Unter dem Motto „Ausprobiert“ stellen wir Euch Produkte oder Innovationen vor, die sich schlecht kategorisieren lassen, auf dem ersten Blick vielleicht nichts mit dem klassischen Trailrunning zu tun haben, sich aber dennoch gut ins Training oder den Alltag eines Trailrunners integrieren lassen. Diese Woche Freet Leap 2, snowline Spikes, emcools Atlas.
Freet Leap2
Dünne und flexible Sohlen, sehr viel Raum im Zehenbereich und ein Obermaterial aus Mesh, das für eine extra Portion Bewegungsfreiheit sorgt, sind die Markenzeichen der Marke Freet aus England. Die Abkürzung Freet steht dabei für Freedom for your Feet.
Der Freet Leap 2 ist ein minimalistischer Trainingsschuh ohne Sprengung für die unterschiedlichsten, sportlichen Aktivitäten. Sein Mesh-Obermaterial ist äußerst elastisch und atmungsaktiv. Die wichtigste Besonderheit des Schuhs liegt aber in seiner „4+1-Konstruktion“, durch die der große Zeh eine eigene Box und somit noch mehr Bewegungsfreiheit erhält. Die Aufgabe als natürlicher Dreh- und Ankerpunkt des menschlichen Körpers kann er damit ideal wahrnehmen.
Fazit:
Der Leap2 sitzt angenehm wie eine Socke, hat dabei aber dennoch eine Sohle, die den Läufer nicht jeden Stein spüren lässt. Das Konzept mit dem separierten großen Zeh funktioniert wunderbar und fühlt sich für mich angenehmer an als das 5-Zehen-Konzept anderer Hersteller. Einziges Manko: Will man den Schuh nicht barfuß tragen, benötigt man die eigens dafür konzipierten Socken, die allerdings mit knapp 10 € noch sehr erschwinglich sind. Im Moment mein absoluter Lieblings-„Barfußtrainingsschuh“.
snowline Spikes Chainsen Trail
Seit der Gründung 1991 steht das koreanische Bergsportunternehmen SNOWLINE als Synonym für Schuhketten mit Spikes. Der Unternehmensgründer Jin-Hong Choi hat auf seinen Expeditionen den Bedarf an einem sehr leichten, flexiblen Steigeisen erkannt und als erster hochmodernen Elastomer-Gummi mit einer stabilen Kette und bissigen Krallen aus Edelstahl zu einem innovativen Produkt, das Sicherheit und Grip gewährleistet, kombiniert.
Als leichtestes (170 g) und für das Trailrunning konzipierte Modell werden die Chainsen Trail verkauft, die dank kurzer Zacken (5 mm) für sicheren Halt auf vereisten Wegen und gepresstem Schnee sorgen. Der schlanke Elastomergummi sitzt sicher auch auf leichtem Schuhwerk und flexible Fersenkrallen lassen den Fuß ergonomisch abrollen. Etwas schwerer (230 g), dafür mit längeren Zacken (10 mm) eignen sich auch die Chainsen Light zum Trailrunning. Damit können laut Hersteller auch Schneefelder und flache Gletscher passiert werden.
Material: Kette + Spikes: gehärteter Edelstahl, rostfrei
Gummi: Hi-Tech Elastomer, getestet bis -60 °C
Fazit:
Die Spikes von Snowline machen genau das was sie sollen: Sie funktionieren! Als Rookie in Sachen Steigeisen probierte ich die Chainsen Trail zum ersten Mal beim Monte Rosa Skyrun, direkt im Wettkampf aus. Die Handhabung war unkompliziert, die Spikes extrem leicht, aber dennoch richtig bissig. Wir hatten sowohl die Chainsen Trail (Markus), als auch die Chainsen Light (Johannes) dabei und waren beide äußerst positiv überrascht wie unkompliziert sich diese Leichtsteigeisen einsetzen lassen. Kaufempfehlung!
emcools Atlas
Die niederösterreichische Firma emcools produziert Cooling Pads die bei jeder Sportart im Training oder im Wettkampf zur Leistungssteigerung und Unterstützung bei der Regeneration angewendet warden können. Die auf HypoCarbon® Technologie basierenden Kühlpads wurden ursprünglich für den Einsatz in der Intensivmedizin entwickelt und können mit speziellen Wearables bequem an den entsprechenden Stellen am Körper fixiert werden.
Die Wearables gibt es für den Kopf, die Waden und die Oberschenkel. Als erstes haben wir das Stirnband unter die Lupe genommen.
Fazit:
Das Wearable emcools Atlas wurde speziell für die Anwendung während der sportlichen Aktivität entwickelt. Dabei werden 3×2 Active Pads am Kopf mit Hilfe eines Stirnbands befestigt. Stylisch aussehen tut es nicht, aber das Stirnband trägt sich angenehmen und die Active Pads erfüllen mit einer konstanten Temperatur zwischen 7 und 9°C ihren Zweck. Gerade auf sehr heißen Ultradistanzen sehen wir hier durchaus Potential im Schutz vor Überhitzung und zur Leistungssteigerung. Hitze und Schwitzen kosten unglaublich viel Energie und wenn man sieht, welche Konstruktionen bei Läufen wie dem Western States 100 verwendet werden, um die Körpertemperatur etwas zu verringern, sehen wir hier durchaus einen positiven Effekt zur Verbesserung der Performance. Ich möchte das Stirnband nicht von Beginn an im Rennen tragen, aber lässt man es sich bei heißen Wettkämpfen z. B. zwischen zwei Verpflegungsstellen reichen, tut es mit Sicherheit gut und könnte entscheidend zur Verbesserung der Performance beitragen.