Eine ausgeprägte Rocker- Konstruktion, eine TPU- Platte in der Zwischensohle und der leichte reaktive Energy Foam sollen für noch mehr Vortrieb und damit verbunden noch mehr Spaß auf dem Trail sorgen. So zumindest lautet das Versprechen von Salomon beim Pulsar Trail Pro, den wir auf Herz und Nieren getestet haben.
Erster Eindruck
Neben der deutlichen Rocker Konstruktion sticht vor allem der sockenartige Aufbau ins Auge. Dieser fühlt sich haptisch sehr weich an und ist nur auf Höhe der Außenknöchel verstärkt. Ich bin gespannt, ob dieser Aufbau ausreichend Stabilität im Gelände liefern kann. Für ausreichend Grip soll die All Terrain Contagrip Sohle sorgen, die sich bereits bei anderen Salomon Modellen bewährt hat. Auch bei der Schnürung greift man auf das bekannte Quicklace System zurück. Angeboten wird der Pulsar Trail Pro in drei unterschiedlichen Farbmustern.
Laufeigenschaften
Der sockenartige Aufbau umschließt den Fuß ordentlich und verhindert so wirkungsvoll das Eindringen von Steinchen oder lose umherwirbelnden Material. Durch dieses gewebeartige Obermaterial, das komplett ohne Schuhzunge auskommt, ist natürlich auch die Passform begrenzt. Während bei mir der Schuh wie angegossen sitzt, dürften Menschen mit einem massiveren Fußrücken Probleme beim Anziehen bekommen. Somit erscheinen auch die sehr langen Bänder des Quicklace- Systems als überflüssig, da die Zustiegsmöglichkeit durch die Dehnbarkeit des Aufbaus begrenzt ist. Diese verschwinden in einer kleinen Tasche am oberen Rand des Schafts. Durch die Verstärkungen sowohl im Vorfuß- als auch im Fersenbereich fühlt sich der Stand im Schuh sicherer an als befürchtet.
Der Weg zum Trail über ein längeres Asphaltstück fällt mir sehr mühsam. Trotz der vielversprechenden Rockerkonstruktion und der laut Salomon federnden Zwischensohle stellt sich das erwünschte rollende Gefühl nicht ein. Die vom Hersteller angegebene maximale Dämpfung empfinde ich auf harten Untergrund als ausreichend, aber nicht übermäßig. Am Trail selbst bekomme ich ein sehr zwiespältiges Meinungsbild zu diesem vorliegenden Modell. Beim Uphill kann der Pulsar Pro Trail endlich die von ihm erwartete Flexibilität ausspielen. Auch das geringe Gewicht trägt hier zu einem guten Gefühl von Leichtigkeit bei. Im Downhill dagegen zeigen sich die Schwachpunkte der leichten Konstruktion. Je technischer der Trail, umso unsicherer wird das Laufgefühl. Obwohl der Vorfuß- und Fersenbereich bei linearen Bewegungen gut stabilisiert, fehlt es gerade bei schnellen Richtungswechseln am notwendigen Seitenhalt. Je länger der Downhill bei nassen Bedingungen, umso schwieriger wird das sichere Laufen. Die Sohle setzt sich wie beim vergleichbaren Pulsar- Modell sehr schnell zu, so dass man häufig zum hilflosen Passagier der Schuhe wird.
Einsatzbereich
Bei Bergläufen mit einer Distanz von bis zu 20 km ist der Pulsar Trail Pro eine gute Wahl. Auch als Trainingsbegleiter auf unkritischen Terrain (Forstwege und leicht laufbare Trails) oder kürzeren Grundlageneinheiten kann man auf dieses Modell vertrauen.
Für wen?
Sowohl Einsteiger als auch Bergläufer die einen gut gedämpften Schuh suchen werden beim Pulsar Trail Pro fündig.
Weitere Informationen
Zur Übersicht der Trailschuhmodelle 2022
Daten | |
Hersteller: | Salomon |
Modell: | Pulsar Trail Pro |
Gewicht: | 270 g (EU 44) |
Sprengung: | 6 Millimeter |
Empf. Verkaufspreis: | 150 € |
Kaufen: | xc-run.de Shop |
Testergebnis
Verarbeitung | |
Schnürung | |
Protektion | |
Grip | |
Lauffreude | |
Fersenhalt | |
Gesamtnote | |
Der Pulsar Trail Pro wird bestimmt einige Anhänger in der Trailgemeinde finden. Ein besonderes „must have“ ist den Bergsportspezialisten aus Frankreich mit diesem Modell leider nicht gelungen. Dafür gibt es in diesem Preissegment zu viele gute Alternativen. |