Laufen mit Watt: STRYD Footpod V3

Stryd Footpod V3 © xc-run.de

Das Laufen mit Watt wurde von Experten als Revolution im Laufsport propagiert und entsprechend groß waren die Erwartungen an die dritte relevante Messgröße im Laufsport – neben Pace und Puls. In Zusammenarbeit mit Dr. Oliver Hein testeten wir den Stryd Footpod seit Herbst 2016 (er kam im August 2016 auf den deutschen Markt) und bereits im Frühjahr 2017 entstand unsere Serie „Leistungsorientiertes Trailrunning in Training und Wettkampf“, die mit dem Deutschen Meistertitel im Ultratrail für Chefredakteur Markus Mingo gipfelte. Wir sind also durchaus Pioniere, wenn es um das Thema Wattmessung beim Laufen geht.

Hier unser nochmal unser Fazit zum Laufen mit Watt (Stand 2018):

Das Startup Unternehmen Stryd ist erwachsen geworden und seit Sommer 2019 gibt es nun die neue Version des anclipbaren Footpods. Was ist neu, was hat sich verbessert am Stryd V3? Eine Bestandsaufnahme:

Warum Laufen mit Watt?

Der Footpod zeichnet mehr als zwölf Messgrößen auf, welche die sportliche Leistung, Technik, Muskelkraft und Kondition, aber auch die externen Laufbedingungen quantifizieren und packt diese Daten allesamt zusammen zu einer Größe: Leistung. Eine Trainingsverbesserung tritt nicht nur ein, wenn man schneller wird, sondern auch, wenn man für dieselbe Geschwindigkeit weniger Watt benötigt als zuvor. Klar – eine geringere Wattzahl kann man länger aufrechterhalten, weshalb es vor allem für uns Ultraläufer wichtig ist möglichst effizient zu laufen.

Über den Benefit beim leistungsgesteuerten Training haben wir bereits ausführlich berichtet (zum Basiswissen). Wer sich in das Thema einlesen möchte, findet auch den passenden Buchtipp von uns.

 Was ist neu am Stryd Footpod V3?

  • Neue Winderfassungsfunktionen: Bekanntestes und wohl wichtigstes Feature ist die neue Funktion zum Messen des Gegenwindes. Die gesamte Pod-Struktur wurde so konzipiert, dass Wind erfasst wird. Die äußere Hülle und die inneren Komponenten wurden neugestaltet, um Echtzeitwerte der Umgebungsluft und des Windes erfassen zu können.
  • Zusätzliche Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren
  • Stark erweiterter Speicher für längere und präzisere Datenerfassung.
  • Neue, gut sichtbare Lade- und Kopplungsanzeige
  • Verbesserte Clipping- und Unclipping-Funktion erleichtert den Wechsel zwischen den Schuhen
  • Neue Ladefunktion
  • Erhöhte Antennenreichweite
  • Zahlreiche Softwareupdates wie z. B. eine automatisch berechnete kritische Leistung

Stryd Powercenter

Neues Steckenpferd und ein riesen Gewinn ist der kostenlose Zugang zum Stryd Powercenter. Zahlreiche nützliche Funktionen zur (wattbasierten) Trainingssteuerung wurden ergänzt und optimiert. Ein Klick durch die Galerie zeigt einen Einblick in die neuen Features.

Laufen mit Watt: Fazit 2020

Auch nach dreieinhalb Jahren „Laufen mit Watt“ ist die Entwicklung in diesem Bereich noch nicht am Ende. Stryd ist auf dem Markt nach wie vor konkurrenzlos.  Andere Produkte zur Erfassung der Wattwerte (z. B. von Garmin oder Polar) sind im Vergleich zum Stryd Footpod nur „Spielereien“. Auch die Uhrhersteller beziehen die Komponente Leistung immer besser mit ein. Wattwerte des Footpods können mittlerweile nahezu problemlos angezeigt werden. In Sachen Kompatibilität ist hier Garmin am Besten aufgestellt, da die Entwicklungsplattform Garmin Connect den Stryd Ingenieuren das Programmieren eigener Apps ermöglicht.

Der Stryd Footpod V3 funktioniert gut und sehr zuverlässig. Lediglich die Werte im technischen, sehr steilen Gelände sind problematisch. Diese wurden zwar durch zahlreiche Softwareupdates verbessert, sind aber in Gehpassagen, technischen Downhills oder schwierigem Terrain immer noch nicht aussagekräftig. Hier führt  kein Weg am Puls vorbei. Trotzdem nutze ich die „dritte Messgröße“ im Laufsport immer mehr zur Trainingssteuerung und Überwachung. Bei den von mir im Moment bevorzugten 30/30 Intervallen im Gelände ist die wattbasierte Steuerung (neben dem guten alten „Laufen nach Gefühl“) meiner Meinung nach sogar alternativlos.

Vor allem das neue Stryd Power Center ist ein absoluter Gewinn! Es bietet eine große und sehr durchdachte Bandbreite an (kostenlosen) Trainingstools und Analysemöglichkeiten – hier waren Leute mit viel „Know How“ am Werk und haben sich so richtig Gedanken gemacht. Erwähnenswert und sehr stark auch der Stryd Support – binnen 24h wurde mir hier jedes Mal sehr sachkundig geholfen. Top!

Zu den Neuerungen: Wie gut der neue Windmesser funktioniert müsste man wohl unter Laborbedingungen testen. Auf der Straße mit Sicherheit ein wichtiger Faktor und ein absoluter Gewinn. Am Berg oder auch im Wald bringt er für uns Trailrunner eher wenig Benefit. Richtig gut ist die um das 64-fache erweiterte Speicherleistung, die neue einclipbare Ladefunktion und die erhöhte Antennenreichweite. Der Footpod läuft äußerst zuverlässig, ist in der neuesten Version extrem robust, wenig fehleranfällig und besticht durch schier endlose Akkulaufzeit. Richtig gut gelungen ist das seit letzter Woche modernisierte und mit zahlreichen Neuerungen und Features versehene Stryd Powercenter als App oder am PC.