Sensationelle Ergebnisse beim UTMB: Siege fest in US-amerikanischer Hand, deutsche Athleten punkten grandios

Große Emotionen nach starken Rennen beim UTMB 2023
Große Emotionen nach starken Rennen beim UTMB 2023 © UTMB

Tausende Zuschauer verfolgten heute einen Krimi auf der wohl legendärsten aller Trailrunning-Strecken. Jim Walmsley schafft es endlich, den UTMB zu gewinnen – und das in Rekordzeit. Dicht gefolgt von seinem Landsmann Zach Miller. Ein US-Amerikanisches Double, das vom fulminanten dritten Sieg von Courtney Dauwalter abgerundet wurde. Was aber die heimischen Gemüter zum Leuchten gebracht hat, waren der zweite Platz der deutschen Katharina Hartmuth und der 8. Platz von Hannes Namberger. Was für ein Tag!

Historischer US-Doppelsieg

Lange hatte Zach Miller das Rennen der Männer angeführt. Wie hart es gewesen sein muss, diesen Platz so lange gegen Jim Walmsley zu verteidigen, kann man sich nur schwer vorstellen. Walmsley hat sich an einem UTMB-Sieg bisher immer die Zähne ausgebissen, obwohl er im Mai 2022 sogar nach Frankreich zog, um vor Ort so spezifisch wie möglich zu trainieren. Heute setzte er sich schlussendlich vor Miller und erfüllte sich seinen Traum – und schrieb damit Geschichte: Er ist der erste US-Amerikaner, der den 170km langen UTMB gewinnt. Mit Miller knapp hinter ihm stellte er auch gleich einen neuen Streckenrekord auf und unterbietet die 2022er-Zeit von Kilian Jornet (19:49:30) um rund 12 Minuten. Miller brauchte 19:58:58 und blieb damit ebenfalls unter der magischen 20h-Marke. Mit dem fast schon zu erwartenden 3. Sieg von Courtney Dauwalter ist der UTMB 2023 fest in US-amerikanischer Hand. Die Frau ist einfach nicht zu stoppen. Der Sieg in 23:29:14 ist bereits ihr 3. Sieg in Charmonix auf der Königinnenstrecke. Und ganz nebenher gewinnt sie damit auch drei legendäre 100-Meilen-Läufe in der gleichen Saison: den Western States 100, den Hardrock 100 und den UTMB.

Sensationeller 2. Platz für Hartmuth

Die wahre Sensation lief aber 41 Minuten später sichtlich bewegt durch den Zielbogen: Katharina Hartmuth. Sie galt schon vor dem Rennen als deutsche Favoritin – aber Platz 2 übersteigt nicht nur ihre kühnsten Träume. Was für eine Leistung und was für ein starkes Rennen! Schon nach 21:20:46 kam Hannes Namberger ins Ziel – und sichert sich damit Platz 8. Ebenfalls hoch gehandelt, ist diese Platzierung nach seinem 6. Platz 2021, eines der ganz großen Highlights in seiner Karrieren. Wie knapp die Verfolgungsjagd um die begehrten Top 10 Plätze war, zeigt ein Blick auf die Zeiten: der fünftplatzierte Ludovic Pommeret kam nur 20 Minuten vor Hannes ins Ziel.  Was für eine Form Namberger und Hartmuth diese Saison haben, zeigten sie schon beim Eiger Ultra Trail 2023 – den sie beide gewannen. (hier der Bericht).

Während die Top 10 der Frauen und Männer sich von den Strapazen erholen, sind noch hunderte Läuferinnen und Läufer auf der Strecke. Für sie wird es eine lange zweite Nacht.

Hier findet ihr die Ergebnisse des UTMB

Kaspersen und Albon gewinnen CCC

Beim CCC setzten sich im Feld der Männer die Favoriten durch. Der Brite Jonathan Albon gewann mit über acht Minuten Vorsprung vor dem Chinesen Jiasheng Shen. Auf Rang drei folgte Dakota Jones aus den USA. Nach der Absage von Janosch Kowalczyk schaffte es kein deutschsprachiger Athlet in die Top-30. Der Schweizer Pierre Andre Ramuz wurde 38. Bei den Damen konnte sich die Norwegerin Yngvild Kaspersen mit 37 Minuten Vorsprung gegen Emily Hawgood (Simbabwe) durchsetzen. Auf Rang drei landete Helen Mino Faukner aus den USA. Deutschlands größte Hoffnung auf einen Spitzenplatz, Rosanna Buchauer, musste das Rennen aufgrund einer Verletzung am rechten Fuß vorzeitig aufgeben. Dafür schaffte es Susanne Zahlauer auf einen sehr guten 19. Platz. 

CCC 2023: Ergebnisse