Trailnews: Western States 100, Lavaredo Ultratrail, Sachsentrail, Monte Rosa Skyrun, Trail 100 Andorra

Karina Carsolio aus Mexico mit Stephanie Kröll beim Monte Rosa Sky Marathon 2022 © iancorless.com

Ein beeindruckendes Rennwochenende liegt hinter uns. Wie immer Montags gibt es unsere Trailnews mit ersten Berichten, Ergebnissen und Statements zu den vergangenen Events.

Lavaredo Ultratrail

Die 15. Ausgabe startete und endete im Ferienort Cortina und verlief als Schleife von 120 km durch die Dolomiten. Die landschaftlich atemberaubende Route um die Gipfel der Drei Zinnen umfasst 5.800 Höhenmeter. Wie der Name schon sagt, ist Lavaredo auch Teil der UTMB World Series. Mimmi Kotka (Schweden) und Katarzyna Soli?ska (Polen) ließen das gesamte Frauenfeld hinter sich, und Kotka konnte sich am Ende gegen Soli?ska durchsetzen. Die Schwedin gewann das Rennen in 14:51h. Kotka war 2021 16 Sekunden schneller – wurde dabei aber nur Dritte. Zwanzig Minuten später überquerte Soli?ska als Zweite die Ziellinie. Esther Fellhofer (Österreich) kam in 16:01h als Dritte durchs Ziel. Die Deutsche Eva Sperger musste bei etwa 100 Kilometern leider aussteigen.

Den Paukenschlag des Wochenendes bot natürlich wieder einmal Hannes Namberger und zeigt, dasss er mittlerweile zu den besten der Welt gehört. Namberger gewann das Rennen in 11:56h und setzt nach seinem Sieg beim Peyagolosa Trail 2022 und beim Madeira-Island Ultra Trail Ende 2021 seine beeindruckende Serie fort. Er gewann den Lavaredo Ultratrail auch 2021, damals lief er 12:02h. Hier geht es zum Interview. Gian Marchet Schicktanz (Schweiz) war mit 12:07h der vielleicht überraschende Zweite. Dritter wurde Jiasheng Shen (China) in 12:48h.

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Western States 100

Es war der 49. Western States 100 Endurance Run und wir sind jetzt schon gespannt auf die Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr. Ruth Croft (Neuseeland) verbesserte sich gegenüber dem zweiten Platz und der Zeit des Vorjahres und gewann in 17:21h. Sie war vor einem Jahr Zweite in einer Zeit, die 12 Minuten langsamer war, und das diesjährige Finish war das drittschnellste aller Zeiten. Croft war bereits bei Meile 30 in der Führungsgruppe und lief dann die gesamte zweite Hälfte des Rennens von vorne. Ailsa MacDonald (Kanada) hatte eine starke zweite Hälfte und finishte in 17:46h, und Marianne Hogan (Kanada) verbesserte sich in der zweiten Hälfte ebenfalls auf den dritten Platz mit 18:05h.

Es ist das Jahr von Adam Peterman. Der 26-Jährige heimste bei bisher fünf Ultramarathon Starts fünf Siege ein und drängte in der zweiten Hälfte des Rennens nach vorne. Er gewann überzeugend in 15:13h. Hayden Hawks führte in der Mitte des Rennens ungefähr 30 Meilen lang und wurde Zweiter in 15:47h. Arlen Glick hatte mit seinem dritten Platz in 15:56h ein großartiges Debüt beim Western States.

Trail 100 Andorra by UTMB

Das rund 105 km lange Rennen umfasste insgesamt etwa 6.900 Höhenmeter. Ildikó Wermescher (Ungarn) gewann das Damenrennen in 19:18, und das als 56-Jährige eindrucksvoll. Silvina Perez (Argentinien) und Basilia Förster (Deutschland) wurden Zweite und Dritte in 19:43h bzw. 20:20h. Der Racereport von xc-run.de Team-Athletin Basilia wird demnächst folgen. Zach Miller (USA) ist seit einigen Wochen in Andorra, und das zahlte sich mit einem 14:20h-Lauf auf den ersten Platz aus. Es war Millers erster Ultra seit 2019. Sebastian Krogvig (Norwegen) wurde knapp Zweiter in 14:36h und Ionel Cristian Manole (Rumänien) wurde Dritter in 15:07h.

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Sachsen Trail

Rund 1.500 Teilnehmer sind diesmal dabei gewesen – und einige von ihnen bereits am Freitag beim Uphill Prolog, sozusagen dem Warmlaufen. Auf 3,5 Kilometer geht es dabei vom Fuß des Rabenbergs gut 250 Höhenmeter nach oben bis auf 900 Meter. Ein Auftakt nach Maß! „Der SachsenTrail hat mittlerweile echten Festival-Charakter. Viele Teilnehmer reisen extra am Freitag an und übernachten in Zelten, Wohnmobilen oder den festen Unterkünften auf dem Rabenberg, manche laufen auch an allen drei Tagen. Die Stimmung speziell an den Abenden nach den Rennen ist unvergleichlich. Diese Umstrukturierung von einem auf nun drei Wettkampftage, die wir pandemiebedingt vor zwei Jahren vorgenommen haben, hat sich auf jeden Fall gelohnt“, erklärt André Egger.

Gleiches gilt für die Streckenführung insbesondere des UltraRun, der auf insgesamt 74,5 Kilometern über 2.120 Höhenmeter verläuft – und dabei auch über den Fichtelberg, Sachsens höchste Erhebung. Dort haben die Organisatoren jetzt direkt neben der Verpflegungsstelle ein SachsenTrail-Gipfelkreuz aufgestellt, das sich sofort als der Fotopunkt schlechthin entpuppt. Selbst Marco Möhler aus Haida, der den langen Kanten in diesem Jahr in 7:02:53 Stunden für sich entschied, hat kurz Halt für ein Erinnerungsfoto gemacht. Die Schnellste bei den Frauen ist diesmal die Leipzigerin Antonia Müller in 8:15:22 Minuten.

Monte Rosa SkyMarathon

Vor genau dreißig Jahren fand der erste Monte Rosa SkyMarathon statt und begründete damit den Skyrunning-Sport. Heute feierte Europas höchstes Rennen nach dem Relaunch 2018 die vierte Auflage. 298 Athleten aus 23 Ländern, die in Zweierteams gegeneinander antraten, starteten im Morgengrauen, um sich den herausfordernden 36 km bis zu einer Höhe von 4.554 m mit atemberaubenden 3500 Höhenmetern im Auf- und Abstieg zu stellen. Das Siegerteam aus Italien, Franco Collé und Tadei Pivk, die letztes Jahr den zweiten Platz belegten, schloss mit einer unglaublichen Leistung in 5h11. Collé stellte hier 2018 mit William Boffelli den Rekord in 4h39’59” über der Originalstrecke auf. Aufgrund der klimatischen Bedingungen in den letzten Monaten war die Schneehöhe stark zurückgegangen und die Strecke musste neu gestaltet werden, um das steile Couloir auf 3.200 m zu vermeiden, das sich als zu gefährlich für die Veranstaltung erwies und einen Umweg von einem Kilometer bedeutete.

Der Sieg der Frauen ging überraschend an die Österreicherin Stephanie Kröll und Karina Carsolio aus Mexiko, die in 6h43 ins Ziel kamen – obwohl Carsolio sich beim Downhill eine Verletzung zugezogen hatte.Alle Ergebnisse