Transgrancanaria 2022: Debats und Villa siegen bei Schmuddelwetter

Pablo Villa siegt beim Transgrancanaria 2022 © Jordi Saragossa

Die 126 Kilometer lange „klassische“ Transgrancanaria-Strecke ist aus mehreren Gründen ein Traumrennen für Ultraläufer: Die erhabene Inselkulisse direkt vor der marokkanischen Küste bietet eine inspirierende Landschaft, das Wetter kann zu einem unvorhersehbaren Rennen führen und der Kurs ist mit seinen 7.500 Höhenmetern anspruchsvoll aber nicht zu technisch. Zudem ermöglichen die klimatischen Bedingungen der Kanaren ein Rennen Anfang März, was den Beginn des europäischen Wettkampfjahres einläutet. So ist es nicht verwunderlich, dass das Rennen erneut Spitzenläufer aus der ganzen Welt anlockte, wobei natürlich die Spanier in der Überzahl waren.

Pau Capell kehrt zurück auf die Insel

Der vierfache Champion Pau Capell aus Spanien kehrte 2022 zum Rennen zurück, nachdem ihn eine Verletzung 2021 pausieren ließ. Der Spanier Pablo Villa teilte sich 2020 das Podium mit Capell. Er kehrte dieses Jahr hungrig zurück, nachdem er sich letztes Jahr bei der Transgrancanaria verletzt hatte. 

Raues Wetter machte den Läufern von Anfang an zu schaffen, da anhaltender Regen, starker Wind und schwankende Temperaturen für viele DNFs sorgten. Die Bedingungen waren so widrig, dass die Rennleitung entschied, die Route in dem steilen, hochgelegenen Gelände um Roque Nublo abzukürzen. 

Debats siegt souverän

Der Niederländerin Ragna Debats machte das Schmuddelwetter nichts aus. Sie setzte sich bei den Damen mit einer Zeit von knapp über 16 Stunden durch. Debats distanzierte sich etwa auf halbem Weg vom Feld und lief ein einsames Rennen. Sie gewann schier mühelos gegen die Zweitplatzierte Abby Hall aus den USA. Die Zweitplatzierte des Vorjahres, Claudia Tremps, war in diesem Jahr die Drittplatzierte Frau.

Top 5 Frauen

1. Ragna Debats — 16:00:14
2. Abby Hall — 16:21:29
3. Claudia Tremps — 16:45:35
4. 
Kathrin Götz — 17:05:42

5. Eszter Csillag — 17:15:10

Villa vor Capell

Die drei besten Männer liefen einen Großteil des Rennens zusammen und meldeten sich bis zur 80-km-Marke an jedem Kontrollpunkt mit einem Abstand von höchstens zwei Minuten. Pablo Villa setzte sich schließlich ab und baute einen Vorsprung auf, den er bei den letzten beiden großen Anstiegen des Rennens in El Garañón und Roque Nublo nicht mehr aufgab. Der Spanier Pere Aurell führte vor Capell auf dem zweiten Platz. Capell überholte ihn schließlich auf dem Weg bergab in den Parque Sur von Maspalomas. Für Villa ist es der zweite Transgrancanaria-Sieg seiner Karriere.

Top 5 Männer

1. Pablo Villa — 13:37:30
2. Pau Capell — 13:58:47
3. Pere Aurell — 14:12:02
4. 
Baptiste Chassagne — 14:17:31

5. Robert Hajnal — 14:44:00

Aus deutscher Sicht erwähnenswert ist das Ergebnis von Janosch Kowalzcyk, der auf der Marathon Strecke einen respektablen neunten Platz belegte.

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