La Sportiva Jackal II Boa

La Sportiva Jackal II Boa © xc-run.de

Bergsport und La Sportiva gehören seit Jahrzenten unweigerlich zusammen. Bereits 1928 hat der Schuster Narciso Delladio in Tesero am Fuße der Dolomiten damit begonnen, Schuhe herzustellen. Zu Beginn Arbeitsschuhe für Waldarbeiter und schließlich „Calzoleria Sportive“, das so genannte sportliche Schuhwerk. Ab den fünfziger Jahren folgten dann Ski- und Bergschuhe. Seit den 80igern eroberte man das Klettersegment und seit ca. zehn Jahren ist man auch im Bereich Trailrunning sehr stark vertreten.

Erster Eindruck

Auch beim La Sportiva Jackal II Boa war beim Öffnen des Schuhkartons die Begeisterung groß. So wie beim Schwesternmodell mit klassischer Schnürung (La Sportiva Jackal II) wurde von den italienischen Bergsportexperten ein richtiger Hingucker für die Saison 2023 auf den Markt gebracht. Neben der auffallenden Farbgestaltung und der makellosen Fertigung sticht dem Betrachter vor allem das doppelte Boa-Fit System ins Auge.

Bei einem gemessenen Gewicht von 323g bei Größe 44EU ist der Schuh nur etwas schwerer als der Jackal II mit klassischer Schnürung.  Durch die Verwendung des Boa- Systems ist der Aufbau des Schuhs grundlegend verschieden zum Jackal II. So ist der Schuh aufgrund der Zungen- und Kragenkonstruktion aus hochelastischen Ariaprene um bis zu fünf Zentimeter höher gestaltet. Durch diesen enganliegenden Kragen wird das Eindringen von Schmutz oder kleinen Steinen wirkungsvoll verhindert.

Die Außensohle besteht aus der La Sportiva eigenen FriXion Red-Gummimischung die uns beim Vorgängermodell schon begeistert hat. In Kombination mit Anordnung und Konstruktion der seitlichen Stollen verspricht diese Sohle jede Menge Grip und Bodenhaftung.

Laufeigenschaften

Der Jackal II Boa fällt im Gegensatz zum Schwesternmodell etwas schmaler aus, bietet aber immer noch ausreichend Platz. Dank des doppelten Boa Fit-Systems lässt sich der Schuh sowohl im Vorfuß- als auch im Fersenbereich ordentlich und stufenlos anpassen. Diesmal gibt es auf der ausgedehnten Testrunde nichts auszusetzen. Der Schuh ist flexibel genug für schnelle Richtungswechsel und gibt im richtigen Moment den notwendigen Halt um in der Spur zu bleiben. Der kragenartige Aufbau schmiegt sich oberhalb des Fußknöchels an ohne störend zu wirken. Für die Langstrecke konzipiert fehlt es dem Jackal II etwas an dauerhafter Dynamik. Den einen oder anderen spritzigen Zwischensprint steckt dieses Modell jedoch problemlos weg. Die Außensohle verfügt jederzeit über ausreichend Grip und die firmeneigene Gummimischung klebt regelrecht am Untergrund. Bei der Dämpfung ist La Sportiva ein guter Mittelweg zwischen Komfort und gutem Gefühl für den Untergrund geglückt.

Einsatzbereich

Die Jackal II-Reihe von La Sportiva wurde für die ganz langen Strecken konzipiert. Dabei spielt es eine eher untergeordnete Rolle ob die Strecke über schnelle flowige Trails oder verblockte technische Abschnitte führt. Dank des perfekt einstellbaren Boa Fit-Systems sitzt der Schuh bombenfest am Fuß und verleiht sowohl im Wettkampf als auch bei den langen Trainingseinheiten Sicherheit.

Für wen?

Dieser Schuh spricht alle Läufer an, die sich auf den ganz langen Kanten jenseits der Marathondistanz heimisch fühlen. Haben wir das Modell mit der klassischen Schnürung Läufern mit sehr breiten Füßen empfohlen, so können wir für alle anderen für den Jackal II Boa eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

Weitere Informationen

Übersicht der Trailschuhe 2023

Zur Klassifizierung

Trailschuh-ABC (Glossar)

La Sportiva Jackal II Boa © xc-run.de

Daten
Hersteller: La Sportiva
Modell: Jackal II Boa
Gewicht: 323g (44)
Sprengung: 7 Millimeter
Empf. Verkaufspreis: 200,00 €

Testergebnis

Verarbeitung 12 von 15
Schnürung 14 von 15
Protektion 13 von 15
Grip 13 von 15
Lauffreude 12 von 15
Fersenhalt 12 von 15
Gesamtnote
Das Boa Modell des Jackal II kostet zwar etwas mehr, dafür erhält man aber auch einen rundum gelungenen Schuh. Wurde beim Schwestermodell mit klassischer Schnürung noch der fehlende Fersenhalt bemängelt, so ist dieses Modell nahezu perfekt. Ob der hohe Aufbau bei sommerlichen Temperaturen etwas störend ist, konnte bei den Vorfrühlingshaften Temperaturen nicht getestet werden.