Vor dem „Diesel-Skandal“ hätte man wohl gesagt, der Sense Ride ist der VW Golf unter den Trailschuhen. Ein Modell der mittleren Preisklasse, das so ziemlich für jeden Einsatzzweck und jede Läufer*in passt. Ein Schuh, den man seinen Schwiegereltern oder guten Bekannten empfehlen würde – ein „Volksschuh“ eben!
Mittlerweile gibt es den vielgelobten Salomon Sense Ride in der 4. Version und im Gegensatz zum Vorgänger wurde wenig verändert. Er ähnelt in Aufbau und Laufverhalten etwas dem deutlich höherpreisigen S/LAB Ultra 3 und wurde von Salomon mit zahlreichen bewährten Technologien und Features wie der Contragrip Außensohle, der SensiFit Oberkonstruktion oder einer Optivibe Zwischensohle ausgestattet. Das Modell kostet vergleichsweise günstige 119,95 € und ist in jeweils vier dezenten Farbkombinationen erhältlich.
Erster Eindruck
Beim ersten „Reinschlüpfen“ fühlt man sich sofort sehr wohl in dem Schuh. Die sockenähnliche SensiFit Oberkonstruktion umschließt den Fuß von der Zwischensohle bis zum Schnürsystem und sorgt somit am ganzen Fuß für eine sichere, nah am Fuß liegende und geradezu individuelle Passform. Ein innenliegender Schaft umschließt den Fuß an genau den richtigen Stellen und sorgt für präzisen Sitz. Das Quicklace Schnellschnürsystem mit, das in einem Zug festgezogen werden und in einer Lasche verstaut werden kann, rundet das Salomon Produkt in gewohnter Weise ab. Das Gewicht ist für einen Allrounder mit 280g (43) im mittleren Bereich, die Sprengung von 8mm qualifiziert den Schuh auch für längere Abschnitte auf Schotter. Auch die aktualisierte Version wirkt sehr robust und gut verarbeitet.
Laufeigenschaften
Die ersten Schritte mit dem Sense Ride 4 auf Teer und Schotter sind etwas ernüchternd. Trotz gut dämpfender Optivibe Sohle und einem 8mm Drop „rollt“ der Schuh hier nicht wirklich. Schuhe wie der Merrell MOAB Flight entwickelten hier deutlich mehr Vortrieb und waren etwas lauffreudiger. Auf dem Trail zeigt der Sense Ride aber dann doch seine Stärken: Die bewährte Contagrip Außensohle bietet einen ausbalancierten Mix aus Sohlen-Geometrie und Gummimischung – für sicheren Halt auf nassen, trockenen, harten oder lockeren Oberflächen und sehr lange Haltbarkeit. Der Profeel Film schützt den Fuß auf felsigen und scharfkantigen Oberflächen und sorgt somit für Komfort und Stabilität. Der Schaft bietet fast optimalen Fersenhalt und einen widerstandsfähigen Mesh-Einsatz für Geröllschutz. Bei Schnee und Matsch sind die Stollen etwas kurz um gute Traktion zu gewährleisten.Auch im hochalpinen Gelände oder bei extrem steilen und technischen Downhill Passagen kommt der Schuh an seine Grenzen.
Einsatzbereich
Ein Schuh der nichts herausragend kann, aber überall gut ist. Und genau das zeichnet ihn aus und macht ihn so begehrt. Der Sense Ride ist auch in der vierten Generation ein perfekter Allrounder der in fast jedem Gelände gut zurecht kommt. Die Contragrip Sohle in Kombination mit dem SensiFit System verleihen ihm die nötige Stabilität und sorgen für Sicherheit und guten Grip auf dem Trail. Die Optivibe Dämpfung sorgt für bequemes, reaktionsfreudiges Laufgefühl solange es nicht zu technisch wird. Einsteiger und weniger ambitionierte Läufer, können mit dem Sense Ride 4 sicherlich alles laufen und ihn als Allzweckwaffe für Training und Wettkampf einsetzen. Ambitionierte Trailrunner mit mehreren Modellen im Schrank werden ihn als langlebigen Trainingspartner für Mittelgebirgstrails schätzen.
Für Wen?
Ein Allrounder, der sowohl Einsteiger als auch ambitionierte Läufer anspricht.
Daten | |
Hersteller: | Salomon |
Modell: | Sense Ride 4 |
Gewicht: | 290 g (Gr. 43) |
Sprengung: | 8 Millimeter |
Empf. Verkaufspreis: | 119,00 € |
Testergebnis
Verarbeitung | |
Schnürung | |
Protektion | |
Grip | |
Lauffreude | |
Fersenhalt | |
Gesamtnote | |
Der Sense Ride ist auch in der vierten Generation ein nahezu perfekter Allrounder der in fast jedem Gelände gut zurecht kommt. Es gibt lauffreudigere Modelle, aber kaum ein Schuh punktet so souverän in allen Bereichen. Herausragend ist vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis. |