Stuiben Trailrun: Skyrunning Atmosphäre im Ötztal

Stuiben Trailrun 2018 © www.xc-run.de

„Die Gischt des Wassers vermischt sich mit Schweiß und Spucke, als ich im Licht der Fackeln spätabends die 728 Stufen des Stuibenfalls hinaufsprinte und versuche das Letzte aus meinem von Laktat überschwemmten Körper herauszuholen.“

Durch die attraktive Gestaltung des Sprints als Jagdrennen – jeder Läufer startet einzeln im Minutentakt – haben es die Veranstalter geschafft, den Wettkämpfer in mir zu wecken und aus dem „lockeren Aufgalopp für das morgige Hauptevent  über 33k und 2500 Höhenmeter“ eine echte Challenge zu machen.

Freitag, 20:00 Uhr: Stuiben Sprint

Skyrunning Feeling kommt auf bei diesem Stuibentrail (Umhausen) im schönen Ötztal. Spätabends ein Vertical und am nächsten Morgen ein wunderschöner Trail über 33k und knackigen 2700 Höhenmeter, der sich – was Schönheit der Landschaft und Streckenführung betrifft – auch vor den ganz Großen dieser Serie nicht verstecken müsste.

Der Stuiben Sprint über 3,5 Kilometer (wobei die ersten beiden Kilometer eher flach durch die Ortschaft gehen) und 450 Höhenmeter über spektakuläre 728 Natur- und Stahlstufen am höchsten Wasserfall Tirols endet am Gasthof Stuibenfall mit atemberaubenden Gipfelpanoramen und einer atmosphärischen Siegerehrung.

© ÖTZTAL TOURISMUS

Herren

  1. Mattle Martin
  2. Mingo Markus
  3. Falkensteiner Sebastian

 

Damen

  1. Penasa Sara
  2. Wiesenegg Lena
  3. Rothaupt Theresa

Samstag, 7:00 Uhr: Stuiben Trailrun 33k

Pünktlich um 7:00 Uhr stehe ich bei Kaiserwetter an der Startlinie zum bevorstehende Stuiben Trailrun. Bekannte Gesichter vom Vorabend erblicke ich nicht. Augenscheinlich war ich wohl der einzige 33k-Starter, der sich die Treppen am Vorabend schon mal „angesehen“ hatte. Dafür erkenne ich einige starke Athleten der Trailrunningszene, die der Einladung ins Ötztal gefolgt sind um bei der Erstaustragung der 33k Strecke mitzumischen und um die vorderen Plätze zu kämpfen. Darunter bekannte Hochkaräter wie Sebastian Hallmann, Philipp Brugger, Michael Arend, Basti Lexa, Melanie Albrecht oder Susi Lell – könnte ein spannendes Rennen werden.

© ÖTZTAL TOURISMUS

Es geht auch gleich ordentlich zur Sache: Nach einem „Einrollen“ durch Umhausen übernehmen Sebastian Hallmann und Philipp Brugger, gefolgt von einer Vierergruppe, die Führung um die – mir inzwischen vertrauten – 728 Stufen den Stuibenfall hinaufzulaufen. Bis zum höchsten Punkt, dem Narrenkogel (2303m) sind es exakt 7,5 Kilometer und 1400 Höhenmeter. Eine irre Kante also zum Start in den Tag. Hier erwarten uns Trails, wie man sie nur in solchen Höhenlagen der Alpen finden kann: Gespickt von einigen Schneefeldern führt die Strecke über feinste Trails und teils alpine Pfade durch die gigantische Ötztaler Berglandschaft – traumhaft!

© ÖTZTAL TOURISMUS

Der zweite Teil der Strecke wurde aufgrund der Schneesituation etwas tiefer gelegt und landschaftliche Highlights wie Grastalsee und Hemerkogel leider gestrichen. Die Distanz blieb gleich, statt der anvisierten 2700 Höhenmeter blieben 2514. Dem Spaß tat das keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. In etwas tieferen Lagen führten uns die Veranstalter auf feinsten, flowigen, teils ellenbreiten Singletrails von Niederthai nach Umhausen, wo ich zum dritten Mal binnen 14 Stunden die Treppen des Stuibenfalls in Angriff nahm. Am Ende warteten ein knackiger Downhill, ein toller, gut moderierter Zieleinlauf und eine jubelnde Zuschauerschar. Trailrunnerherz was willst du mehr?!

Herren

  1. Hallmann Sebastian (3:26:31)
  2. Mingo Markus (3:27:01)
  3. Stern Christian (3:36:45)

Damen

  1. Lell Susie (4:17:47)
  2. Mühlhuber Marie-Luise (4:21:32)
  3. Zell Edith (4:44:07)

Samstag, 14:00 Uhr: Stuiben Trailrun 12k

Um 14:00 Uhr startete mit dem Trailrun über 12 Kilometer das letzte Rennen des Wochenendes. Es war zugleich die österreichische Meisterschaft im Speedtrail, was auch hier ein hochkarätiges Starterfeld erwarten ließ. Die 12,4k und 790 Höhenmeter führen entlang des romantischen Wasserwaalweges zum Fuße des Stuibenfalls, wo 728 spektakuläre Natur- und Stahlstufen, sowie eine Traumkulisse warten.  Vorbei an der ersten Labe Station und angekommen in Niederthai geht es über den Rauhen Bichl in Richtung Höfle und Bichl. Der darauffolgende Downhill führt über den Höhenweg zum Sattele und entlang des Steppsteigs Richtung Stuibenfall zurück ins Dorfzentrum.

Die Favoriten konnten sich durchsetzen und es gab wenige Überraschungen auf dem Podium.

Männer

  1. Innerhofer Manuel (54:30)
  2. Mattle Martin (56:31)
  3. Falkensteiner Sebastian (1:00:12)

Damen

  1. Moosbrugger Sophia (1:20:35)
  2. Stubner Brigitte (1:22:34)
  3. Goßner Denise (1:24:12)

Fazit

Eine gelungene Veranstaltung die so richtig Lust auf Trailrunning im Ötztal macht. Die gemeinsame Organisation der Ötztaler Touristiker und des Vereins „Ötztal Trailrunning“ um Hauptorganisator Martin Scheiber verläuft reibungslos und mit viel Know How. Start- und Zielbereich sind perfekt, die Siegerehrungen sehr atmosphärisch und die großzügigen Sachpreise und Preisgelder werden auch in Zukunft für ein hochkarätig besetztes Starterfeld sorgen.

Die Streckenführung ist spektakulär und gespickt mit zahlreichen Singletrails, die sich durch die wunderschöne Ötztaler Bergwelt schlängeln. Zahlreiche Verpflegungsstellen (6 Stück auf der 33k Strecke) sorgen dafür, dass die Distanzen auch für Anfänger zu bewältigen sind. Das Wichtigste aber waren die Menschen: Eine Bevölkerung und aufgeschlossene Hoteliers, die hinter der Veranstaltung stehen und anfeuernd an der Strecke stehen. Dazu ein hilfsbereites und stets freundliches Organisationsteam samt Helfern, die keine Fragen und Wünsche offen ließen.

Für meinen Geschmack hätte lediglich die Markierung an einigen Stellen etwas opulenter ausfallen und die Startzeiten (7:00 Uhr für 33k ist schon sehr früh) optimiert werden können. Trotzdem: Der Stuiben Trailrun macht Lust auf mehr und wir freuen uns bereits auf den Gletscher Trailrun im Juli.

© ÖTZTAL TOURISMUS

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