„Du stehst ja scho ganz guad am Schi!“. Ich muss schmunzeln bei diesem Satz. Erinnert er mich doch an meinen ehemaligen Seminarlehrer, der mir im Umgang mit Schülern immer wieder eingebläut hat: „Loben, loben, loben – das tut den Menschen gut!“. Aber Recht hatte er. Denn Stephans Worte motivieren ungemein und lassen mich nochmal eine kleine Schippe drauf legen…
Schnauze voll vom Asphalt
Aber von Beginn an: Der Winter ist zurück im Bayerischen Wald und mein erster (Straßen-)Marathon des Jahres (Thermenmarathon Bad Füssing) in den Beinen. Die Form stimmt, aber von Asphalt habe ich erst einmal die Schnauze voll. Denn die wirklich schönen Trails sind im Moment witterungsbedingt einfach nicht laufbar.
Das Langlauftraining geht voran und Anfang Februar habe ich bereits mehr Kilometer auf Skiern in den Beinen als sonst die ganze Saison über. Das Gefühl wird von Mal zu Mal besser, die Runden schneller und auch die „Nähmaschine“ in den Beinen bei steilen Abfahrten hat sich beruhigt. Doch so ganz „flutscht“ es noch nicht. Immer wieder bin ich überfordert, welche Technik ich wann anwenden sollte und manchmal habe ich das Gefühl von anderen Sportlern (die irgendwie auch nicht fitter aussehen) regelrecht stehen gelassen zu werden. Früher hatte ich das auf mein Material geschoben, doch mit dem Fischer Speedmax Skate Plus habe ich wohl so ziemlich den besten verfügbaren Ski unter den Füßen. Höchste Zeit also an der Technik zu feilen.
Techniktipps vom Profi
Mit Stephan Treml hat sich ein echter Profi und ehemaliger deutscher Jugendmeister im Skilanglauf angeboten, mir ein paar Tipps und eine erste Technikeinweisung zu verpassen.
Während ich so gut wie immer mit der autodidaktisch erlernten Armschwungtechnik (2:1 Doppelschub) unterwegs war, bekomme ich nun Tipps, wie ich die Technik dem Gelände anpasse. Eine kleine Korrektur („Schwerpunkt weiter nach vorne“) liefert den ersten Aha-Effekt und plötzlich klappt der koordinativ für mich bisher so schwierige Eintakter (1:1). Nach wenigen hundert Metern bin ich im regelrechten Flow und die Sache beginnt so richtig, richtig Spaß zu machen 🙂
Bergauf geht es mit der sogenannten Führarmtechnik am besten. Wobei ich immer noch das Gefühl habe, dass mit den Beinen noch mehr gehen würde. Auch dafür hat Stephan eine Lösung: „Hast du Laura Dahlmeier oder Martin Fourcade schon mal den Berg hochlaufen sehen? Die springen den Berg regelrecht an.“ Gesagt, getan. Ich versuche also den Berg mit gefühltem 180er Puls raufzuspringen. Dass es hier nicht nur für mich anstrengend wird zeigt mir, als ich auch meinen Lehrmeister hinter mir ganz schön pusten höre…
Nach einigen weiteren Tipps und Tricks schließe ich die 15 Kilometer Runde am Bretterschachten mit einem wahnsinnig guten Gefühl ab. Die 1,5h Stunden Techniktraining mit Stephan haben mir heute mehr gebracht als 20 Stunden „blindes“ Training auf Langlaufskiern. Ich bin guter Dinge, das Ganze bis zum Skadi Lopet in vier Wochen noch zu optimieren. Stephan gibt mir 2h:30min für die 32k Skating. Ich sage ich bin schneller….