Die Marke Altra ist erst seit etwas mehr als zehn Jahren auf den Markt und hat sich schon einen guten Namen gemacht. Das Herausragendste Merkmal an diesen Schuhmodellen ist die „0“- Sprengung Philosophie von Altra. Geburtsstunde des Urtyps war aber bereits 2009 als der noch junge Laufnerd Golden Harper seinen Laufschuh in einem Grill-Toaster erhitzte und aus Neugierde die Mittelsohle entfernte. Bereits ein Jahr später lief er mit Altra- Mitbegründer Brian Beckstead beim Wasatch Front 100 Mile Endurance Run und toppte dabei seine Vorjahreszeit ohne einzige Blase um mehrere Stunden. Von nun an gab es für die beiden Freunde kein Halten mehr, die Firma Altra wurde gegründet und mit viel Enthusiasmus weiter geformt und entwickelt.
Erster Eindruck
Die sehr breite Zehenbox und die flache Silhouette fallen als erstes ins Auge und sind auch die typischen Merkmale eines Altra Modells. Der Lone Peak 6 ist nach Herstellerangaben ein Allrounder, der für jedes Terrain und auch für Ultra- Distanzen geeignet ist. Die niedrigen Stollen der Sohle, vom Hersteller Trailclaw benannt, sind vom Mittelfußbereich heraus nach außen zeigend angebracht und sollen jederzeit genügend Grip bieten. Die Zwischensohle besteht aus der Altra eigenen Kunststoffmischung namens Altra Ego, die trotz eines weichen Tragegefühls sehr reaktionsschnell sein soll, um eine erhöhte Energierückgewinnung zu ermöglichen. Durch die breite Bauart spürt man bei der ersten Anprobe eine maximale Bewegungsfreiheit des Fußes, die nur durch das relativ flexible Obermaterial und durch die klassische Schnürung limitiert werden kann.
Laufeigenschaften
Vor allem als Neuling in Bezug auf eine „0“- Sprengung geht man mit besonderem Respekt an den ersten Lauf. Aber nach den ersten Trail- Kilometern verliert man sehr schnell alle Hemmungen und kann die Laufrunde genießen. Die nicht vorhandene Sprengung und die Sohlendicke von 25 mm führen zu einem direkten Kontakt mit dem Untergrund. Mit dem Altra Lone Peak 6 läuft man nicht nur, vielmehr tastet man den Untergrund Schritt für Schritt ab. Problematischer und gewöhnungsbedürftiger als die Zero Drop Sohle ist vor allem das großzügige Platzangebot im Schuh. Altra bezeichnet dies als Footshape Toe Box und soll es den Zehen ermöglichen zu entspannen und auszubreiten. Statt des gewünschten Komforts beim Auf- und Abstiegt überkam mich gerade im Downhill ein Gefühl der Unsicherheit. Hier hätte ich mir ein etwas stabileres Obermaterial gewünscht. Durch das direkte Laufgefühl und das relativ niedrige Gewicht von 300g je Schuh kann man mit dem Peak 6 ordentlich über anspruchsvolle Trails mit scharfen Richtungswechseln laufen. Ein Manko bleibt aber dennoch die Sohle, die gerade auf rutschigem Wurzelwerk sehr schnell an ihre Grenzen stößt.
Einsatzbereich
Mit dem Lone Peak 6 bekommt man einen absoluten Allrounder, der sich vom Asphalt direkt vor der Haustür, über die leicht laufbaren Forststraßen, bis hin zu den technischen Singletrails laufen lässt. Dabei wird er aber vermutlich eher auf den ganz langen Kanten als auf den kurzen knackigen Skyraces anzutreffen sein. Gerade das bequeme Platzangebot für den gestressten Fuß macht diesen Schuh zum Aspiranten für die langen Ultratrails ab 80 km.
Für wen?
Vollkommen unbedarft sollte man diesen Schuh nicht laufen. Der Lone Peak 6 ist vor allem für die Läufer, die sich bereits an einen Zero Drop Schuh herangetastet haben.
Weitere Informationen
Zur Übersicht der Trailschuhmodelle 2022
Daten | |
Hersteller: | Altra |
Modell: | Lonne Peak 6 |
Gewicht: | 300 g (EU 44) |
Sprengung: | 0 Millimeter |
Empf. Verkaufspreis: | 150 € |
Kaufen: | xc-run.de Shop |
Testergebnis
Verarbeitung | |
Schnürung | |
Protektion | |
Grip | |
Lauffreude | |
Fersenhalt | |
Gesamtnote | |
Vollkommen unbedarft sollte man diesen Schuh nicht laufen. Der Lone Peak 6 ist vor allem für die Läufer, die sich bereits an einen Zero Drop Schuh herangetastet haben. |