Pikes Peak: Golden Trail Series erobert Amerika

Pikes Peak Ascent - Rémi Bonnet © Philipp Reiter / GoldenTrailSeries

Nach vier Etappen in Europa finden die nächsten zwei Teile der Golden Trail Series inden USA statt. Erster Stopp: Der Pikes Peak Ascent!

Vertikal auf Colorados legendären Gipfel

Die Golden Trail World Series hatte es zum letzten Mal im Jahr 2019 auf die andereSeite des Atlantiks verschlagen. 2022 ist sie mit zwei legendären Rennen zurück aufamerikanischem Boden, und das erste davon ist derPikes Peak Ascent am 17.September. Normalerweise heißt es bei der Golden Trail Series Marathonlänge, aberum den Athlet:innen bei den zwei Wettkämpfen an aufeinanderfolgenden Wochenenden entgegenzukommen, wird es einen vertikalen Wettkampf hoch auf Colorados legendären Gipfel geben. Die Kulisse: Eine Startlinie am Fuße der ockerfarbenen Berge von Manitou Springs, 1.920 Meter über NN. Der sagenumwobene Trail schlängelt sich seinen Weg durch felsige Abschnitte und langeWaldstücke, bis er bei 4.302 Metern ü. NN. den krönenden Gipfel erreicht. Wessen Beine und Lungen werden bei diesem 21-Kilometer-Rennen mit 2.382 vertikalenHöhenmetern nicht schwach werden, sondern bis zum Schluss durchpowern?

Bisherige Bestzeiten:

Rekord Herren:2:01:06 Matt Carpenter, 1993

Rekord Damen:2:24:58 Kim Dobson, 2012

Die Favoritinnen bei der 5. Etappe der GTWS

Beim ersten der US-Rennen wird es gleich zum Showdown kommen! Ganze vorne mit dabei: Nienke Brinkman(Team Nike, Niederlande). Sie hält den Rekord von Zegama und hat sich gerade Bronze bei der Marathondistanz der European Championships geholt. Dass eine Strecke, die nur bergauf geht, ihr liegen sollte, steht eigentlich außer Frage, doch ihre Konkurrentinnen sind richtig zähe Frauen, für die Uphill quasi Aufwärmtraining ist. Sophia Laukli (Team Salomon, USA) hat mir ihrem Sieg beim Stranda Fjord Trail Race vor wenigen Wochen ihr wahres Talent unter Beweis gestellt. Nicht vergessen, sie gehört auch zum Olympischen Cross-Country-Ski-Team der USA. DasUphill-Profil des Pikes Peak kommt mehr als gelegen. Maude Mathys (Team Salomon, Schweiz) sollte sich auch auf den Wettkampf freuen, wurde sie dieses Jahr doch sowohl beim Zegama als auch beim Sierre-Zinal Zweite. Obwohl sie immernoch mit einer hartnäckigen Verletzung an der Achillessehne kämpft, bleibt sie eine berühmt-berüchtigte Athletin, die nie das Handtuch wirft. Und wie sieht‘s mit SaraAlonso (Team Salomon, Spanien) aus? Sie hat den Marathon du Mont Blanc für sich entschieden, beim Zegama den dritten Platz belegt, führt derzeit die GTWS 2022 an und wird diese Rangierung natürlich mit Zähnen und Klauen verteidigen wollen. Blandine L’Hirondel (Team Evadict, Frankreich) wird ebenfalls mit von der Partie sein. Sie war in Norwegen zwar nur Fünfte, hat dafür aber beim diesjährigen CCC gestrahlt und den Damenrekord gebrochen. All diese Powerfrauen müssen gegen zwei US-Uphill-Trailexpertinnen antreten: FürGrayson Murphy (Team Saucony, USA), MountainRunning World Champion im Jahr 2019,fühlt sich auf diesemTerrain pudelwohl. Und was Kim Dobson (Team BP Run CO, USA) anbelangt, muss man eigentlich nur sagen, dass sie mit 38 nach wie vor den Streckenrekord hält, und 2018 und 2019 auch Erste wurde. Als ob das noch nicht genug wäre, gehen noch weitere starke Läuferinnen anden Start, z. B.Bailey Kowalczyk (Team Salomon, USA), Marcela Vasinova (TeamSalomon, Tschechische Republik), Janelle Lincks (Team Inov-8, USA), die einen beachtlichen Sieg beim GTNS Finale letztes Jahr auf den Azoren erzielte, undÉlise Poncet (TeamSidas X Matryx, Frankreich), die bei der 4. Etappe in Norwegen letzten Monat Silber gewann.

Rémi Bonnet der Favorit bei den Männern

Auch bei den Herren tummeln sich an der Startlinie der 5. Etappe lauter Schwergewichte: Ganz oben steht DER absoluteUphill-Profi: Rémi Bonnet (Team Salomon/Red Bull, Schweiz). Er wurde beim Golden Trail Championship auf den Azoren 2020 mit demTitel des „Best Climbers“geehrt, und hat eine Bestzeit auf dem vertikalen Kilometer in La Fouly geschafft. Theoretisch müsste diese Etappe ihm gehören! Doch er muss sich vor Konkurrenten wie Ruy Ueda (TeamRed Bull, Japan) in Acht nehmen, der sich mit seinem 3. Platz beim Marathon du MontBlanc einen Namen machte, oder Anthony Felber (Team Sidas X Matryx, Frankreich),der dort Achter wurde. Die größte Gefahr für die Herren geht aber von Joseph Gray (Team Hoka One One, USA) aus: Er hat dieses Rennen schon mehrfach gewonnen (zuletzt 2019 und 2021), und ist 2016 mit unglaublichen 2:05h die beste Zeit seit 1995 gelaufen. Francesco Puppi (Team Nike Trail, Italien) wird ebenfalls am Wettkampf teilnehmen. Nachdem seine Saison wegen einer Verletzung nur schleppend angelaufen ist, musste der letztjährige Sieger des El Hierro sich dieses Jahr beim Sierre-Zinal mit dem 14. Platz zufrieden geben. Es wird außerdem spannend zu sehen, was Bart Przedwojewski (Team Salomon, Polen) auf dieser reinen Bergauf-Strecke zu zeigen hat. Er ist bekannt für seine brillanten Downhill-Fertigkeiten, die er mit seinem 3. Platz in Stranda erneut bewiesen hat. Die Liste lässt sich mit Athleten wie Sam Hendry (TeamSalomon, USA), Andy Wacker (Team Salomon, USA), Darren Thomas (Team Salomon,USA), dem Sieger des GTNS Finale auf den Azoren 2021, undWilliam Boffelli (TeamHoka One One/Crazy, Italien) fortführen.