Die Boxlegende Muhammad Ali wird mit einem Satz zitiert, der als Poster oder Kalenderspruch an zahlreichen Wänden hängt: „If my mind can conceive it, and my heart can believe it, then I can achieve it.“
Conceive. Believe. Achieve.
Übersetzt bedeutet das in etwa: „Wenn ich mir ein Ziel konkret vorstellen kann und ich tief in mir fest daran glaube es erreichen zu können, dann kann ich es schaffen.“ Nirgends wird dieses Ali Zitat so greifbar wie bei Ausdauersportarten über die Ultradistanzen: Nur mit akribischer Vorbereitung, mentaler Stärke und Härte gegen sich selbst, ist es möglich einen Ultratrail am Limit zu finishen. Ich war gewappnet hier am höchsten Berg Deutschlands, beim größten Trailrunning Event der Republik, alles aus mir herauszuholen. Tief in mir glaubte ich daran, siegen zu können, immerhin hatte ich am selben Ort und auf fast identischer Strecke vor ein paar Jahren bewiesen, dass ich genau dazu in der Lage bin. Ich wollte ihn – diesen Deutschen Meistertitel!
Trailrun-Festival der Superlative zum 10. Jubiläum des ZUT
„Conceive, Believe, Achieve“ trifft aber auch ins Mark der Veranstalter, Helfer und Trailrunning-Community bei diesem ZUT2022: Das Organisationsteam, die Sponsoren und über 3500 Athletinnen und Athleten glaubten an diese Veranstaltung, mussten zwei harte Pandemiejahre und ein G7-Gipfeltreffen ausharren und wurden schließlich mit einem Trailrun-Festival der Superlative zum 10. Jubiläum des ZUT belohnt. Grund für dieses Fest war die Symbiose aus Veranstalter, Sponsoren und Teilnehmern. PlanB schafft es aufs Vortrefflichste, auch eine Massenveranstaltung mit Herzblut zu organisieren und jedem Teilnehmer das Gefühl eines familiären Events zu vermitteln.
Kostprobe gefällig? Nach der Siegerehrung Sonntagmittag treffen wir auf den völlig übernächtigten Heinrich Albrecht im Zielbereich. Der PlanB Chef lässt es sich nach über 27 Stunden Renndauer nicht nehmen, auch dem letzten Finisher persönlich zu gratulieren – genau wie den 2755 vor ihm. Beeindruckend und äußerst positiv auch der Auftritt der beteiligten Kooperationspartner und Sponsoren, die sich für die Läuferinnen und Läufer unzählige Überraschungen einfallen ließen. In bester Erinnerung bleibt zum Beispiel der Kaiserschmarrn bei Volkswagen R, der Kaffee bei LedLenser, der Smoothie bei Suunto oder die leckeren Gels von Spring Energie (Sporthunger.de) an den Verpflegungsstationen. Und die wichtigste Komponente natürlich die Community: Weit über 3000 Trailrunnerinnen und Trailrunner versprühten positive Vibes der Extraklasse. Überall freundliche, fröhliche und gut gelaunte Gesichter. Hilfsbereitschaft, Anfeuerung der Mitstreiter und Rücksichtnahme – und das gemeinsame Ausreizen (und Verschieben) des individuellen Limits, wie es sich für einen Ultra eben gehört.
Ultralauf am körperlichen Limit
Genau an dieses Limit wollte ich gehen im Rahmen der Deutschen Meisterschaft im Ultratrail 2022 und dabei keinen Millimeter weichen. Da war dieser landschaftlich grandiose Auftakt mit 3000 Höhenmetern und 47 Kilometern über den Wannigsattel (2.182m) und das Scharnitzjoch (2.048m). Das Ächzen von der Leutascher Arche bis Mittenwald. Ein Pushen über das Schloss Elmau bis zum Eckbauer, ein Schulter an Schulter Spurt durch die Garmischer Pampa gegen den Peruaner Remigio Huaman Quispe und ein genussvoller, emotionaler Zieleinlauf im Herzen der Olympiastadt Garmisch immer begleitet vom besten Support der Welt, Max Hochholzer und Christopher Irlbeck. Am Ende standen 81 Kilometer, 3800 Höhenmeter in 8:34h auf der Uhr und damit die wohl stärkste sportliche Leistung meines Lebens. Der Lohn für die Mühen? Das gute Gefühl alles gegeben zu haben, der Deutsche Meistertitel zusammen mit der Olympionikin Anna Hahner (Marathon in Rio 2016) und ein hochemotionales sportliches Erlebnis mit zahlreichen Freunden und Bekannten. Conceive. Believe. Achieve. Baaahm!
toller Bericht, liest sich gut und macht Lust an seine eigenen Grenzen zu gehen. Spitze Markus !
Danke Marc, freut mich 🙂