Trailrunning auf La Palma: Das erwartet uns beim Transvulcania 2025

Transvulcania © Saul Santos

Am 10. Mai 2025 heißt es auf der kanarischen Insel La Palma wieder: Start frei für eines der legendärsten Ultratrails der Welt. Zum 15. Mal fällt um 6:00 Uhr morgens (WESZ) der Startschuss für den Transvulcania Ultramarathon – und die Rahmenbedingungen könnten epischer kaum sein: 73 Kilometer Länge, 4.350 Höhenmeter im Aufstieg und ein spektakulärer Routenverlauf von Meereshöhe bis auf 2.420 Meter über dem Meeresspiegel. Was folgt, ist ein Lauf über feurige Vulkanpfade, durch Pinienwälder und über die sagenumwobene „Ruta de los Volcanes“ – bevor es in den letzten, gnadenlosen Downhill nach Los Llanos de Aridane geht.

Mehr Laufen als Klettern: Warum Transvulcania anders ist

Anders als viele alpine Ultraläufe bietet Transvulcania trotz der Höhenmeter eine erstaunlich gut laufbare Strecke. Der Kurs fordert nicht nur Bergqualitäten, sondern vor allem Tempohärte – was ihn zu einem echten Prüfstein für Allround-Trailrunner macht. Nicht ohne Grund hält der Streckenrekord von Luis Alberto Hernando aus dem Jahr 2015 (6:52:39 Stunden) immer noch stand.

Elitefeld der Männer: So stark war es lange nicht mehr

2025 versammelt sich auf La Palma eines der hochkarätigsten Teilnehmerfelder der letzten Jahre. Unter den Favoriten:

  • Dmitry Mityaev (Neutral) – Dreifacher Transvulcania-Zweiter, zuletzt Sieger des Ultra Pirineu. Podium oder Ausstieg – dazwischen kennt er nichts.

  • David Sinclair (USA) – Brillierte 2024 beim JFK 50 Mile mit Streckenrekord. Bringt Tempo und Kletterfähigkeiten mit.

  • Andreas Reiterer (Italien) – Dritter 2023, seitdem Dauergast auf Weltklasse-Podien.

  • Peter Fraňo (Slowakei) – CCC-Zweiter 2024, derzeit in absoluter Topform.

  • Pablo Villa (Spanien) – Immer ein Faktor, wenn es technisch und heiß wird.

  • Andreu Simón (Spanien) – Laufstark und vielseitig, zuletzt EcoTrail-Paris-Sieger.

  • Luis Alberto Hernando (Spanien) – Dreifacher Transvulcania-Champion und Streckenrekordhalter – jetzt als Routinier auf Top-10-Kurs.

  • Lambert Santelli (Frankreich) – Madeira-Sieger 2023, technisch stark.

Patrick Ehrenthaler: Hoffnungsträger aus dem DACH-Raum

Mit Patrick Ehrenthaler steht 2025 auch ein ambitionierter Athlet aus dem deutschsprachigen Raum an der Startlinie. Der erfahrene Trailrunner aus Deutschland hat sich auf anspruchsvollen Alpenrouten einen Namen gemacht und wagt nun den Schritt auf internationales Vulkan-Terrain. Seine Stärke: eine Kombination aus Schnelligkeit und Ausdauer. Ein Platz unter den Top 10? Keine Utopie – sondern ein realistisches Ziel. Für Ehrenthaler ist Transvulcania mehr als ein Rennen: Es ist nach seinem Sieg beim Lavaredo Ultratrail (80k) im letzten Jahr eine weitere internationale Standortbestimmung.

Patrick Ehrenthaler vor dem Rennen via WhatsApp (7. Mai 2025):

„Wir sind gestern auf La Palma angekommen und ich bin jetzt schon überwältigt – die Insel ist einfach atemberaubend. Sobald man auf den Trails unterwegs ist, spürt man, welchen Stellenwert der Transvulcania hier hat. Die Einheimischen fragen sofort, ob man beim Lauf dabei ist, und man merkt deutlich: Die ganze Insel lebt dieses Event.

Es ist beeindruckend, wie sehr die Bevölkerung hinter dem Rennen steht – das macht die Atmosphäre besonders. Natürlich sieht man noch die Spuren des Vulkanausbruchs, aber das tut der Faszination keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Kulisse ist spektakulär.

Sportlich gesehen ist der Transvulcania eines der renommiertesten Trailrunning-Events weltweit. Es sind unzählige Top-Athleten am Start, und ich bin einfach nur glücklich, überhaupt dabei sein zu dürfen. Ich habe mir kein konkretes Ziel gesetzt – ich möchte einfach mein Bestes geben und schauen, was möglich ist. Es ist eine Ehre, sich mit so starken Läufern messen zu dürfen.

Ich kann jetzt schon sagen: Der Transvulcania ist ein absolutes Highlight und eine Reise nach La Palma lohnt sich – nicht nur für Läufer, sondern für alle, die das Besondere suchen.“

Frauenrennen 2025: Wer stoppt Ruth Croft?

Auch das Frauenfeld verspricht Trailrunning auf Weltklasseniveau – angeführt von der Titelverteidigerin und Streckenrekordhalterin Ruth Croft (Neuseeland). Ihre Erfahrung, gepaart mit taktischer Cleverness, macht sie zur klaren Favoritin. Doch die Konkurrenz ist bereit:

  • Blandine L’Hirondel (Frankreich) – Zweifache Trail-Weltmeisterin, Podestgarantie.

  • Martina Valmassoi (Italien) – 2023-Siegerin, mit starken Ergebnissen auf Madeira und beim UTMB.

  • Anne-Lise Rousset Séguret (Frankreich) – Dreimal Zweite auf La Palma – dieses Jahr soll der Sieg her.

Dazu kommen:

  • Ekaterina Mityaeva (Neutral) – Vier Top-5-Ergebnisse, mit klarer Aufwärtstendenz.

  • Fiona Pascall (UK) – In Topform, aber Transvulcania-Debütantin. Ihre Erfolge im Chianti und bei Mozart 100 zeigen: Sie kann auch hier überraschen.

Wetter, Hitze, Drama – Transvulcania bleibt unberechenbar

Wie jedes Jahr spielt das Wetter auf La Palma eine zentrale Rolle. Temperaturen weit über 30 Grad sind auf den letzten Kilometern keine Seltenheit – besonders der finale Anstieg in der Mittagssonne hat schon viele Topläufer an ihre Grenzen gebracht

Fazit: Trailrunning-Feuerwerk am Fuße des Vulkans

Der Transvulcania Ultramarathon 2025 wird ein Fest für die internationale Trailrunning-Szene. Mit seinem legendären Kurs, einem Ausnahmefeld und der Mischung aus Naturgewalt und sportlicher Höchstleistung steht ein weiterer Meilenstein in der Geschichte dieses Kult-Rennens bevor. Patrick Ehrenthaler könnte dabei für eine Überraschung sorgen – und ganz nebenbei ein neues Kapitel für den deutschsprachigen Trailrunning-Nachwuchs schreiben.