Sierre-Zinal 2023: Philemon Ombogo und Sophia Laukli sind die strahlenden Sieger

Philemon Kiriago Ombogo beim Sierre-Zinal 2023 © GoldenTrailSeries

Philemon Ombogo und Sophia Laukli sind die strahlenden Sieger der 50. Ausgabe des Sierre-Zinal-Laufs, einem Rennen voller Überraschungen.

Philemon Ombogo, bergab unaufhaltsam

Zwischenzeitlich hatte Philemon Kiriago Ombogo (Run2gether, Kenia) die vordersten Läufer aus den Augen verloren. Umso mehr legte er sich im zweiten Teil des Sierre-Zinal-Laufs ins Zeug, der dieses Jahr sein 50. Jubiläum gefeiert hat – und die Anstrengung zahlte sich für den Kenianer aus: „Ich hatte gar nicht erwartet, zu gewinnen, weil ich wusste, dass Patrick viel stärker als ich ist! Aber als ich Gelegenheit hatte, ihn zu überholen, habe ich nicht gezögert; das war beim circa 18. Kilometer. Ich bin mehr als glücklich, auf dieser einzigartigen Strecke Erster geworden zu sein.“ Sein Teamkollege, Patrick Kipngeno (Run2gether, Kenia) kam direkt nach ihm ins Ziel. „Philemon und ich sind strategisch an diese Strecke herangegangen. Ich wusste, dass ich bergauf stärker bin als er, aber er ist bergab besser. Bei so einem Sieger bin ich kein bisschen traurig über meinen zweiten Platz!“ Kevin Kibet (Milimani Runners, Kenia) schaffte es auf den dritten Rang. „Das ist das erste internationale Rennen, an dem ich teilnehme, und ich bin megastolz auf mein Ergebnis. Patrick ist mein Coach, Philemon mein bester Freund, ich habe also allen Grund zur Freude. Ich werde weiter trainieren, um nächstes Jahr noch stärker zu sein!“

Sophia Laukli erneut ganz vorne

Es war ein perfektes Rennen, das Sophia Laukli (Salomon, USA) heute zum Besten gegeben hat: Zuerst blieb sie etwas im Hintergrund, arbeitete sich dann beim ersten Anstieg auf den dritten Platz vor und gab anschließend Gas, um die zwei Konkurrentinnen vor sich zu überholen und sich letztlich die Goldmedaille beim diesjährigen Sierre-Zinal zu schnappen. Es ist bereits der zweite Sieg der Amerikanerin bei der Golden Trail World Series 2023. „Heute lief alles wie am Schnürchen und ich platze fast vor Stolz. Das Rennen war wirklich hart, aber es hat mir trotzdem viel Spaß gemacht. Ich wusste, dass ich es langsam angehen lassen musste, habe dann bergauf mehr gepusht, es aber nicht übertrieben. Ich glaube, das ist der erste Wettkampf, bei dem meine Taktik wirklich aufgegangen ist!“ Joyce Muthoni Njeru (On Running, Kenia) wurde Zweite. „Ich hab beim Sierre-Zinal noch nie die Ziellinie erreicht und bin super happy über den zweiten Platz. Ich habe versucht, mit meinen Kräften hauszuhalten, damit mir nicht auf halber Strecke die Puste ausgeht, weil mir sehr bewusst war, dass eine Topplatzierung bei diesem Rennen kein Zuckerschlecken ist. Jetzt habe ich richtig Lust, nächstes Jahr noch besser vorbereitet an den Start zu gehen!“ Philaries Jeruto Kisang (Run2gether, Kenia) machte das Siegertreppchen komplett. „Ich habe mich bergauf richtig gut gefühlt, aber in der Ebene ist meine Flasche runtergefallen und ich hatte kein Wasser mehr. Zum Glück habe ich etwas später was zu Trinken bekommen und wieder Kraft schöpfen können. Ich bin wirklich froh, dass es so gelaufen ist und ich es unter die ersten Drei geschafft habe.“

Ernüchterung beim Deutschen Marathonmeister

Beste Deutsche war wie erwartet Daniela Oemus mit einem 25. Rang und einer Zeit von 3:21h. Ihr folgte Kim Schreiber auf Platz 42 (3:31h). Bei den Herren schaffte es Julius Ott auf Rang 39 (2:51h), Sven Koch belegte den 54. Platz (2:55h) und Marc Dürr wurde 63. (2:56h). Maximilian Zeus ist ausgestiegen. Eine Lehrstunde in Sachen Trailrunning erlebte vermutlich auch der vorher hoch angepriesen Olympionike und Deutsche Meister im Marathon (2022), Hendrik Pfeiffer. Er erklärte sich im Vorfeld als Mitfavorit und muss sich nun an diesen Aussagen messen lassen. Seine Zeit von 2:51h (Rang 43) ist aller Ehren wert, auf die Spitze fehlten aber doch beachtliche 24 Minuten. 

Auf in die USA!

Die europäischen Wettkämpfe sind nun abgehakt. Jetzt begibt sich die Golden Trail World Series über den großen Teich für die letzten zwei Wettkämpfe vor dem Finale. Wir sehen uns am 16. September beim Pikes Peak Ascent, der fünften Etappe der GTWS 2023.

Ergebnisse

 Herren

1 – PHILEMON KIRIAGO OMBOGO (RUN2GETHER – KEN):  2:27:27 (+200 Pkt.)
2 – PATRICK KIPNGENO (RUN2GETHER – KEN): 2:28:50 (+188 Pkt.)
3 – KEVIN KIBET (MILIMANI RUNNERS – KEN): 2:34:16 (+176 Pkt.)
4 – SYLVAIN CACHARD (HOKA ONE ONE – FRA): 2:34:22 (+166 Pkt.)
5 – ROBERTO DELORENZI (BROOKS – CHE): 2:35:17 (+156 Pkt.)

Damen

1 – SOPHIA LAUKLI (SALOMON – USA): 2:53:17 (+200 Pkt.)
2 – JOYCE MUTHONI NJERU (ON RUNNING – KEN): 2:57:19 (+188 Pkt.)
3 – PHILARIES JERUTO KISANG (RUN2GETHER – KEN): 3:01:06(+176 Pkt.)
4 – MIAO YAO (SALOMON – CHN): 3:04:05 (+166 Pkt.)
5 – ALICE GAGGI (BROOKS – ITA): 3:05:38 (+156 Pkt.)