Wing for Life Run: Stimmen des XC-RUN Teams

Wings for Life Worldrun 2021 © Stefanie Felgenhauer / woidlife photography

Die 2021er Version war ein Lauf der Superlative. 184.236 Läufer und Rollstuhlfahrer aus 195 Nationen nahmen am am Wings for Life World Run teil! Alle zur gleichen Zeit, alle mit einer einzigen Mission: ein Heilmittel für Rückenmarksverletzungen zu finden. Es war ein neuer Rekord für den wohl größten Lauf der Geschichte, und mit dem Catcher Car-Format waren alle Finisher. Jeder dieser Finisher hat eine eigene, ganz individuelle Geschichte. Hier das Fazit einiger Starter aus dem XC-RUN Team:

Konrad Kufner

Bis zum bitteren Ende…wann holt mich endlich das Catcher Car….

Der WFLR war für mich ein ganz spezieller Tag mit einem nicht erwarteten Ausgang. Ich hatte im Vorfeld toll trainiert und war eigentlich in Topform, auch organisatorisch war Alles profimäßig gerichtet. Einer meiner besten Freunde Andi Schober (selbst ein erfahrener Topläufer) begleitete mich auf dem Rad, was für ein Luxus, ich bekomme Alles gereicht was ich brauche.

Der Tag X, Race Day, es ist heiß und ich unterschätze die tatsächliche Hitze; am Nachmittag zum Start sollten es dann tatsächlich 30 Grad werden. Zu Beginn meines Laufes bin ich super unterwegs, ich laufe die ersten KM unter 4 Minuten Pace. Es läuft Alles rund und locker; 5 km passiere ich in 19:30, die 10 km in 39:50, Halbmarathon noch unter 1:30. Jetzt ist klar, der Zerfall beginnt, die Hitze setzt meinem Körper extrem zu. Mein Begleiter gibt mir laufend Wasser zu Kühlen und versucht mich zu motivieren: „Du hast zu hart und gut trainiert…bleib dran, du schaffst das…“. Bei Km 22 der erste kleine Zusammenbruch, massive Magenprobleme, der Körper reagiert massiv auf die große Hitze und die zu vielen Gels und Flüssigkeitszufuhr. Bei KM 25 muss ich das erste Mal gehen, meine Uhr Zeit eine Pace von 8:20; was soll man da noch tun? der Körper ist am Ende, der Geist auch…aber noch nicht ganz…ich steige nicht aus…wie immer seit 27 Jahren. Ganz 6,5 km schaffe ich noch im Gehen, Laufen und Schwanken, ich steige wie immer nicht aus…nein, ich warte auf das Catcher Car…hoffentlich kommt es bald…was für ein Rennen. Wenn mir das jemand vorhergesagt hätte, dass ich in so einem Zustand bin und das nach gerade einmal 2h. KM 31 …endlich kommt das Catcher Car, 6,5 km Leidenszeit liegen hinter mir…ich lege mich in den Graben neben dem Radweg. Mein Freund Andi ist da und das hilft. 

Ich bin in diesem Moment körperlich am Ende, Magenkrämpfe, Übelkeit und Alles Andere was sich niemand wünscht. Stunden später liege ich mit dem Wettkampf Schuh im Bett…keine Kraft mehr gehabt selbst die Schuhe auszuziehen. Meine Frau zieht mir die Schuhe, deckt mich zu und es ist vorbei. Für den guten Zweck und unser Team habe ich Alles gegeben, meine Ziele leider nicht erreicht; der Körper hat diese Temperatur nicht verkraftet. Ich habe Alles gegeben, meine Ziele nicht erreicht; es wird mich wieder stärker machen…bis bald auf den Trails….

Bine Wurmsam

HEIß – HEIßER – WINGS FOR LIFE WORLD RUN 2021!!!

Bei sommerlichen 30 Grad viele Kilometer auf Asphalt zurückzulegen ist für mich als Trailrunnerin und Bergliebhaberin eine zache Angelegenheit und nicht gerade das, was mir am besten liegt und viel Spaß bereitet 🙂 Nichtsdestotrotz habe ich alles gegeben, um so viele Kilometer wie möglich für den guten Zweck zu sammeln. 35,4km sind es geworden, bis mich das „catcher car“ eingeholt hat.

Zufrieden mit meiner persönlichen Leistung und stolz auf die vielen km, die das ganze xc-run.de-Team erreicht hat, können wir denke ich alle stolz auf uns sein, einen Beitrag zu etwas Großem geleistet zu haben. Ein besonderes DANKESCHÖN möchte ich an Martin richten, der mich die ganze Strecke als „mobile Verpflegungsstation“ begleitet und angefeuert hat! Glückwunsch an Wanninger Tom, der die weiteste Distanz von allen xc-run-Mitgliedern geschafft hat, MEGA LEISTUNG!!!! Alles in allem war dieser Lauf ein guter Start in die Trailrunningsaison 2021. In diesem Sinne „KEEP ON RUNNING“ 🙂

Susi Zahlauer

Nervös wie immer hab ich mich kurz nach 12 Uhr auf den Weg zu „meinem“ Start zum Einödriegel gemacht. Kurz aufkommende Panik, weil oben am Gipfel kaum Handyempfang war, aber dann doch pünktlich um 13Uhr gestartet. Bereits am Start war ich durch den Aufstieg schon durchgeschwitzt. Nach dem ersten Stück im Wald war auf der Straße in der prallen Sonne schnell klar, dass meine kleine 250ml-Flask nicht lange reichen würde.
Obwohl ich daheim vorbei lief, war nichts mit Verpflegung: Trotz Sturmklingeln kam mein Sohn kam erst nach einiger Zeit, als ich schon wieder am Weglaufen war und meinte nur „Mama, wos is?“. Da ich dummerweise zu ungeduldig zum Umkehren und Warten war, gabs halt nichts zu trinken – ein bisschen Planung und Vorbereitung wäre wohl doch nicht schlecht gewesen. Am letzten Berg vor Viechtach kapitulierte ich dann – gefühlt schon total dehydriert – machte kehrt und trabte noch langsam der „Erlösung“ durch das Catcher Car entgegen. Zum Glück wurde ich dort abgeholt und ließ mich daheim nur noch auf die Wiese fallen – nach 1,5 Litern Re-Hydrierung war zumindest Duschen möglich – und anschließend noch der Pflichtbesuch bei der Mama zu Muttertag. Selten hab ich mich in letzter Zeit so verausgabt, aber immerhin die geplante Strecke von ca. 22-25km übertroffen und im Nachhinein sehr stolz, bei diesem Mega-Event dabei gewesen zu sein.

Thomas Wanninger

Eine heiße Kiste war das am Sonntag. Zusammen mit Markus von Lam zum Satzdorfer See, immer am Regen entlang. Angepeilt waren eigentlich min 50km. Bei km 35 ging die Pace leider rapide bergab. Dank meiner Fahrradbegleiter schaffte ich es zumindest noch zum Marathon sub3h ?.

Kevin Kronschnabl

„Es hat sich einfach richtig angefühlt! Von der ersten Sekunde an! Auch wenn man am Anfang sich bei sowas denkt: „Was sind schon 20 Euro?“ Wird man Ende einfach nur belohnt mit der Erkenntnis, dass 20 Euro ganz schön viel sind. 4,1 Millionen Euro – was für eine Summe!! Mit Tütü hätte man nicht laufen müssen, aber inspiriert durch Bob Carey der für seine krebskranke Frau mit rosa Tütü für den guten Zweck Aufsehen erregt – tat ich es ihm gleich. Als „Running Elsa“, wie mich eine vorbei spazierende Familie nannte, konnte ich dadurch nochmal 20 Euro für den guten Zweck einsammeln! Ich wurde neben den ganzen positiven Feedback und lustigen Gesprächen auch mit einem brutalen Muskelkater belohnt. Knapp 26 km für den guten Zweck und nochmal knapp 17 km um den Marathon voll zu kriegen, sodass das Ego auch befriedigt wurde – war es das alles wert! Krämpfe? Ab Km 25! Grinsen im Gsicht? Ab Km 0! Schee war’s – Guad war’s – Danke, dass ich ein Teil von XC-Run.de sein durfte. Es war mir eine Ehre!

Bildergalerie

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