Sehnsuchtsziele für Trailrunner: Western States 100 Mile Endurance Run

Western States 100 Mile Endurance Run © Jon Roig

Neben dem UTMB ist der Western States 100 Mile Endurance Run der berühmteste 100 Meilen Lauf und mit bereits 44 Austragungen der vermutlich älteste aller Ultratrails.

Allgemein

Seit dem Jahr 1955 wurde in der Sierra Nevada der Western States Trail Ride, ein 100 Meilen Rennen für Reiter ausgetragen. In den Jahren 1971 und 1972 nahm der junge Gordy Ainsleigh mit seinem Pferd Rebel. Ein Jahr später lahmte das Pferd, so dass Gordy aus dem Rennen genommen wurde. 1974 ermunterte ihn Drucilla Barner, ein Mitglied im Organisationsteam des Western States Trail Ride, diese Strecke zu Fuß zu bewältigen. Nach 23 h und 42 min erreichte Gordy das Ziel und der Western States 100 Mile Endurance Run war geboren. Zwei Jahre später erfolgte die Premiere dieses außergewöhnlichen Laufes und die steigenden Bewerberzahlen gaben Gordy recht. Bis heute ist die Faszination ungebrochen und aufgrund der großen Beliebtheit musste bestimmte Anmeldekriterien eingeführt werden.

Zeitraum: Ende Juni

Austragungsort: Sierra Nevada, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika

Geographische Streckenhighlights

Der Start erfolgt im Squaw Valley, einem Wintersportort in der Sierra Nevada in Kalifornien.

Weltweite Berühmtheit erlangte diese Gegend durch die Austragung der olympischen Winterspiele im Jahr 1960. Obwohl sofort nach dem Start auf einer Höhe von 1.890 m der erste Anstieg auf eine Höhe von 2.670 m auf die Läufer wartet und die Strecke mit vielen weiteren knackigen Anstiegen aufwarten kann, so ist die Grundcharakteristik des Laufes sehr Downhill-  lastig. Schneefelder, technische Passagen, aber auch lange Abschnitte in sengender Hitze ohne eine Chance auf Schatten kennzeichnen diesen Wettkampf. Bei Meile 78 wartet dann noch eine abenteuerliche Überfahrt über den Middle Fork American River unlängst der Ruck-a-Chucky Wasserfälle.

Streckenbeschreibung

Der Start erfolgt um fünf Uhr morgens am westlichen Rand der Ortschaft Squaw Valley. Gleich zu Beginn erwartet die Läufer auf sieben Kilometern Länge ein Uphill mit insgesamt 780 HM. Dies ist zugleich auch der längste Anstieg des gesamten Rennens. Anschließend geht es direkt in den ersten von vielen fordernden Downhills die von den Läufern einiges an Koordination und Kondition abfordern. Der Weg folgt einem alten Goldgräberpfad, der nie richtig in Vergessenheit geriet. Immer in Ufernähe zum Middle Fork American River, der zum Ende hin, wie bereits erwähnt, sogar gequert werden muss. Neben den insgesamt 5.514 Höhenmetern im Anstieg ist die größte Herausforderung die knackigen 7.000 HM Downhill ordentlich zu überstehen. Gerade diese Bergab- Passagen haben neben vielen ambitionierten Freizeitläufern auch vielen Eliteläufern einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Ziel befindet sich in der Kleinstadt Auburn, die bereits zu Goldgräberzeiten gegründet wurde.

Aufwand und Kosten

Eine Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika hat natürlich ihren Preis. Alleine die Flüge (Hin- und Rückflug) nach Sacramento oder nach Fresno (42 km von Squaw Valley entfernt) schlagen mit mindestens 1.500,- Euro zu Buche. Hinzu kommen natürlich Kost und Logie, so dass man mit diesen Kosten auch einen ordentlichen erholsamen Urlaub planen könnte. Aber wer von uns Läufern möchte das schon.

Infos 2021

Zeitraum: Austragung 2020 abgesagt, 26.06.2021 – 27.06.2021

Austragungsort: Sierra Nevada, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika

Strecke:                      Western States 100 Mile Endurance Run

Distanz:                      161,3 km, 5.514 HM Uphill, 7.001 HM Downhill

Start:                           26.06.2021 05:00 Uhr

Eventgebühr:              365,- €

Streckenrekord:         Jim Walmsley in einer Zeit von 14h 09‘ 28‘‘ (2019)

Seriengewinner:         Scott Jurek (7x), Ann Transon (14x)

Tipps

Bei diesen hohen Transferkosten sollte man sich gut überlegen, ob man nach diesem Lauf nicht noch ein paar Tage Urlaub anhängt.

Das Starterfeld

Ein exklusiveres Starterfeld findet man vermutlich nur beim UTMB. Alleine die Siegerlisten lesen sich wie das „Who is who“ der Trailrunner: Scott Jurek (7x), Tim Twietmeyer (5x), Tom Johnson (3x), Jim Walmsley, Timothy Olsen und Rob Krar (jeweils 2x) und jeweils einmal Ryan Sandes, Kilian Jornet oder auch Andrew Miller.

Bei den Damen geht es nicht weniger luxuriös zu: Ann Trason holte sich unglaubliche 14x den Sieg, aber auch Clare Gallagher, Courtney Dauwalteroder auch Magdalena Lewy-Bolet konnten sich in die Siegerliste eintragen.

Filmtipps

Es gibt zwei richtig sehenswerte Filme über den Western States 100, die wir im Rahmen unserer Filmtipps bereits vorgestellt haaten und die kostenlos und in hoher Qualität auf Youtube verfügbar sind: