Trailpreview: Tour de Tirol, Black Forest Trailrun, Pirin Ultra Race - xc-run.de Trailrunning

Trailpreview: Tour de Tirol, Black Forest Trailrun, Pirin Ultra Race

Michelle Maier: Siegerin bei der Tour de Tirol 2017. © sportograf

Am Wochenende gibt es wieder den längsten Apfelstrudel der Welt. Und auch ansonsten ist bei der Tour de Tirol sehr viel geboten. Der idyllische Schwarzwald lockt mit den Black Forest Trail Run Masters. Bulgarien tritt den Beweis an, dass das Land wesentlich mehr Facetten als Party und billigen Alkohol zu bieten hat. Dort trifft sich die Skyrunner-Gemeinde im Pirin Nationalpark und trägt das Pirin Ultra Race aus.

Tour de Tirol

Die Tour de Tirol ist mittlerweile ein Klassiker und stellt für viele Läufer einen willkommenen Saisonabschluss dar. Dieser Laufevent besteht aus drei unterschiedlichen Läufen die entweder einzeln oder im Gesamtpaket bewältigt werden können.

Den Auftakt zu dieser Veranstaltung bildet der Söller Zehner. Dieser 10 Kilometer lange Lauf mit nicht zu unterschätzenden 300 Höhenmeter besteht aus drei Runden durch den Ortskern und den Außenrandbereich von Söll am Wilden Kaiser. Da es bei diesem Wettbewerb auch viele Einzelstarter gibt, ist das angeschlagene Tempo von Anfang an sehr hoch. Um nicht von Anfang an zu viel Zeit auf die Konkurrenz zu verlieren, ist es immer wichtig die richtige Balance zwischen guter Performance und dem berühmten Körner sparen zu finden. Der Gesamtsieger 2017 Patrick Wieser benötigte für den Söller Zehner nur insgesamt 34:48 min und sicherte sich damit den Sieg. Die überragende Michelle Maier zeigte bereits am Freitag ihr ganzes Können und siegte in einer Zeit von 38:37 min.

Am Samstag steht der Kaisermarathon an. Auf dieser klassischen 42,2 km- Distanz muss insgesamt ein Höhenunterschied von 2.345 HM überwunden werden. Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, wenn man das Streckenprofil näher betrachtet und feststellt, dass die ersten zehn Kilometer nahezu flach verlaufen. Höhepunkt dieser Strecke ist neben ein paar Eigenheiten der Streckenführung, unter anderem wird über die Außenterrasse einer Alm und ein Abstecher durch einen Kuhstall gelaufen, der steile und nochmal alle Kräfte fordernde Anstieg zum Gipfel der Hohen Salve. Dort angekommen kann man sich erst einmal im Gipfelrestaurant stärken oder aber in aller Ruhe mit der Bergbahn ins Tal fahren und dabei noch den einen oder anderen Nachzügler auf der Strecke bewundern. Der Sieg 2017 ging an Patrick Wieser mit einer Zeit von 3:25 h. Zweiter wurde niemand anders als der TAR Sieger 2018 Hannes Namberger. Bei den Damen siegte unangefochten Michele Maier mit einer fantastischen Zeit von 3:48 h und einen Vorsprung vor der zweitplatzierten von knapp einer Stunde.

Abschluss dieses läuferisch einmaligen Wochenendes bildet der Pölven Trail. Dieser 23 Kilometer lange Lauf verfügt über 1.200 Höhenmeter im Anstieg. Dieser technische Wettkampf geht rund um den kleinen Pölven der sich nord-westlich von Söll befindet. Unter anderem zählt der direkte Aufstieg über eine Skipiste und das durchlaufen eines Steinbruches zu den absoluten Highlights. Wie auch an den anderen beiden Tagen ist die ganze Gegend auf den Beinen um den Ausdauerathleten zuzujubeln. Den letzten Pölven Trail Sieg konnte sich Mustafa Shaban in einer Zeit von 1:58 h sichern, der sich damit den 2. Platz der Gesamtwertung mit einer Gesamtzeit von 6:18 h holen konnte. Der Gesamtsieger 2017 mit einer Gesamtzeit von 6:06 h Patrick Wieser holte sich beim Pölven Trail den dritten Rang. Unangefochten konnte bei den Damen auch hier die überragende Michele Maier in einer Zeit von 2:12 h den Sieg einfahren. Mit einem Abstand von über eineinhalb Stunden vor der zweitplatzierten Alexandra Raddatz holte sie sich mit einer Gesamtzeit von 6:39 h den Gesamtsieg.

Wer eine familiäre Veranstaltung gepaart mit richtig harten Wettkämpfen sucht, ist bei der Tour de Tirol richtig aufgehoben. Dieser Event spricht mit seinen drei Rennen alle Vorlieben der unterschiedlichen Läufertypen an. Am Freitag der kurze und schnelle Söller Zehner, am Samstag für die Ausdauerspezialisten der technisch einfach aber an die Substanz gehende Kaisermarathon und am Sonntag der technisch anspruchsvolle Pölven Trail.

Gemeinsam mit einer Läuferabordnung aus dem bayerischen Wald und meinem Freund und Teamkollegen Martin Pfeffer startete ich letztes Jahr als Gesamtstarter bei der Tour und war rundum begeistert. Meinen Bericht findet Ihr hier:

https://xc-run.de/aktuelles/reportagen/tour-de-tirol-ein-laufabenteuer-in-drei-akten/

Ein weiterer Pluspunkt dieser Veranstaltung ist die Möglichkeit für den Kaiserkrone Elite Run 2019 zu qualifizieren. Die schnellsten Läufer ihrer Altersgruppe können an diesem Lauf teilnehmen, wenn sie die Tour in einer Gesamtzeit von unter 9h bewältigen. Martin und ich haben diese Gelegenheit gleich dieses Jahr genutzt und haben am Elite Run 2018 teilgenommen. Einen Erfahrungsbericht findet Ihr hier:

https://xc-run.de/aktuelles/reportagen/jolsport-kaiserkrone-elite-run-2018-klein-aber-fein/

Dieses Jahr läuft Martin als Wiederholungstäter mit. Wir wünschen ihm von ganzen Herzen viel Spaß und viel Erfolg!

 

Black Forest Trail Run Masters

Verträumte Winkel, sonnendurchflutete Seitentäler, idyllische Bauernhöfe, alte historische Mühlen und mystische Wälder – mit diesen Attributen begeistert Jahr für Jahr der Schwarzwald viele Touristen und Erholungssuchende. Dort befindet sich auch die Gemeinde Simonswald, die umringt ist von Bergen, romantischen Tälern, wilde Bäche und der selbsternannte Ursprung des Trailrunnings im Schwarzwald ist. Über verschlungene Pfade auf den angebotenen Strecken erleben die Läuferinnen- und Läufer die wildesten und kraftvollsten Orte des Schwarzwaldes. Hier ist man ganz nah am Puls der Natur.

Der Black Forest Trail Run Masters ist ein Etappenlauf mit dem Black Forest Trailrun Süd-Ost Route am Samstag und dem Black Forest Panoramatrail am Sonntag. Die beiden Läufe können auch als Einzelstarter bewältigt werden. Zusätzlich wird am Sonntag mit dem Black Forest Petit Trail eine Kurzstrecke angeboten.

Black Forest Trailrun Süd-Ost Route – Dieser 57 km lange Lauf verfügt über 2.400 HM im Anstieg und ist damit ein waschechter Ultratrail. Neben den vielen Aussichtspunkten die der Schwarzwald reichlich zu bieten hat, lockt dieser Lauf mit knackigen Anstiegen und langen flowigen Trails. Der Start erfolgt morgens um acht Uhr in der Gemeinde Simonswald. Dort ist auch gegen 17:00 Uhr der Zielschluss. Für alle Gesamtstarter heißt es nun die Kräfte zu sammeln und zu regenerieren, um am Sonntag nochmal alles geben zu können.

Black Forest Panoramatrail – Um 09:00 Uhr ist Start zum Panoramatrail. Auf diesen 35 Kilometern überwindet man 1.850 HM und führt die Läufer auf einer aussichtsreichen Runde über die umliegenden Berge von Simonswald. Die Läufer haben dabei rund 9h Zeit diesen Lauf zu erleben und zu genießen.

Alle Läufer die sich an diese 35 km aufgrund der Voraussetzungen noch nicht herantrauen, können eine Stunde später beim Forest Petit Trail starten. Dieser verläuft auf einem Teilstück der längeren Strecke und ist mit seinen 16,5 km und 850 HM die ideale Möglichkeit in die Welt des Trailsports hinein zu schnuppern.

 

Pirin Ultra Race

Die nächste Station der Skyrunner ist das Pirin Ultra Race. Namensgeber für dieses Rennen ist der Pirin National Park der auf der Weltnaturerbe Liste der Unesco steht und für seine unberührte Natur berühmt ist. Durch die ursprüngliche Gegend ist diese Veranstaltung für die Läufer ebenso reizvoll wie auch anspruchsvoll. Das gleichnamige Gebirge befindet sich im äußersten Südwesten Bulgariens und hat viele Berggipfel in der Höhenregion zwischen 2.000 m und knapp unter 3.000 m zu bieten. Der Wichren bildet dabei den höchsten Punkt mit 2.914 m Höhe.

Beim Pirin Ultra Race werden insgesamt zwei Distanzen angeboten:

Route A – Diese neutrale Bezeichnung steht für ein extremes Rennen das sich aufgrund seiner Charakteristik vor keinem anderen Rennen mit großen Namen verstecken muss. Auf einer Länge von 160 Kilometern müssen insgesamt atemberaubende 11.000 Höhenmeter im Anstieg überwunden werden. Erreicht wird diese extreme Anzahl an Höhenmetern hauptsächlich durch acht Anstiege. Dabei überwindet der größte Anstieg auf einer Länge von nur 5 km insgesamt 1.500 HM. Der höchste Punkt der gesamten Strecke ist auf 2.665 m. Am Freitag um 00.00 Uhr erfolgt der Start dieses Rennes mit einer Höchstdauer von 50 Stunden. Wer diesen Lauf übersteht hat sich die in Aussicht gestellten 6 ITRA- Punkte redlich verdient.

Route B – Im Zusammenhang mit der Route A diesen Lauf als Kurzstrecke zu bezeichnen wäre vermessen. Auf einer Länge von 66 km müssen insgesamt 4.400 HM im Anstieg überwunden werden. Höchster Punkt dieser Distanz ist auf einer Höhe von 2.686 m. Von der Streckencharakteristik her müssen die Läufer im Großen und Ganzen drei Anstiege bewältigen um die Höhenmeter zu bekommen.

Dieser Lauf stellt das Finale der Sky Extra Wertung in der Migu Skyrunners World Series dar. Wir dürfen gespannt sein, wer sich in dieser Disziplin die Krone aufsetzen darf.

Bei den Männern führt derzeit der Russe Dimitry Mityaev vor dem Spanier Pere Aurell und dem Schweden Andre Jonsson. Kilian Jornet befindet sich bei dieser Wertung auf Platz fünf. Dabei sei aber zu erwähnen, dass dieser nur zwei Rennen bestritten hat und daraus seine Wertungspunkte bezieht. Der Gore Athlet Daniel Jung ist im mit insgesamt 193 Punkten als sechster auf den Fersen. Bei den Damen führt derzeit die US Amerikanerin Hillary Gerardi vor der Niederländerin Ragna Debats und der Russin Ekaterina Mityaeva.

Alle Finisher dürfen sich bei diesem Rennen zusätzlich über 4 ITRA- Punkte freuen.

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