Historisches Duell beim Chianti Ultra Trail by UTMB 2025: Jim Walmsley triumphiert

Das Podium des 2025 Chianti Ultra Trail by UTMB 120k der Männer (von links nach rechts): 3. Vincent Bouillard, 1. Jim Walmsley und 2. Kilian Jornet. © Chianti Ultra Trail/Alessandro Moretti

Radda in Chianti – An diesem Wochenende wurde die malerische Landschaft der Toskana zur Bühne eines epischen Duells: Der Chianti Ultra Trail by UTMB 2025 bot nicht nur spektakuläre Strecken, sondern auch einen packenden Wettkampf zwischen zwei der größten Trailrunning-Stars der Welt. Am Ende triumphierte der US-Amerikaner Jim Walmsley mit einer beeindruckenden Zeit von 9:59:48 Stunden auf der 120-Kilometer-Strecke.

Ein Rennen der Superlative

Schon früh kristallisierte sich ein packendes Rennen zwischen den Favoriten heraus. Jim Walmsley (USA), Kilian Jornet (Spanien) und Vincent Bouillard (Frankreich) setzten sich bereits nach 24 Kilometern von der Konkurrenz ab. Walmsley, der das Rennen scheinbar mühelos kontrollierte, erreichte die Streckenmitte mit einem Vorsprung von fünf Minuten auf seine Verfolger. Auf den langen Anstiegen der zweiten Rennhälfte baute er diesen weiter aus und erreichte das Ziel in beeindruckenden 9:59:48 Stunden. Damit war er der einzige Läufer unter der 10-Stunden-Marke.

Im Kampf um die verbleibenden Podiumsplätze lieferten sich Jornet und Bouillard ein hartes Duell, wobei sich der Spanier auf den Anstiegen als stärker erwies, während Bouillard die technischen Abstiege besser meisterte. Am letzten Anstieg setzte Jornet die entscheidende Attacke und sicherte sich mit 10:27:27 Stunden den zweiten Platz. Bouillard folgte nur 30 Sekunden später und komplettierte mit 10:27:57 Stunden das Podium.

Da Walmsley bereits für das Western States 100 qualifiziert war, erhielten Jornet und Bouillard die begehrten Golden Tickets für das prestigeträchtige Rennen in Kalifornien.

Ergebnisse der Männer:

  1. Jim Walmsley (USA) – 9:59:48
  2. Kilian Jornet (Spanien) – 10:27:27
  3. Vincent Bouillard (Frankreich) – 10:27:57
  4. Aubin Ferrari (Frankreich) – 11:16:11
  5. Lambert Santelli (Frankreich) – 11:36:57

Pascall triumphiert nach hartem Kampf

Auch das Frauenrennen versprach Spannung bis zum Schluss. Fiona Pascall (UK), Johanna Antila (Finnland), Azara García (Spanien) und Abby Hall (USA) bildeten anfangs eine enge Spitzengruppe, die bis zur Rennhälfte eng beieinander blieb. Erst nach 87 Kilometern gelang es Pascall, sich entscheidend abzusetzen. Sie erreichte das höchste Punkt der Strecke, Villa San Michele (108 km), mit 11:04:58 Stunden und verteidigte ihren Vorsprung bis ins Ziel.

Mit einer Endzeit von 12:34:59 Stunden feierte Pascall ihren wohl größten internationalen Sieg und sicherte sich das Golden Ticket für den Western States 100. Ihre ältere Schwester Beth Pascall hatte 2021 dieses legendäre Rennen gewonnen – eine bemerkenswerte Familiengeschichte im Ultrarunning.

Hinter ihr kämpfte sich Johanna Antila in 12:53:22 Stunden auf den zweiten Platz und sicherte sich ebenfalls ein Golden Ticket. Azara García, die das Rennen lange mitbestimmt hatte, konnte das Tempo nicht mehr halten und lief in 13:12:31 Stunden als Dritte ins Ziel.

Ergebnisse der Frauen:

  1. Fiona Pascall (UK) – 12:34:59
  2. Johanna Antila (Finnland) – 12:53:22
  3. Azara García (Spanien) – 13:12:31
  4. Abby Hall (USA) – 13:31:25
  5. Stephanie Howe (USA) – 13:34:56

Besonders erfreulich aus deutscher Sicht war der zweite Platz von Rosanna Buchauer über die 100-Kilometer-Distanz. Sie zeigte eine starke Leistung und bestätigte damit ihre hervorragende Form.

Perfekte Bedingungen für ein Weltklasse-Rennen

Die Bedingungen am Renntag waren nahezu ideal: kühle Morgentemperaturen, strahlender Sonnenschein und ein fester Untergrund sorgten für schnelle Zeiten. Die technisch anspruchsvolle Strecke mit 5.200 Höhenmetern verlangte den Athleten dennoch alles ab.

„Es war eines der härtesten, aber auch schönsten Rennen, die ich je gelaufen bin“, sagte Walmsley im Zielinterview. „Die Landschaft, das Publikum und die Konkurrenz haben dieses Rennen zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.“

Auch für Jornet ist das Rennen ein weiteres Kapitel in seiner beeindruckenden Karriere.

„Ich habe mein Bestes gegeben, aber Jim war heute einfach stärker“, resümierte der Spanier. „Es war ein unglaubliches Rennen, und ich freue mich schon auf die nächste Herausforderung.“

Ein Event mit Zukunft

Mit einer Rekordbeteiligung und einem hochkarätigen Teilnehmerfeld unterstrich der Chianti Ultra Trail seine wachsende Bedeutung in der internationalen Trailrunning-Szene. Die malerische Kulisse, die perfekte Organisation und die enthusiastischen Zuschauer machen das Event zu einem festen Highlight im Rennkalender.

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