Joe Nimble nimbleToes Trail Addict

Joe Nimble nimbleToes Trail Addict © xc-run.de

Von Null-Freiheit zu Zehenfreiheit. Ein Leitsatz des Laufschuhherstellers aus Deutschland. Mit dem Ziel zum beschwerdefreien Laufen. Besonders im Bereich des Trailrunning ist es Joe Nimble wichtig, für einen stabilen Bewegungsablauf zu sorgen, optimalen Bodenkontakt zu gewährleisten und Überpronation vorzubeugen. Joe Nimble steht für Functional Footwear made in Germany und hat sich der Entwicklung, stetigen Forschung und Produktion von Laufschuhen mit kompromissloser Zehenfreiheit und 0 mm Sprengung verschrieben. Joe Nimble Schuhe basieren auf dem Know-How und dem handwerklichen Können, das seit mehr als 35 Jahren das Aushängeschild von BÄR Schuhen ist. Alle Joe Nimble Schuhe werden mit einer 3-jährigen Garantie auf Material und Verarbeitung hergestellt.

Erster Eindruck

Nach ihrem Trail Running Debut im letzten Jahr will Joe Nimble noch eine Schippe drauf legen und bringt in der Neuauflage des Trail Addict eine Veränderung im Schnür- und Verstausystem. Eine herkömmliche Schnürung mit dünnen Senkeln. Das Quicklace System ist in unserem letzten Test des Schuhs negativ ins Gewicht gefallen. Weiterhin begeistern uns die Schuhe nach wie vor durch eine äußerst hochwertige Verarbeitung. Im Zehenbereich sorgt ein sogenannter „Bumper“ für gesonderten Schutz vor äußeren Einflüssen. Die Michelin Außensohle hat sich bewährt.

Die flächig verteilten 6mm tiefen Stollen versprechen besonders viel Grip. Als Highlight hat sich Joe Nimble ein spezielles Verfahren im Sohlenguss durch CAMO BLENDING einfallen lassen. Hier laufen zwei Farben der Gummimischung ineinander und somit wird jeder Schuh zu einem Unikat. Das weiche Ripstop Obermaterial ist robust und gleichzeitig atmungsaktiv. Die Zunge ist nicht direkt mit dem Schuh verbunden, wie es bei vielen anderen Trailschuhen der Fall ist (Sock-Fit-System). Sie ist sehr weich gepolstert und kann dementsprechend hin und her bewegt werden. Optional bietet der Hersteller eine Flexitec-Einlegesohle als ergänzendes Equipment: Einfach unter die bestehende Einlagesohle platziert, schützt sie durch den Federstahlkern vor Verletzungen durch spitze Steine oder Wurzeln und fördert eine natürliche Druckverteilung unter den Mittelfußköpfchen. Wie bereits beim Vorgängermodell setzt Joe Nimble auf Nachhaltigkeit und bietet das Addict Fußbett zum separaten Kauf an. Mit der Empfehlung, dieses nach 500 bis 800 Kilometern Laufleistung zu ersetzen, da bei solchen Umfängen das Fußbett ermüden kann und Verletzungen somit wahrscheinlicher werden.

Laufeigenschaften

Die Neuauflage des Trail Addict bringt im Bereich des Sohlenaufbaus und der Funktionalität des Obermaterials keine erkennbare Veränderung. So sind auch die ersten Schritte nicht überraschend, aber dennoch wie gehabt sehr positiv. Man spürt – dieses Functional Prinzip tut den Füßen richtig gut. Sie haben genügend Platz, sich auszubreiten und man fühlt sich ein bisschen wie in einer geschützten Laufsandale. Ein ganz anderes Laufgefühl als bei den meisten anderen Schuhen auf dem Markt. Nicht vergleichbar mit einem schmalen, stramm sitzenden Skyrunner. Beim Testen kommen Gedanken zum Vorschein wie „Freiheit und Komfort“. Und ja, es macht richtig Spaß, den Schuh zu laufen. Seine Grenzen hat er aber nach wie vor auf vermoosten und rutschigen Felsen. Die Michelin Sohle und Anordnung der Stollen bietet aber bei leichten Trails und wurzeligen Waldwegen ausreichend Bodenhaftung und Grip. Apropos Boden: Aufgrund der nicht vorhandenen Sprengung haben wir mit dem Schuh ein ausgeprägtes Gefühl für den Untergrund. Jedoch ist bei schnellen Richtungswechseln und Sprüngen, besonders im Downhill, Vorsicht geboten. Füße, die noch wenig Erfahrung mit der speziellen weiten Zehenbox und der barfuß ähnelnden Sprengung haben, können hier leicht verkrampfen. Da man das Gefühl von geringer Stabilität versucht zu kompensieren und sich in den Schuh „krallt“. Doch umso mehr Kilometer man mit dem Joe Nimble abspult desto mehr werden Fuss und Schuh Freunde und gewöhnen sich aneinander.  Das Fussbett aus EVA mit Textilüberzug und Fersenpolster sorgt für den nötigen Komfort auf längeren Strecken. Das neue Schnürsystem überzeugt uns nur bedingt. Die Senkel sind so dünn, dass es schon gewisse Fingerfertigkeit benötigt, sie richtig fest zu binden. Mit kalten, klammen Fingern undenkbar. Auch die lange Lasche an der Zunge empfinden wir als unnötig, zumal sie beim „Schleife binden“ stört.

Einsatzbereich

Der Einsatzbereich des nimbleToes Trail Addict liegt auf flowigen (Wald-) Trails im Mittelgebirge. Weniger auf ambitionierten Bergtouren oberhalb der Baumgrenze. Auf Schotter und Straße läuft er sich sehr angenehm und ist somit eine ideale Ergänzung im Schuhschrank. Idealer Zweitschuh (oder Dritt-Viert…) der einfach mal Abwechslung ins Training bringt. Aufgrund des gut gedämpften Fußbettes sind durchaus längere Distanzen möglich. Seine Grenzen sehen wir, wenn es richtig schnell und technisch wird. Hier vermittelt der Schuh zu wenig Sicherheit und Stabilität und wirkt leicht schwammig.

Für wen?

Ein Schuh für Läufer die Wert auf Komfort legen und gerne lange Ausflüge in welligem Gelände machen. Neben Einsteigern und Genussläufern werden auch ambitionierte Läufer die einen Schuh für eine entspannte Feierabendrunde oder einen Recoverylauf suchen fündig werden. Der Schuh besitzt eine relativ großzügige Zehenbox und ist daher gut geeignet für Läufer mit breitem Fuß.

Weitere Informationen

Übersicht der Trailschuhe 2023

Zur Klassifizierung

Trailschuh-ABC (Glossar)

Joe Nimble nimbleToes Trail Addict © xc-run.de
Daten
Hersteller: Joe Nimble
Modell: nimbleToes Trail Addict
Gewicht: 280 g (US 9)
Sprengung: 0 Millimeter
Empf. Verkaufspreis: 195,00 €

 

Testergebnis

Verarbeitung 14 von 15
Schnürung 6 von 15
Protektion 11 von 15
Grip 10 von 15
Lauffreude 10 von 15
Fersenhalt 10 von 15
Gesamtnote
Wer Abwechslung im Trainingsalltag sucht und noch Platz im Schuhregal hat, für den ist der Addict eine sinnvolle Ergänzung. Es macht Spaß ihn zu laufen und bringt ein besonderes Freiheitsgefühl für die Füße mit sich. Ideal für die lockere Hausrunde, durch Wald und Wiese. Gerne lange und gemütlich. Oder als regenerativer Treter nach einem harten Rennen beim Gang zur Siegerehrung.