Fair Trail: Trailrunning Schuhe

Fair Trail: Trailrunning Schuhe

Über 50 Paar Trailschuhe hatten wir in unserem Schuhtest 2023 und überwiegend waren die Produkte „Made in China“, „Made in Vietnam“ oder „Made in Taiwan“.

Kurz und knapp: Nachhaltige, faire und ökologische Herstellung von Trailstiefeln steckt noch in den Kinderschuhen. Dennoch gibt es einige Unternehmen, die sich mehr und mehr bemühen einen Weg der Nachhaltigkeit zu gehen. Zwei Hersteller, die wir bereits im Test hatten, stechen bei diesem Thema besonders hervor und haben ein schlüssiges Konzept entwickelt: Die deutsche Marke Joe Nimble und die Schweden von Icebug.

Joe Nimble nimbleToes Trail Addict

Joe Nimble steht für Functional Footwear made in Germany und hat sich der Entwicklung und Produktion von Laufschuhen mit kompromissloser Zehenfreiheit und 0mm Sprengung verschrieben. Joe Nimble Schuhe basieren auf dem Know-how und dem handwerklichen Können, das seit mehr als 35 Jahren das Aushängeschild von BÄR Schuhen ist. Alle Joe Nimble Schuhe werden mit einer 3-jährigen Garantie auf Material und Verarbeitung hergestellt. Joe Nimble bietet über den Online-Shop einen Reparaturservice sowie eine Neubesohlung der Schuhe, die deutlich günstiger kommt, als sich ein neues Paar zu kaufen. Zudem empfiehlt der Hersteller nach etwa 500 Kilometern das Fußbett zu wechseln und bietet auch hier für faire 16 € den nötigen Ersatz.

Icebug

Bei Nachhaltigkeit geht es nicht nur um ein Produkt, sondern vielmehr um vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit. „Follow the Footprints“ heißt dieses bei der ISPO ausgezeichnete Projekt der Schwedischen Schuhspezialisten von Icebug. Es bietet eine Möglichkeit, die wichtigsten Nachhaltigkeitsindikatoren für den Verbraucher zu überprüfen. Icebugs Ziel ist es, den tatsächlichen Einfluss auf alle Schuhe so genau wie möglich zu ermitteln.

Icebug publiziert als erste Sportschuhbrand den Klimafußabdruck aller Schuhmodelle. Zusätzlich zur Offenlegung der Lieferketten teilen die Schweden auch die Methoden, mit denen sie die Prozesse und Materialauswahl zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks kalkuliert und ausgearbeitet haben.

„Da ein einziger Schuh aus mehr als 50 Komponenten bestehen kann, sind wir dennoch davon überzeugt, dass Kunden, Industrie und Planeten erst richtig gewinnen, wenn wir einen Fahrplan zur Minimierung des negativen Einflusses darlegen. Auf lange Sicht sind wir alle Sieger, wenn andere Schuhbrands schneller von derzeitigen Standardmaterialien auf nachhaltigere Alternativen umsteigen können,“ so die Aussage von Icebug. Durch Scannen des QR-Codes auf der Schuhschachtel kann man sich die wichtigsten Zahlen in Sachen Nachhaltigkeit ansehen. Neben dem CO2-Abdruck wird der prozentuale Anteil biologischer und recycelter Materialien am Gesamtgewicht jedes einzelnen Schuhmodells aufgezeigt. Zudem sieht man, in welchen Fabriken die Schuhe und Materialien hergestellt werden. Als Mitglied der Fair Wear Foundation strebt Icebug nach mehr Transparenz bezüglich fairer Arbeitsbedingungen in den Fabriken.

Weitere Schuhmodelle

Neben den beiden Vorreitern in Sachen Nachhaltigkeit im Trailschuhbereich gibt es mittlerweile immer mehr Brands, die diesem Thema Bedeutung beimessen. Ob aus Überzeugung oder weil es einfach gerade „schick“ ist und sich gut vermarkten lässt, wird sich zeigen.

Ein gutes Beispiel ist der Adidas Terrex Two Ultra Parley. Das Besondere an den Parley Modellen: Parley Ocean Plastic wird aus aufbereitetem Plastikmüll hergestellt, der in Küstenregionen gesammelt wird, bevor er ins Meer gelangen kann. So wird aus Plastik ein funktionales Material. Hier ist es im Obermaterial aus adidas Primeknit verarbeitet.

Auch Asics spielt seit dem Fujilite 2 diese Karte: Die neu gestaltete Zwischensohle ist aus recycelten Materialien hergestellt, die einem nachhaltigen Designansatz folgen soll.

Fazit

Konsum konsumiert Ressourcen und ist deshalb niemals umweltfreundlich. So gilt es im Prinzip die Schuhe so lange wie möglich zu tragen und neben recycelten Materialien auch auf Reparatur oder Neubesohlung zu setzen um den kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Eine Produktion in der Verkaufsregion wäre wünschenswert, wird aber bisher von (fast) keinem Hersteller umgesetzt.