Was macht eigentlich …? Ida-Sophie Hegemann

Ida-Sophie Hegemann bei den 4 Trails 2019 © andi frank

Wir befinden uns in einem besonderen Sportjahr, das jeder von uns ganz individuell erlebt. Für den einen ist es eine willkommene Auszeit, für Andere kann es das Ende lang gehegter Träume oder auch eine Gefahr für die Existenz bedeuten. In unserer Artikelserie „Was macht eigentlich…“ lassen wir Sportler, Funktionäre, Trainer und Eventorganisatoren zu Wort kommen und fragen ganz gezielt wie ihr persönliches „Corona-Jahr“ verlief und welche Ziele sie für die Saison 2021 haben.

Ida-Sophie Hegemann

Geburtstag: 21.03.1997, Duderstadt

Aktueller Wohnort: Innsbruck, Österreich

Team: SALOMON Trailrunning Team Deutschland

Trailrunning seit: 2018

Studium: Architektur

Lebensmotto: What doesn’t kill you makes you stronger!

Größte Erfolge

  • 1. Frau 4-Trails Etappenrennen
  • 1. Transalpinerun (Frauenteam)
  • 1. Frau Zugspitz Basetrail XL (40 km)
  • 1. Espoir (U23) Mont Blanc Marathon
  • Top 25 Gesamtwertung Frauen Golden Trail World Series 2019
  • Projekt 2020: 1. Frau FKT (fastest known time), Stubaier Höhenweg 19:16.11 h (80 km, + 6000 / – 6000 hm)

Was macht eigentlich…? Die Fragen!

Wie hast Du die letzten Monate sportlich und privat erlebt? Gab es persönliche Einschränkungen? Welche besonderen Erfahrungen (positiv wie negativ) hast du gemacht?

Ida-Sophie: 

Für mich gab es viele Veränderungen. Ich bin im Februar nach Innsbruck gezogen, um dort ein Auslandssemester zu machen und in den Bergen trainieren zu können. Coronabedingt musste ich dann aber bis Ende Mai doch wieder zurück nach Deutschland. Seit Juni bin ich jetzt aber wieder in Innsbruck und nun auch fest umgezogen. Es gefällt mir so gut, dass ich hier in den Bergen leben, studieren und trainieren möchte. Dadurch, dass ich keine Rennen gelaufen bin, hatte ich außerdem viel Zeit für längere Berg- und Hüttentouren. Ich habe viele neue Gegenden erkundigt und auch ein eigenes Projekt gehabt.

Was war Dein privates oder sportliches Highlight 2020?

Ida-Sophie: 

Mein Projekt war es, die erste Frauen FKT (fastest-known-time) auf dem Stubaier Höhenweg zu laufen. Knapp 80 sehr, sehr technische Kilometer mit knapp 6000 positiven und negativen Höhenmetern. Das war wirklich eine ganz neue und extreme Erfahrung für mich. Ich habe mich selbst verpflegt (Wasser, Silberpfeil Energydrink, ClifBar) und bin eigentlich komplett unvorbereitet darauf losgelaufen. Mein grobes Ziel war es, irgendwie durchzukommen und unter 24 h zu bleiben. Die ersten 60 km gingen ziemlich schnell um und fielen mir extrem leicht, obwohl ich zuvor noch nie so lange gelaufen bin. Danach ist das Wetter leider umgeschlagen und es wurde richtig hart. Ich war froh, dass mich Martin (Schidlowski) begleitet hat, alleine hätte ich auf diesem Stück sicherlich aufgegeben. Mit 19:11 h war die Zeit für mich deutlich besser, als erwartet. Danach hatte ich aber noch ein wenig mit den Nachwirkungen zu kämpfen, da ich so eine lange und intensive körperliche Belastung nicht gewohnt war.

Jetzt bin ich gespannt, ob die Golden Trail World Championships auf den Azoren Ende Oktober stattfinden. Das wäre mein sportliches Highlight 2020.

Welche sportlichen Ziele hast Du für das Jahr 2021?

Ida-Sophie: 

Ich möchte 2021 wieder die Golden Trail World Series rennen und natürlich versuchen, meine Titel beim Transalpine Run und bei den 4-Trails zu verteidigen. Ansonsten bin ich gespannt was kommt und wünsche mir einfach, möglichst verletzungsfrei und natürlich gesund zu bleiben.