Stürmischer Triumph auf La Palma: Anne-Lise Rousset Séguret und Peter Fraňo gewinnen Transvulcania 2025

Podium des Transvulcania 2025 © transvulcania.com

Ein Rennen durch Vulkane, Sturm und Regen – und zwei überragende Sieger: Anne-Lise Rousset Séguret aus Frankreich und Peter Fraňo aus der Slowakei sichern sich die Titel beim Transvulcania Ultramarathon 2025.

Am Samstag, den 10. Mai 2025, fiel um 6:00 Uhr morgens der Startschuss zum legendären Transvulcania Ultramarathon auf der Kanareninsel La Palma. Die 73 Kilometer lange Strecke mit 4.350 Höhenmetern zählt zu den spektakulärsten und härtesten Rennen der Trailrunning-Szene – und präsentierte sich dieses Jahr von ihrer gnadenlosesten Seite: Regen, stürmischer Wind und technische Downhills im Matsch verwandelten das Rennen in ein echtes Survival-Abenteuer.

Anne-Lise Rousset Séguret dominiert das Frauenfeld

Die Französin Anne-Lise Rousset Séguret lief ein nahezu perfektes Rennen. Nachdem sie sich zunächst hinter der favorisierten Titelverteidigerin Ruth Croft (Neuseeland) einreihte, übernahm sie bei Kilometer 31 das Kommando. Während Croft kurz darauf mit Hypothermie aussteigen musste, baute Rousset Séguret ihren Vorsprung kontinuierlich aus – besonders in der Schlüsselsektion zwischen dem höchsten Punkt des Rennens, dem Roque de Los Muchachos (2.426 m), und dem Zielort Los Llanos de Aridane. Nach vier zweiten Plätzen in früheren Jahren krönte sie sich nun endlich zur Siegerin – in starken 8:18:17 Stunden.

Hinter ihr kämpfte Ekaterina Mityaeva (neutral startend) sich auf Platz zwei (8:36:58), dicht gefolgt von der Italienerin Martina Valmassoi (8:37:25), die nur 27 Sekunden zurücklag. Marina Cugnetto und Giulia Marchesoni komplettierten ein starkes italienisches Team mit Platz vier und fünf.

Top 5 Frauen

  1. Anne-Lise Rousset Séguret (FRA) – 8:18:17

  2. Ekaterina Mityaeva (NEU) – 8:36:58

  3. Martina Valmassoi (ITA) – 8:37:25

  4. Marina Cugnetto (ITA) – 8:58:31

  5. Giulia Marchesoni (ITA) – 9:00:18

Peter Fraňo triumphiert mit taktischer Meisterleistung

Bei den Männern setzte sich der Slowake Peter Fraňo mit einer taktisch cleveren Renneinteilung durch. Lange Zeit lief er in der Spitzengruppe mit, ehe er am berüchtigten Anstieg zum Roque de Los Muchachos bei Kilometer 50 zum Angriff blies und sich die Führung sicherte. Trotz starker Gegenwehr von Andreas Reiterer (Italien), der ihn beim Abstieg bis Mirador El Time einholte, konnte sich Fraňo im letzten Anstieg nach Los Llanos wieder absetzen und gewann das Rennen in beeindruckenden 6:55:36 Stunden.

Reiterer belegte Rang zwei in 6:58:27, während der Spanier Manuel Anguita mit einer furiosen Aufholjagd von Platz 20 auf das Podium stürmte (7:19:18). Patrick Ehrenthaler aus Deutschland belegte in diesem Weltklassefeld einen mehr als beachtlichen siebten Rang (7:43:09).

Top 5 Männer

  1. Peter Fraňo (SVK) – 6:55:36

  2. Andreas Reiterer (ITA) – 6:58:27

  3. Manuel Anguita (ESP) – 7:19:18

  4. Andrés García (ESP) – 7:22:07

  5. Ramon Manetsch (SUI) – 7:31:55

Ein Rennen der Extreme

Die diesjährige Transvulcania-Ausgabe wird in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen der beeindruckenden sportlichen Leistungen, sondern auch wegen der dramatischen Wetterbedingungen. Teile der Strecke mussten kurzfristig umgeleitet werden, Verpflegungspunkte verlegt, und selbst Favoriten wie Ruth Croft oder David Sinclair (USA) mussten vorzeitig aussteigen.

Trotz aller Widrigkeiten hat das Rennen erneut bewiesen, warum es zu den prestigeträchtigsten und härtesten im internationalen Trailrunning-Kalender gehört. Für Peter Fraňo und Anne-Lise Rousset Séguret war es ein Triumph, der in Sturm und Regen geboren wurde – und an der Ziellinie mit tosendem Applaus gefeiert wurde.

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