Laufbrillen im xc-run.de Praxistest 2023

Athlete Vision: DYNAFIT Performance-Brillen für den konturscharfen Durchblick am Berg © dynafit.com

Braucht man beim Trailrun wirklich eine Sonnenbrille? Oder ist es doch nur ein teures Insta-Accessoire? Optikfaktor hin oder her lohnt sich die Investition – wenn man beim Kauf ein paar Dinge beachtet.

Schaut man sich Trailrunning-Bilder der letzten Jahre an, geht an einer Sonnenbrille gefühlt kein Weg vorbei. Unbedingt groß, unbedingt dunkel, unbedingt auch bei bedeckten Tagen auf der Nase. Wiegt fast nichts, kostet aber so viel wie ein gutes paar Laufschuhe – und ist tatsächlich eine gute und wichtige Anschaffung. Denn nicht nur die Haut leidet unter Sonnenstrahlen, sondern auch die Augen, die trocken werden, geblendet werden und sogar dauerhafte Schäden davontragen können.

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Zentral für die Laufbrille ist erstmal der Blendschutz, also die Stärke der Tönung. Hierfür gibt es Kategorien von 0 bis 4, meistens mit „Cat“ abgekürzt. 0 passt für bewölkte Tage und Dämmerung, 4 fürs Hochgebirge und Gletscher.

Blendschutz ist aber nicht gleich UV-Schutz. Und genau hier wird es spannend: UV-C-Strahlen bleiben fast komplett in der Erdatmosphäre. UV-B- und UV-A-Strahlen aber nicht. Die sind leider nicht das Gleiche wie sichtbares Licht und können zu bleibenden Schäden führen. Heißt im Klartext: Blendschutz macht das Sehen im Hellen angenehmer, UV-Schutz verhindert Schäden. Und da selbst im Schatten noch viel UV-Strahlung ankommen kann, ist eine gute Sonnenbrille eine lohnende Investition. Vor allem für den Bergsport, denn im Hochgebirge ist die Strahlung besonders stark. Und wo laufen wir am liebsten…?

So viel zur Theorie. Natürlich soll die Brille leicht und gut sitzen, auch auf einem Schweißfilm nicht verrutschen und bei einem Sturz nicht splittern. Hier sind Polycarbonat oder Trivex gute Materialien, die allerdings auch schnell verkratzen können. Vorsicht also beim Polieren mit trockenen Brillentüchern. Idealerweise sollte die Brille nun noch phototrop sein, also den Blendschutz den Lichtverhältnissen anpassen. Man spricht hier auch von photochrom. Manchen Brillen liegen zusätzlich Wechselgläser bei, die unterschiedliche Kategorien abdecken. Eine orangene Tönung wirkt kontrastverstärkend, dunkle Tönungen sind farbneutraler. Achtet vor dem Kauf der Brille auch mal darauf, ob euer Handy-Display oder die Sportuhr gut zu lesen sind. Bei manchen Gläsern kann es zu Interferenzen kommen – auch wenn das zum Glück immer seltener der Fall ist.

Die Test-Brillen

Julbo Density

JULBO Density: xc-run.de Testsieger 2023

Die Julbo DENSITY mit ihrem unerschrockenen Style und ihrer verlässlichen Funktionalität ist der Inbegriff einer leistungsstarken Sportbrille. Ein echter Over-Achiever, der immer mithält, wenn Sportler über sich hinauswachsen! Die DENSITY punktet durch ihr leichtes Gewicht und minimalistisches Design, einen rutschfesten Steg sowie angenehmen Tragekomfort dank weicher Auflageflächen, die sicheren Sitz garantieren, ohne an den Haaren zu haften. Zudem kann sie mit einem maximalen Sichtfeld aufwarten, das eine Panoramasicht in jeder Situation bietet.

UVP: 124,90 Euro (SPECTRON-Scheibe) oder 214,90 Euro (REACTIV-Scheibe)
Gewicht: 20g
Varianten:diverse Farb- und Scheibenvarianten

Kategorien: 0-3

Zur Produktvorstellung auf xc-run.de

xc-run.de Fazit

Die JULBO Density wirkt mit ihren großflächigen Gläsern und dem maximalen Sichtfeld auf den ersten Blick etwas überdimensioniert fürs Trailrunning und fällt eher in die Kategorie einer Rennradbrille. Hat man die Brille allerdings erst einmal auf der Nase, entpuppt sie ihre wahren Stärken: Ein minimalistisches Design, perfekter Tragekomfort gepaart mit einem unschlagbaren Gewicht von nur 20 Gramm. Damit ist die DENSITY etwa 50 % leichter als das bisherige Topmodell Julbo Ultimate. Seit vielen Jahren testen wir die unterschiedlichsten Modellen von JULBO und sind vor allem von der Performance der selbsttönenden Gläser begeistert. Mit der JULBO Density haben die Franzosen in Sachen Leichtigkeit, Halt und Funktionalität ein Glanzstück entwickelt. Für uns die beste JULBO Brille die es je gab und klarer Testsieger 2023.

CimAlp Vision One

Sportbrillen für Trailrunner: Cimalp Vision One © cimalp

Rahmenlos, ultraleicht und ultra-belüftet – CIMALP präsentiert mit der Vision One eine Sportbrille speziell fürs Trailrunning. Sie bietet ein großes Sichtfeld und flexible Bügelenden in Verbindung mit einem anpassbaren Nasensteg sorgen für einen hohen Tragekomfort ohne Druck auf dem Gesicht. Das 3D-Kreativ-Tool von CIMALP macht es möglich, jedes einzelne Teil der VISION ONE Sonnenbrille individuell zu gestalten. Online sind unzählige Farbkombinationen konfigurierbar, die mit drei verschiedenfarbigen Gläsern oder einer photochromatischen Scheibe (+30 €) geliefert werden können. Für 5 € zusätzlich kann ein optischer Clip für Korrekturgläser erworben werden.

UVP: ab 89,95 €
Gewicht: 26g
Kategorien: 1-3
Farben: frei kombinierbar im Onlineshop

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Wie bei allen bisherigen CimAlp Produkten überzeugt auch bei den Brillen das großartige Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 119 € (im Moment gibt es sogar 20 % Rabatt) bekommt man eine hochwertige Sportbrille mit selbsttönender Scheibe speziell fürs Trailrunning. Hier liegt man bei Konkurrenzprodukten in ganz anderen Preisdimensionen. Der zweite große Clou der Vision One ist die individuelle Gestaltbarkeit. Online wählt man aus schier unzähligen Farbkombinationen Gestell, Scheibe und Nasensteg und kreiert dadurch ein individuelles Produkt nach eigenen Vorlieben. Jede Brille wird individuell gefertigt und von Hand zusammengesetzt.

Der Tragekomfort der Brille und der Sitz durch anpassbare Bügel und den flexiblen Nasensteg ist gut. In rasanten Downhills konnte sie in Sachen Halt dennoch nicht ganz mit dem Testsieger von JULBO mithalten. Das große Sichtfeld und auch die Farbgebung durch die bruchsichere  Polycarbonat Scheibe empfanden wir als angenehm und gut. An ihre Grenzen kam die Brille bei Regen. Einen Abperleffekt der Tropfen konnten wir nicht erkennen und die Scheibe beschlug sehr stark. Trotzdem eine gute Wahl und der  xc-run.de Preis-Leistungs-Tipp 2023! 

Alpina RAM Q-Lite V

Alpina RAM Q-Lite V
Alpina RAM Q-Lite V © Alpina

Das Vollrahmendesign kann man marketingwirksam als optisches Highlight bezeichnen, oder subjektiv als sehr gewöhnungsbedürftig erleben. Einmal auf der Nase, macht die RAM Q-Lite V aber eine gute Figur. Man vergisst schnell, dass sie überhaupt da ist, das Sichtfeld ist dank der extragroßen Scheibe uneingeschränkt und die Q-Lite Technologie sorgt für satte Farben und hohen Kontrast. Dass die Brille 100% UV-Schutz bietet und dank des phototropen Varioflex Glases reaktiv die Kategorien 1 bis 3 abdeckt, kommt zusätzlich auf die dicke Habenseite.

Trotz der teilgummierten Bügel und des anpassbaren Nasenpolsters rutscht die Brille auf einer breiten Nase allerdings, wenn der Trail holprig wird und der erste Schweiß im Gesicht steht. Auch beim Multisporteinsatz sollte man vorsichtig sein. Zwar sind die Augen auch bei Rennradgeschwindigkeit komfortabel vor Wind geschützt, der Komplettrahmen schränkt allerdings beim Schulterblick gerade das kritische Ende des Sichtfeldes ein. Die Brille kommt inklusive Hardcase und Brillentuch.

UVP: ab 149,95 €
Gewicht: 33g
Kategorien: 1-3
Farben: black matt und vario red mirror

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Auf schmalen Köpfen sieht der große Vollrahmen unfreiwillig albern aus. Auf allen anderen wird die Alpina RAM Q-Lite V styletechnisch polarisieren: manche werden die auffällige Brille lieben, andere sie entgeistert zurücklegen. Auf untechnischen Läufen ist sie auf jeden Fall eine top Begleitung, verdunkelt effektiv, macht sich gefühlt unsichtbar und liefert ein scharfes Umgebungsbild. Dass sie – mindestens auf dem Testkopf – allerdings zu rutschen beginnt, sollte nicht sein. Eine klare Kaufempfehlung wird daher knapp verpasst. Wer die Brille mal runtergesetzt sieht, kauft aber definitiv Qualität.

 

Scott Pro Shield LS

Scott Pro Shield LS
Scott Pro Shield LS © Scott Sports

Eine Brille mit dominantem Design und Schutzkategorien 1 bis 3, die sich dank enganliegender Passform auch für hohe Geschwindigkeiten eignet. Der Blick geht unbeeinträchtigt durch die große, selbsttönende und hervorragend belüftete Scheibe. Die Scott Pro Shield LS passt bei mittleren bis großen Gesichtsformen perfekt, das Fit-System für Nase und Schläfen sorgt für Tragekomfort. Trotz des Belüftungssystems hält die Brille auch starkem Gegenwind stand. Abseits des Trailrunning eignet sich die Brille dank optimierter Helmintegration auch zum Biken, Inline-Skaten oder Rollskifahren.

Der Fokus der Brille liegt auf Rutschfestigkeit und Sichtfeld. Sowohl Nasenauflage, als auch Bügelenden, sind rutschfest und sorgen dafür, dass die Brille auch bei holprigen Singletrails stabil in Position bleibt. Der neue, zylindrische Stil schafft zusammen mit dem extragroßen Deckungsbereich der Gläser ein maximales Sichtfeld. Das Glas ist stoßfest und bietet hundertprozentigen UV-Schutz.

UVP: ab 119,95 €
Gewicht: 32g
Kategorien: 1-3
Farben: black / grey light sensitive und yellow / grey light sensitive

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Die Scott Pro Shield LS ist die perfekte Brille für Multisport-Tage. Morgens Skitour, mittags Mountainbike und abends in die Laufschuhe – die Brille bleibt. Selbst schnelle Wechsel der Lichtverhältnisse verarbeitet das selbsttönende Glas extrem schnell. Das große Sichtfeld sorgt dafür, dass alle Details der umgebenden Landschaften wahrgenommen werden. Geliefert wird die Brille in einer hochwertigen Hartschalentasche mit zusätzlichem Mikrofaserbeutel.

Dynafit Trail Pro

Sportbrillen für Trailrunner: Dynafit Trail Pro © dynafit.com

Minimales Gewicht und maximalen Schutz verspricht Dynafit  mit der Eyewear Kollektion. Damit sind Athlet:innen laut Hersteller von Kopf bis Fuß mit einem ideal aufeinander abgestimmten System aus effizienten und leistungsstarken Produkten für jede alpine Herausforderung ausgerüstet. Der Rahmen besteht aus besonders leichtem und biegsamen Grilamid TR90. Dadurch seien „die Brillen beim Tragen kaum zu spüren und gleichzeitig ausgesprochen robust und widerstandsfähig.“ Das Ventilationssystem sorgt dafür, dass die Luft stets zirkulieren kann und verhindert so ein Beschlagen der Gläser. Dank der speziellen hydrophoben Veredelung sind alle Linsen resistent gegen Wasser, Schmutz und Öl und bieten somit durchgehend freie Sicht. Ein Hard Coating Finish macht sie zudem kratz- und stoßfest. Bei Bedarf lassen sich die Gläser einfach aus dem Rahmen lösen und austauschen.

UVP: 220 €
Gewicht: 37g
Kategorien: 1-3
Farben: diverse Farb- und Scheibenvarianten

xc-run.de Fazit

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Es gibt mit Sicherheit Trailrunnerinnen und Trailrunner, denen diese wuchtigen Brillen gefallen oder womöglich sogar stehen. In Sachen Performance sieht es dabei anders aus. Die Brillen sind schwer und klobig, lassen sich nicht anpassen und sitzen daher auch nicht gut. Egal ob beim Laufen oder auf dem Bike, wir empfanden die Brille stets als Fremdkörper am Kopf der ständig verrutschte – hier sollte Dynafit noch mächtig nachbessern. Gut sind die photochromatischen, selbsttönenden Gläser, die sich in sekundenschnelle wechselnden Lichtverhältnissen anpassen und für beste Sicht bei jedem Wetter sorgen. Auch das breite Sichtfeld und das kratz- und stoßfeste Material hat überzeugt.

Weitere Tests und Vergleiche

Nach dem Einstieg in die Welt der Sportbrillen, könnt ihr euch auch mit unserem Special zu Laufgürteln oder Rucksäcken einen Überblick verschaffen. Wer neue Schuhe braucht, findet in unserer Übersicht der Trailschuh-Modelle 2023 nicht nur einen Überblick, sondern auch fundierte Praxistests zu den neuen Modellen. Auch Kopfhörer, Stirnlampen, Socken oder Regenjacken findet ihr in unserem großen Portfolio an Test.