“Breite die Flügel aus und genieße die Natur, während du im Peg Trail 5 auf erdigen Wegen läufst.” So poetisch preist Nike seine 5. Version des Pegasus an. Er soll ein regelrechter Alleskönner sein, ob auf Feldwegen, Waldwegen oder Straße. Wir sind gespannt, ob wir gleich einem geflügelten Pferd damit über die Trails fliegen.
Erster Eindruck
Der Schuh ist schön. Kann man nicht anders sagen, schlichtes Design, nicht zu extravagant und eine harmonische Farbgebung. Natürlich hat jeder einen anderen Geschmack, aber er drängt sich auf jeden Fall nicht unangenehm auf. Für das Obermaterial wurde speziell entwickeltes Mesh verwendet, welches im Zehenbereich enger und stabiler gewebt ist. Zusätzlich sind im Vorfußbereich oben offene Löcher, die besondere Atmungsaktivität gewährleisten. Ansonsten verzichtet Nike auf spezielle Verstärkungen. Der Schuh hat keine gummierte Details wie so viele andere Modelle. Die Schnürung besteht aus einem herkömmlichen System mit einer integrierten Flywire-Technologie, welche dem Mittelfuß mehr Halt bieten dürfte. Keine Verstaumöglichkeit für die Bänder, dafür aber Laschen an der Ferse und Zunge. Das Herzstück des Schuhs, die Mittelsohle, besteht aus dem bewährten React-Schaumstoff. Bei dieser Version kommt noch ein Update (und Buchstabe) hinzu. ReactX soll eine Mischung aus Weichheit und Festigkeit sein, um mehr Stabilität zu gewährleisten. Die Mittelsohle ist nicht zu überschwänglich aufgebaut. Rein optisch schon kein „Ultra-Monster“ mit Fokus auf Dämpfung. Im Vergleich zum Zegama Zoom besitzt der Pegasus keine Vibram Sohle, sondern ein neues All-Terrain-Compound-Gummi aus eigenem Hause. Dieses verspricht weniger Verschleiß. Die geringe Stollenhöhe von 3,5 mm zeigt bereits, dass der Schuh auch auf Straßen unterwegs sein darf. Ein solider Gesamteindruck.
Laufeigenschaften
Wie bereits vermutet, bereitet der Weg von der Haustür, über kleine Straßen und weiche Wiesenpfade kein Problem. Typisch Door to Trail. Dort angekommen, wird es allerdings spannend. Es macht erstaunlich viel Spass sich auf engen und wurzeligen Passagen durch zu schlängeln. Obwohl er relativ wenig Volumen in der ReactX Sohle verbaut hat, und die Dämpfung nicht auf lange Distanzen ausgelegt ist, bietet er absoluten Komfort. Ein sehr federndes Gefühl und eine gute Energierückgabe, bei der erfreulicherweise wenig davon unnötig in übermäßigem Schaumstoff verpufft. Eine gute Kombi aus Weich und Fest, das sich in einem dynamischen Laufgefühl widerspiegelt. Die hohe Sprengung von 9,5 mm ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, dafür stellt sich schon nach kurzer Einlaufphase ein gewisses Rollen ein. Besonders auf flachen Läufen mit wenig Höhenmetern und einer zügigen Pace ist es eine wahre Freude, mit dem Pegasus unterwegs zu sein. Die Ferse bietet guten Halt und eine tiefe Aussparung in Richtung der Knöchel. Nichts drückt oder stört, selbst bei schnellen Richtungswechseln. Auch die Zehen haben ausreichend Platz, selbst nach oben, was bei manchen anderen Nike Modellen knapp ist. Beim Pegasus fühlt sich der Fuß rundum wohl. Die bereits erwähnte Eigenkonstruktion der Gummi-Außensohle funktioniert gut. Ob der Verschleiß wirklich geringer ausfällt, ist einem Langzeittest abzuwarten. Eines ist jedoch schon sicher, dass die Sohle auch auf Straßenläufe ausgelegt ist. Die geringe Stollenhöhe von 3,5 mm lassen einen gemütlich dahin rollen, da merken wir keinen Unterschied zu einem reinen Straßenschuh.
Einsatzbereich
Der Nike Pegasus Trail kann vieles. Ein sehr lauffreudiger Schuh, der auch seinen berechtigten Einsatz auf Trails findet. Diese sollten jedoch weniger technisch ausfallen. Alpines Terrain oberhalb der Baumgrenze mit vielen Sprüngen und schnellem Laufstil bringen ihn jedoch an seine Grenze. Dafür ist er auch nicht gemacht. Am wohlsten fühlt man sich mit dem Schuh auf festem Untergrund, sowie Schotter und Asphalt. Hier zeigt er sein wahres Können. Tolle Energierückgabe, ein ideales Zusammenspiel von Mittelsohle und Außensohle und eine angenehme Passform. Von der kleinen Runde ums Haus, bis hin zu längeren Ausflügen um die 30 Kilometer ist alles drin. Egal ob schnell oder gemütlich. Ein Alleskönner in jeglicher Hinsicht. Aufgrund seiner zurückhaltenden, aber sehr harmonischen Optik auch ein toller Freizeitschuh. Für Kurztrips mit wenig Gepäck, bei denen aber doch ein laufbares Teilchen dabei sein sollte, ist er ideal.
Für wen?
Läufer, die ursprünglich von der Straße kommen und einen Abstecher in Sachen Trail wagen, werden sicher glücklich mit dem Nike Pegasus Trail. Aber auch für Trainings auf leichtem Terrain eignet er sich allemal. Ein einfacher, solider Schuh bei dem man nicht lange überlegen muss. Da er ziemlich viel Freiheit im Vorfußbereich bietet, ist er ideal für breite Füße. Zu bedenken ist allerdings, dass der Schuh eine hohe Sprengung mit 9,5mm mit sich bringt. Wer eher zu Barfuß-Teilchen mit einem natürlichen Abrollverhalten tendiert, sollte die Finger (oder Füße) davon lassen. In Sachen Stabilität und Festigkeit bietet er weniger Unterstützung als manch anderes Modell. Neigt man sehr zu einem Pronieren oder einer Supination könnte man hier ein Problem haben.
Weitere Informationen
Übersicht der Trailschuhe 2024
Technische Daten
Hersteller: | Nike |
Einsatzgebiet: | Allrounder |
Preis: | 140 € |
Sprengung: | 9 mm |
Gewicht: | 300 g |
Schnürsystem: | Schuhbänder |
Fußtyp: | normal |
Körpergewicht: | leicht, mittel, schwer |
Dämpfung: | mittel |
Gelände: | Schotter, Waldboden |
Modelljahr: | 2024 |
Protektion: | moderat |
Testergebnis
Verarbeitung | |
Schnürung | |
Protektion | |
Grip | |
Lauffreude | |
Fersenhalt | |
Gesamtnote | |
Der Schuh ist zwar kein Game Changer in Sachen Trail Running, aber ein sehr lauffreudiger Allrounder mit schöner Optik und Fokus auf Straße. |