise sehr steilen Anstiege. So überwindet man beim E51 vom Start weg bis zur Großen Scheidegg über 1.000 HM im Anstieg ohne nennenswerte Downhilletappen.
Dieses Rennen entschied 2017 Stephan Wenk in neuer Rekordzeit von 5h 08min. Die Damenwertung gewann Maren Tritschler in 6h 17min.
Der Panoramatrail E35 mit 2.500 HM bringt die Läufer nach dem Start in Burglauenen zum Fusse der Eiger Nordwand. Es beginnt mit einem wahren Trail in Richtung Spätenalp und Wengen bis zum berüchtigten steilen Gemsenweg auf den Männlichen. Der imposante Tiefblick ins Lauterbrunnental gibt’s als Belohnung. Im Angesicht des Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau führt der E35 anschliessend in Richtung Kleine Scheidegg zur Gletschermoräne auf den Eigergletscher und zur sagenumworbenen Eiger Nordwand. Das Eiger Urkalkgestein, der Bergwind und die Gletscher sind am Eiger Ultra Trail nirgends besser erlebbar. Es folgt der Genuss-Abstieg via Eigertrail und Trychelegg nach Grindelwald.
Dieser wunderschöne Trail wird nebenbei mit 2 UTMB- Punkten belohnt.
Eine Besonderheit dieses Laufes ist der Transfer zum Start, da hier aufgrund fehlender Parkplätze in Burglauenen die Startnummer gleichzeitig als Zugticket von Grindelwald zum Startort fungiert.
Auch ein Genusstrail wird in Form des E16 mit 960 HM angeboten. Hier kann man entweder seine ersten Erfahrungen auf dem Trail machen und / oder einfach eine schöne Kurzstrecke für zwischendurch erledigen. Selbst die Kurzstrecke ist bei diesem Event absolut aussichtsreich, so führt diese unter anderem vorbei am oberen Gletscher mit seiner schönen Gletscherzunge.
Für das XC- Run Team starten Fabian Weinfurtner beim E101 und Michael Münsterer beim E51. Beiden wünschen wir viel Erfolg und vor allem ganz viel Spaß und wir freuen uns jetzt schon auf einen unterhaltsamen Bericht von dieser Veranstaltung.
Einen Bericht über die Vorbereitung von Fabian findet Ihr hier:
https://xc-run.de/trailrunningteam/blogs/eiger-ultra-trail-2018-lampenfieber-und-vorfreude/
Nuts Ylläs Pallas
Für den nächsten Lauf müssen wir uns ganz hoch in den Norden begeben. Weit oberhalb des Polarkreises im finnischen Teil von Lappland findet der Nuts Ylläs Pallas statt. Es werden dabei drei unterschiedlich lange Strecken angeboten, die allen Läufern mit der nicht untergehenden Sonne ein unvergessliches Naturschauspiel bereithält.
Die längste Strecke mit 134 km und 4.027 HM ist ein Discovery Race der Ultratrail World Tours und ist an unberührter Natur und nordischer Wildnis nicht zu überbieten. Als Belohnung für diese lange Distanz winken 5 UTMB- Punkte.
Der erste Teil der Strecke findet gemeinsam mit den Läufern der 55 km Strecke statt, die 1.642 HM überwinden müssen. Es werden Streckenabschnitte teils im Wald aber zum größten Teil auf schmalen, steinigen Trails gelaufen, die auf Höhenzügen mit überwältigendem Panorama verlaufen. Von den baumlosen Fjällhöhen hat man einen fast grenzenlosen Blick über die nordische Tundra, die Dank der magischen Mitternachtssonne, die über dem Horizont zu Tag und Nacht steht, in ein magisches Licht taucht. Erst ab Kilometer 55 in der Nähe des malerischen Pallasjärvi- Sees wird es für die Langstreckenbezwinger einsam in der stillen Natur Finnlands.
Der 30 km lange und mit 1.238 HM ausgestattete Rundkurs verläuft in zwei Schleifen rund um Ylläsjärvi, der Startort der 134 km Distanz.
Im Übrigen muss sich kein Teilnehmer Gedanken machen, dass dieser irgendwo in der finnischen Wildnis vergessen wird, da die einzelnen Bustransfers von den Startorten zu den Zielorten und zurück von den Organisatoren gut organisiert sind.
Wenn man sich die Ergebnislisten der vergangenen Jahre näher ansieht, so wird man auf gute Bekannte treffen. Im Jahr 2016 konnte Lisa Mehl die Langdistanz für sich gewinnen. Lukas Nägele gewann 2017 die 55 km- Strecke und Maria Koller sicherte sich auf der gleichen Distanz den 2. Platz.
Hier findet Ihr einen Erfahrungsbericht vom letzten Jahr:
Großglockner Berglauf
Die auf 1.200 Startplätze limitierte Veranstaltung gibt den Läufern die Möglichkeit am Großglockner einen reinrassigen Berglauf zu erleben. Nach dem Start in Heiligenblut geht es zunächst über eine Asphaltstraße bis zur Sattelalm, ehe der Weg in einen Feldweg abbiegt. Von da an wird es immer trailiger und der Weg führt die Läufer hoch bis zur berühmten Pasterze. Anschließend ist es nicht mehr weit bis zum Ziel auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2.370 m Höhe. Insgesamt werden auf der 13 km langen Strecke 1.494 HM überwunden.
Dieses Rennen findet am Sonntag statt, nachdem sich am Samstag bereits die Radfahrer bei der Bike Challenge messen konnten.
Gran Trail Courmayeur
Nach dem Start in Courmayeur haben die Läufer 30 Stunden Zeit die 105 km und mit 7.000 HM Respekt einflößende Strecke zu bewältigen. Die technisch sehr anspruchsvolle Strecke verläuft südöstlich des Mont Blanc, bewegt sich ausschließlich über 1.000 m Höhe und stößt in Regionen von knapp unter 3.000 m Höhe vor. Dabei müssen direkte Anstiege von teilweise bis zu 1.500 HM überwunden werden. Recht viel mehr ist schon fast nicht mehr möglich.
Von einem beschaulicheren Rennen kann man auch bei der 55 km Distanz nicht reden. So sind es hier immerhin noch unglaubliche 4.700 HM. Dafür hat man aber ein Zeitlimit von 16 Stunden zur Verfügung. Und selbst die 30 km Strecke schlägt noch mit 2.000 HM zu Buche. Aus diesem Grund gibt es auch für die Langdistanz 5 ITRA- Punkte, die Mitteldistanz 4 ITRA- Punkte und für die Kurzdistanz 2 ITRA- Punkte.
Maintal Ultratrail
Das Ultratrail nicht unbedingt immer höher und weiter bedeuten muss, beweist der mittlerweile sehr beliebte Maintal Ultratrail (MTUT). Als weitere Station des German Trailrunning Cups und zugleich Ausrichter der diesjährigen deutschen Meisterschaft im Ultratrail punkten die Unterfranken mit einer schönen Landschaft am Maindreieck mit unvergesslichen Ausblicken auf die vielen Weinberge und das Maintal. Die Meisterschaftsstrecke führt in 64,5 km und 1.700 HM von Veitshöchheim bis nach Karlstadt am Main und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Strecke begleitet hoch oben auf der Höhe den Fluss auf seinen charakteristischen Talmäandern von den sonnigen Kalkhängen des Fränkischen Weinlandes. Dabei durchqueren wir typische Kalkbuchenwälder, Naturschutzgebiete mit mediterraner Flora und Fauna, sonnige Weinberglagen, kühle Wiesentäler und dichte Laubmischwälder.
Favorit auf den Deutschen Meistertitel ist Janosch Kowalczyk, der bei der Trailrunning WM 2018 unter die Top 10 lief und dem diese schnelle Strecke liegen sollte. Berechtigte Hoffnungen auf den Titel dürfen sich aber auch Moritz auf der Heide, Matthias Krah oder aber Sebastian Apfelbacher machen.
Für wen die lange Distanz noch nicht das richtige ist, hat auf dem T 30 (30 km/ +720 hm) oder dem T 13 (13 km/+230 hm) die Möglichkeit, die Schönheit des Maintals zu genießen.