Dynafit Alpine DNA

Dynafit Alpine DNA © xc-run.de

Auf Werbeplakaten konnte man ja die Top Trailläuferin Maria Koller, die auch Mitglied des U.TLW. Orga Teams ist schon in der kompletten DNA Wettkampfkollektion bewundern. Was soll ich sagen…ja Sie gefällt mir richtig gut optisch; sorry, ich meine natürlich die Kollektion und ja stimmt Maria schaut auf dem Bild in dem dezenten „schwarz-weiß“ schon auch sehr gut und extrem sportlich und fokussiert aus.

Jetzt aber zum Schuh, keine knalligen Farben, sondern ganz schlicht und dezent in schwarz-weiß kommt dieser Racer daher. Die Optik gefällt mir persönlich so gut, dass man Sie fast schon zu einem modernen schwarzen Anzug tragen kann. Aber das ist bekanntlich Geschmackssache, der Begriff „DNA“ ist hier echt Programm, es sind die Gene des Alpin, die genau die Eigenschaften mitbringen, die man von einem modernen Trailschuh erwartet.  Eine ganz wichtige Feststellung bereits beim Hineinschlüpfen: der Schuh fällt klein aus, also unbedingt eine „halbe Nummer“ größer bestellen, wer in Salomon, Adidas, Brooks seine Größe kennt, der sollte eine 0,5 hinzufügen. Im Folgenden wollen wir mal schauen wo die Reise hingeht bei diesem neuentwickelten Trailschuh. Es gibt einige Überraschungen ein Racer, der vielfältiger aufgestellt ist, als man zu Beginn vermuten möchte.

Erster Eindruck

Ganz anders als viele andere Modell in unserem Test kommt der neue Alpin DNA in ganz dezenten schwarz/weiß daher.  Sicherlich mal was anderes, ein Laufschuh, der gerade aufgrund der fehlenden Signalfarben zum Hingucker wird, frei nach dem Motto „weniger ist oftmals“ mehr. Beim ersten Hineinschlüpfen fällt sofort die gute und enganliegende Passform auf, die den Fuß sicher umschließt, ohne einzuengen. Weitere erste Auffälligkeiten sind der stabile Fersenhalt und die angenehme Dämpfung, die man sofort bei den ersten Schritten spürt. Passform und Dämpfung fühlen sich optimal an, das Abrollverhalten ist angenehm. Sicherlich im Vergleich zu fast allen anderen Dynafit Modellen fast schon untypisch und doch beeindruckend, wenn man teilweise an andere Modelle des Herstellers denkt.  Ansonsten fällt auf, dass der Schuh trotz seiner Race Gene sehr komfortabel ist, damit ist er vielseitig einsetzbar und offen für ein breites Publikum, das dürfte schon der 1. Eindruck deutlich gemacht haben.

Laufeigenschaften

Man spürt nach den ersten Schritten förmlich den Drang des Schuhs über Trails zu jagen. Die Dämpfung schafft einen beeindruckenden Spagat zwischen Straffheit und guten Abrollverhalten, damit kann man schon fast sagen, dass die Südtiroler damit eine kleine Benchmark setzen. Insgesamt wirkt der Schuh schmal, er passt sich aber sehr gut dem Fuß an; die Verarbeitung ist sehr gut und man sieht, dass der Schuh geklebt ist. Das stört aber in keinster Weise, weil es optisch perfekt und sauber gelöst wurde. Der DNA besticht durch ein bequemes Laufgefühl, der Schuh ist reaktionsfreudig, dynamisch und vermittelt ganz viel Lauffreude. Eine ganz deutliche Weiterentwicklung zum Feline, der Alpin Pro und der Ultra 100 haben bereits die Gene dieser Rennsemmel in sich gehabt. Die dynamische Zwischensohle und die sehr gute Vibram Außensohle harmonieren perfekt und präsentieren uns einen vielseitigen und gut laufbaren Schuh, der eigentlich fast jedes Gelände im Mittelgebirge meistert. Auch auf Schotterpisten und Asphaltstücken lässt der DNA den Läufer dahinfliegen, ein Allrounder der viel mehr zu bieten hat als der kompromisslose Renneinsatz. Eine kleine Zugabe gibt es dann auch noch, eine 2. Einlegesohle, die den Schuh noch leichter und minimalistischer macht, auch eine Besonderheit, die ich bisher selten gesehen habe.

Das Schnürsystem könnte insgesamt noch etwas besser ausgereift sein, die Meshabdeckung ist manchmal dem Festziehen der Schnürung etwas im Weg, dafür aber bei der Optik und Funktionalität volle Punktzahl. Der oftmals bemängelte Fersenhalt ist in diesem Modell kein Problem, die ausgereifte Adaptive Fit-System ist sehr gut verarbeitet und hält den Fuß sicher im Schuh.  Die Sprengung von 6 mm ist genau richtig gewählt und man hat einen sicheren Stand am Boden und außerdem ein beeindruckend gutes Gefühl für den Untergrund.

Dynafit Alpine DNA © xc-run.de

Einsatzbereich

Die Mischung aus Leichtigkeit und Agilität plus ordentlich Grip machen den Schuh zu einem perfekten Wettkampfschuh. Eigentlich der optimale Schuh für schnelle, technische Trails mit anspruchsvollen Downhill Passagen. Das geringe Gewicht und die minimalistische Konstruktion lassen aber auch die Uphill Herzen höherschlagen. Als Einsatzbereich eignet sich der Schuh sicherlich sehr gut im täglichen Uphill Training,

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schuh perfekt das Mittelgebirge meistert, insbesondere im Wettkampf sehen wir Ihn bis maximal zur Marathon Distanz, für ein Speedtrail Rennen bis 25 km sicherlich die perfekte Wahl, weil er hier seine ganze Schnelligkeit ausspielen kann.

Für wen?

Der DNA ist zwar eigentlich als Race-Schuh deklariert, er ist aber sehr vielseitig und dürfte eine breite Zielgruppe ansprechen. Der ambitionierte Wettkampf Läufer findet darin einen hervorragenden Race-Schuh, aber auch Skyrace oder Trainings auf der eigenen Hausrunde sind seine Reviere. Der DNA findet einen sehr guten Kompromiss zwischen Direktheit und Dämpfung, für einen Wettkampf Schuh auffallend bequem.

Übersicht der Trailschuh-Modelle 2021

Weitere Informationen

Daten
Hersteller: Dynafit
Modell: Alpine DNA
Gewicht: 290 g (US 9)
Sprengung: 6 Millimeter
Empf. Verkaufspreis: 160,00 €

 

Testergebnis

Verarbeitung 11 von 15
Schnürung 11 von 15
Protektion 12 von 15
Grip 14 von 15
Lauffreude 15 von 15
Fersenhalt 14 von 15
Gesamtnote
Ein echter Wettkampf-Schuh der in vielen Segmenten und Revieren zu Hause ist. Agilität, Schnelligkeit und Lauffreude beschreiben diesen vielfältigen Schuh sicherlich sehr gut. Der DNA könnte der große Wurf werden, wenn die Haltbarkeit entsprechend lang ist, das können wir nach dem Kurzzeit Test letztendlich nicht beurteilen. Die 160,- sind natürlich auch ein stolzer Preis, aber man bekommt ganz viel Spaß, Lauffreude und einen Schuh, den man auch im Training öfter nutzen kann als andere Harte direkte Modell der Mitbewerber.