Icebug Pytho 6

Icebug Pytho 6 © xc-run.de

Icebug kreiert Schuhe, welche die Welt vor dem Ausrutschen bewahren –  erhöht dabei die Messlatte in Sachen Nachhaltigkeit und erleichtert dir den Weg nach draußen. Grip, wo du erwartet hattest, auszurutschen. Hört sich nach Ansage an. Die Mission von Icebug ist es, Menschen dazu zu animieren, häufiger rauszugehen und eine Führungsrolle einzunehmen, wenn es darum geht, die Laufbranche komplett nachhaltig zu gestalten. Mit diesem Leitgedanken bringt der schwedische Hersteller den Pytho 6 RB9X auf den Markt. Der Eiskäfer wechselt in warme Gefilde und hat hiermit einen Schuh für Temperaturen oberhalb der Null Grad-Zone entwickelt. Ein weiteres Modell  in der immer größer werdenden Produktpalette des 2001 gegründeten Mutter – Sohn – Gespanns, welches ihren Grundansatz von dynamischen Schuhe mit Stahlspikes dadurch erweitert.

Erster Eindruck

Den Pytho gibt es schon seit vielen Jahren. Und in dem Schuh sind viele Eigenschaften vereint, die wahrscheinlich viele Läufer zu schätzen wissen. Mittlere Sprengung, Torsionssteifigkeit und eine geräumige, schützende Zehenbox. Ein leichter Schuh mit wenig „Schnick-Schnack“. Sehr klassisch im Aufbau und einer herkömmlichen Schnürung. Was uns aber sofort auffällt, ist das Putek-Mesh-Obermaterial. Dieses ist extrem leicht und strapazierfähig. Laut Icebug hält es auch die Wasseraufnahme auf ein Minimum und somit natürlich auch die Gewichtszunahme bei nassen Bedingungen. Hat ein bisschen was von einem „Amphibschuh“. Gemacht für Läufe und Aktivitäten durch jegliche Gewässer.  Ein sogenannter „Mudguard“ um den gesamten Schuh soll schützend wirken, wenn es technisch und rau zugeht. Icebug umwirbt besonders die Torsionssteifigkeit und richtet seinen Schuh auf leichtes Trailrunning mit hohen Geschwindigkeiten aber auch genauso für lange Trainingsläufe aus. Die relativ minimalistische Zwischensohle ist aus EVA gefertigt und besteht zu 20% aus Schaum welcher aus Algen überwucherter Seen hergestellt wird. Was uns noch ins Auge sticht ist die Außensohle. Hier wurde eine neu entwickelte Gummimischung namens RB9X – Rubber 9 Extreme verwendet. Icebug setzt einen neuen Standard in Sachen Reibung. Labortests (SATRA) zeigen, dass RB9X die Konkurrenz übertrifft, aber immer noch die Haltbarkeit eines Asphalt-Laufschuhs erreicht. Der Pytho 6 ist ein Schuh ohne Spikes.

Laufeigenschaften

Safe Grip, free mind. Mit diesem Leitgedanken im Hinterkopf testen wir den Pytho 6. Doch erst einmal zur Passform an sich. Diese ist schmal, und die Zehenbox bietet nun doch weniger Spielraum, als zunächst von außen vermuten lässt. Allerdings sitzt der Pytho schön stramm am Fuss. Mit der Schnürung kann man ihn auch recht gut und individuell anpassen. Die Zunge ist losgelöst vom restlichen Obermaterial und nicht übermäßig gepolstert. Genau so der Bereich um die Ferse. Der Schaft ist im Knöchelbereich recht tief ausgeschnitten und so besteht auch nicht die Gefahr, sich hier wund zu laufen. Spielerisches Overlay Fehlanzeige. Dafür ein sehr durchlässiges Obermaterial. Die ersten Kilometer auf Asphalt rollt der Icebug überraschend „leise“ dahin. Aufgrund seiner weichen und griffigen Gummimischung verspüren wir auch eine leichte Dynamik und haben das Gefühl, dass er auf hartem Untergrund gut abfedert. Allerdings macht dies nur auf kurzen Strecken richtig Spass, da es dem Pytho doch an Material in der Zwischensohle fehlt, um längere Distanzen komfortabel laufen zu können. Beim Abbiegen in die wilde Vegetation kommt etwas mehr Lauffreude auf. Denn hier ist der Grip außerordentlich gut. Die Außensohle klebt förmlich auf jeder Art von Untergrund, und selbst bei Nässe werden wir vor unangenehmen Ausrutschern bewahrt. Icebug hält sein Versprechen zu 100 Prozent ein! Bei schnellen Sprints oder Richtungswechseln spielt er sein Können aus.  Der Kontakt zum Untergrund ist gut spürbar und man bewegt sich relativ „bodennah“, was auch ein gutes Maß an Sicherheit vermittelt. Kein schwammiges oder kippeliges sondern sehr direktes Bodenfeeling. Der Fersenhalt ist aufgrund des großzügig ausgeschnittenen Schafts weniger präsent und wir wünschen uns in manchen Situationen etwas mehr davon. Die Schnürung macht ihre Sache gut. Kein selbständiges Lösen der Senkel, und wenn man sie erst einmal unter die Schnürung gefriemelt hat, sind sie auch verstaut. Allerdings keine Ideallösung. Vor allem wenn man den Schuh geländetechnisch ausreizt und sich in tiefem Schlamm oder im nassen Element bewegt.

Einsatzbereich

Aufgrund der geringen Dämpfung im Bereich der Zwischensohle sehen wir den Pytho 6 eher auf kurzen Distanzen bis 15 Kilometer. Diese dürfen dann auch gerne etwas tricky, matschig, schlammig und technisch werden. Hier macht es einfach Spaß, mit genug Grip zu laufen und sich voll und ganz auf den Schuh verlassen zu können. Longruns in gemütlichem Tempo sind nicht so sein Ding. Da gibt es geeignetere Alternativen.

Für wen?

Wir sehen den Pytho 6 an Läufern, die keine Scheu vor widrigen Bedingungen haben. Anhänger von Xletix, Swimruns oder sonstigen Hindernisrennen könnten hier durchaus Gefallen daran finden. Dafür sprechen die überragende Traktion und das durchlässige Obermaterial. Aber auch kurze und knackige Trails meistert der Pytho 6 gut, und seine Direktheit macht durchaus Spass bei schnellen Einheiten.  Trailrunner, die einen lauffreudigen Schuh mit viel Flow suchen, sollten lieber auf andere Modelle zurückgreifen. Vorfuß- und Mittelfußläufer kommen mit der minimalistischen Dämpfung sicher besser zurecht als Fersenläufer. Hier fehlt es an Material in der Zwischensohle, um den nötigen Komfort auf Langstrecken zu bieten.

Weitere Informationen

Übersicht der Trailschuhe 2023

Zur Klassifizierung

Trailschuh-ABC (Glossar)

Icebug Pytho 6 © xc-run.de

Daten
Hersteller: Icebug
Modell: Pytho 6
Gewicht: 280g (43)
Sprengung: 9 Millimeter
Empf. Verkaufspreis: 159,95 €

Testergebnis

Verarbeitung 10 von 15
Schnürung 8 von 15
Protektion 11 von 15
Grip 15 von 15
Lauffreude 8 von 15
Fersenhalt 8 von 15
Gesamtnote
Herrausragend in Sachen Grip! Selbst ohne Spikes bietet der Pytho 6 enorm viel Sicherheit auf jeglichem Untergrund.  Allerdings vermissen wir das gewisse Etwas, um den sagenumwobenen „Flow“ beim Laufgefühl aufkommen zu lassen.