Trailpreview: GGUT, Walser Trail Challenge, Chiemgau 100, Südtirol Ultraskyrace, Swissalpine Irontrail

GGUT 2017

GGUT, Walser Trail Challenge, Chiemgau 100, Südtirol Ultraskyrace, Swissalpine Irontrail … ich denke, mehr braucht man zum nächsten Wochenende nicht sagen. Trotzdem haben wir für Euch wieder die wichtigsten Infos zusammengefasst!

Großglockner Ultratrail (GGUT)

Der GGUT mausert sich in seinem mittlerweile vierten Jahr zu einem richtigen Klassiker der eine große Anziehungskraft sowohl auf ambitionierte Ultraläufer als auch auf die internationale Laufelite ausübt. Die Faszination GGUT lässt sich vor allem durch seine atemberaubende Strecke erklären. Das Aushängeschild dieser Veranstaltung ist der GGUT 110 mit 110 km und 6.500 Höhenmeter. Der Weg führt durch 7 Täler, 3 Bundesländer und vorbei an 14 Gletscher und 300 Gipfel mit mehr als 3.000m.

Neben dieser Königsdisziplin werden der GGUT 110 als 2- er Staffel, der Kalser Tauern Trail, der Weissee Gletscher Trail und dieses Jahr komplett neu der Großglockner Trail angeboten.

Die Staffel besteht aus einem 60km Teil mit 4.500 Höhenmeter und Ziel in Kals am Großglockner und dem zweiten Teil mit 50 km und 2.000 Höhenmeter mit dem Ziel in Kaprun. Dieser 2. Teil ist identisch mit dem Kalser Tauern Trail.

Der Weissee Gletscher Trail ist die kleinste Distanz mit 30 km und 1.000 Höhenmeter.

Der neu geschaffene Großglockner Trail hat 75 km, 4.000 HM, wird ebenfalls in Kals am Großglockner gestartet und bildet ein Zwischenglied zwischen der 110- er Distanz und den kürzeren angebotenen Rennen.

Weitere Links zum GGUT:

Felix Rosentreters Bericht über die 110k:

Christian Mayer war 2017 in der Staffel am Start:

 

Interview mit der Favoritin bei den Damen – Kristin Berglund:

 

Walser Trail Challenge

Das Kleinwalsertal ist eine österreichische Enklave die nur über eine Verbindungsstraße aus Oberstdorf erreichbar ist. Dieses aus den Orten Mittelberg, Hirschegg und Riezlern bestehende Tal ist Heimat der Walser Trail Challenge, bei der sich immer am letzten Wochenende im Juli alles ums Trailrunning dreht.

Bei der 2- tägigen Challenge hat man die Auswahl an verschiedenen Wettbewerben und kann diese auch untereinander kombinieren.

Los geht es am Samstag mit dem Widdersteintrail bei dem auf einer Distanz von 15 km insgesamt 980 HM überwunden werden. Die Strecke ist gleich erklärt: Nach dem Start in Baad und einer 3 km langen flachen Strecke geht es zur Widdersteinhütte hoch und anschließend wieder zurück ins Tal. Der Widdersteintrail kann auf eine lange Tradition zurückblicken und findet dieses Jahr zum 15. Mal statt. Nicht komplett verausgaben sollten sich alle Läufer die eine der beiden Challenges bestreiten und am nächsten Tag noch ein Rennen vor sich haben.

Zur Auswahl stehen dabei der Walser Trail Ultra mit 65 km und 4.200 Höhenmeter und der Walser Trail mit 29 km und 1.900 Höhenmeter.

Am Sonntag um sechs Uhr morgens wird in Riezlern der Walser Ultra Trail gestartet. Diese Strecke ist zum einen gespickt mit landschaftlichen Highlights, zum anderen aber eine absolute physische und mentale Herausforderung für jeden Läufer. Diese hohe Beanspruchung schlagen sich auch in den Finisher- / DNF- Quoten der vergangenen Jahre nieder. Auch das vorhergesagte schwülheiße Wetter am Wettkampftag wird wieder seinen Tribut fordern.

Aber nun kommen wir erst einmal zurück zu den Schönheiten der Strecke. Nach dem Start geht es erfahrungsgemäß erst ein bisschen zäh los, da zunächst eine Hängebrücke und dann die so genannte Naturbrücke hintereinander überwunden werden müssen. Anschließend geht es dann aber mit dem Aufstieg zum Ifen das erste Mal so richtig zur Sache. Auf den nun folgenden zehn Kilometern werden im teilweise technischen Gelände knapp 1.200 Höhenmeter am Stück überwunden. Sowohl beim An- als auch beim Abstieg vom großen Ifen sollen vorhandene Seilsicherungen etwas mehr Sicherheit vermitteln. Anschließend geht es in Richtung Walmedinger Horn zum Grünhorn, ehe es zunächst am Grat entlang wieder Richtung Tal Vorwärts geht. In Baad angekommen, bleibt nur wenig Zeit zum Verschnaufen, da hier bereits der nächste Anstieg in Richtung Widderstein wartet.

In Baad selbst erfolgt gegen 11:00 Uhr der Start zum Walser Trail, da ab hier beide Strecken bis zum Ziel in Riezlern identisch sind. Eines der letzten Highlights ist die fordernde Fiderescharte, die bei entsprechenden Klimaverhältnissen vielen Läufern die letzte Kraft rauben wird. Wer nun im folgenden Abstieg darauf hofft, diesen Lauf bezwungen zu haben, wird schwer enttäuscht werden, da auf die Läufer mit der Kuhgehrenspitze ein letzter harter Gegenanstieg wartet. Erst ab jetzt geht es nun endgültig in Richtung Riezlern talwärts.

Zu den einzelnen Wertungen: Es besteht die Möglichkeit, sich für einen der drei Läufe am Samstag und Sonntag anzumelden. Oder aber man entscheidet sich für eine der beiden Challenges. Die Walser Trail Challenge Classic besteht aus dem Widdersteintrail und dem Walser Trail. Die Walser Trail Challenge Pro besteht ebenfalls aus dem Widdersteintrail und beinhaltet der Walser Ultra Trail. Egal für welchen Lauf Ihr Euch entscheidet, das Kleinwalsertal ist in jedem Fall eine Reise wert!

Als Neuerung dieses Jahr ist die ITRA- Zertifizierung der Strecke, so dass sich alle Finisher der langen Strecke über vier Punkte und der kurzen Strecke über zwei Punkte freuen dürfen.

Ich selbst werde für das Gore Wear Trailrunning XC Team starten und die Walser Trail Challenge Pro bestreiten.

Einen ersten Vorbericht findet Ihr hier:

https://xc-run.de/aktuelles/news/trailrunning/walser-trail-challenge-2018-das-kleinwalsertal-im-trailrunning-fieber/

 

 

Chiemgauer 100

Vorbei ist es mit der idyllischen Ruhe im beschaulichen Chiemgau wenn ab Freitag die Trailrunner das Zepter in Ruhpolding übernehmen. Es wird in jedem Fall extrem, so hat man beim Chiemgauer 100 die Wahlmöglichkeit zwischen langer Strecke und ultralanger Strecke. Spaß beiseite – beim Chiemgauer 100 werden die beiden Distanzen 100 km oder aber 100 Meilen (rund 161 km) angeboten. Auch wenn man im Höhenprofil bei der Strecken und Erhebungen bis zu einer Höhe von rund 1.600 m findet, so sind beide Läufe mit Sicherheit alles andere als Zucker schlecken. Beim 100 km Lauf erklimmt man in höchstens 18h insgesamt 4.500 HM und beim 100-Meiler sind es 7.500 HM. Hier liegt das Zeitlimit bei 33h. Die Strecken verlaufen in verschiedenen Schleifen rund um Ruhpolding und Inzell. Dabei werden hauptsächlich alpine Wander- und Forstwege benützt und viele bekannte Berge und Almen bezwungen. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind unter anderem der Zinnkopf und die Stoißer Alm, der Jochberg, die Hörndlwand und nicht zu vergessen der Hochfelln.

Mit der Tradition aus 13 Jahren ist dieser Lauf alles andere als ein überlaufener Medienevent. Der Chiemgauer 100 bietet für vergleichbar relativ geringes Entgelt eine komplett abgesicherte und markierte Strecke, engagierte Helfer und ein unvergessliches Erlebnis in den Chiemgauer Alpen. Die Strecke berührt nur an wenigen Stellen mit dem Auto zugängliche Punkte und versucht die schönsten Natur-Laufstrecken der Gegend zu verbinden.

25 km vor dem Ziel kann man eine offizielle Verkürzungsoption auf 80 bzw. 141 km wählen, indem man den letzten Berg auslässt.

 

Südtirol Ultra Skyrace

 

Nachdem die letzten beiden Jahre der Lokalmatador Daniel Jung das Südtirol Ultra Skyrace für sich entscheiden konnte und unter anderem 2016 einen neuen Streckenrekord aufgestellt hat, wird es nächstes Wochenende interessant, wer sich den Sieg auf der Sarntaler Hufeisenrunden holen wird. Daniel Jung wird vermutlich nicht dabei sein, da dieser nach eigenen Angaben in der nächsten Woche ein eigenes Projekt starten möchte. Ein Titelaspirant ist mit Sicherheit Matthias Dippacher der dieses Jahr schon mehrmals seine gute Form unter Beweis stellen konnte.

Bei den Damen darf man gespannt sein, ob die Lokalmatadorin Maria Kemenater ihren Sieg aus dem letzten Jahr wiederholen kann.

Das Südtirol Ultra Skyrace zählt mit seinen 121 km und 7.554 Höhenmetern vor allem auch aufgrund seiner technischen Komponenten zu einem der anspruchsvollsten Rennen im Alpenraum.

Nach dem Start am Freitag um 20.00 Uhr im Zentrum der Landeshauptstadt Bozen (264 m) geht es auf den nächsten 18 km im direkten Anstieg 2.000 HM hoch zum Rittner Horn (2.260 m). Die 2.000 m- Grenze wird ab da an auch im ersten Teil des Rennens nicht mehr unterschritten. In einem stetigen bergauf- und ab geht es über die Sarner Scharte und das Totenkirchl zum Latzfonser Kreuz, dem höchstgelegenen Wallfahrtsort Europas. Die Streckenmitte ist ungefähr beim Penser Joch erreicht, ehe es nochmals in einem fordernden Anstieg über das Gerölljoch geht. Erst jetzt folgt ein längerer Downhill bis bei km 70 auf 1.700 m Höhe. Von da an geht es wieder steil bergauf über den Alpler Nieder und zur Hirzerhütte. Der Hirzer ist mit 2.781 m die höchste Erhebung der Sarntaler Alpen. Die Läufer/innen erwartet noch ein langer Abstieg, vorbei am Kratzberger See bis zur Meraner Hütte. Ab hier geht es gemächlich auf und ab, vorbei an den Stoanernen Mandln, Jenesiener Jöchl über den Salten, bis zum Ort Jenesien. Letztlich folgt noch ein anspruchsvoller Abstieg über Rafenstein bis zum Ziel in Bozen/Talferwiesen. Das Rennen wird spätestens nach 40h am Sonntag um 12:00 Uhr in Bozen beendet. Bei diesem Rennen ist es nicht verwunderlich, dass die Finisher 6 UTMB Punkte erhalten.

Doch auch Läufer die sich bei den mittleren Distanzen wohl fühlen kommen hier ganz auf ihre Kosten. Die nächst niedrigere Distanz ist die 69 km Strecke die über insgesamt 3.930 Höhenmeter führt. Das Südtirol Skyrace lässt im Gegensatz zur langen Strecke einige Abschnitte aus, ist aber mit den Anstiegen zum Rittner Horn, der Sarntaler Scharte und dem Totenkirchl nicht weniger anspruchsvoll. Auch die Streckenabschnitte Stoanerne Mandl und Möltner Kaser haben es nochmal in sich, ehe es wieder zurück nach Bozen geht. Bei einem Zeitlimit von 19h bekommt jeder Finisher 4 UTMB- Punkte gutgeschrieben.

Der Südtirol Sky Marathon geht über die klassischen 42,2 km und hat 2.863 HM im Gepäck. Nach dem Start in Bozen geht es wie für einen Skyrun üblich die bereits erwähnten 2.000 HM am Stück hoch zum Rittner Horn, ehe es über die Streckenteile Sarntaler Scharte und Totenkirchl zum Ziel nach Sarntheim geht.Spätestens 12 h nach erfolgtem Start muss dort der letzte Läufer angekommen sein um sich über 3 UTMB- Punkte freuen zu können.

Etwas mehr als die Halbmarathondistanz muss beim Südtirol Sky Trail zurückgelegt werden. Start für die 27 km lange Strecke ist diesmal in Sarntheim. Nach dem Aufstieg über die Stoanernen Mandl zum Möltner Kaser geht es in einer schönen Schleife zum Zielbereich in Bozen.

Hier findet ihr einen Racebericht aus dem letzten Jahr:

 

https://xc-run.de/aktuelles/news/trailrunning/jung-und-kemenater-sind-koenig-und-koenigin-des-suedtirol-ultra-skyrace/

 

Und hier ein Interview mit dem Gewinner der Jahre 2016/2017 daniel Jung:

 

https://xc-run.de/aktuelles/interviews/trailrunner-im-interview-dani-jung/

 

Swissalpine Irontrail

Nach dem erfolgreich verlaufenden Prolog am letzten Wochenende erfolgt nun in Arosa, Davos, Klosters und St. Moritz, der Main Event des Swissalpine Irontrail. Bei der Vielzahl der angebotenen Strecken kann es sehr leicht passieren den Überblick zu verlieren. Aus diesem Grund werden hier nochmals die einzelnen Distanzen aufgelistet und kurz beschrieben. Allgemein wird unterschieden zwischen T (Trail) und K (Lauf) Distanzen. Außerdem werden zwei organisierte H (wandern) Distanzen angeboten.

T127 – die längste Strecke im Angebot wird am Samstag um 0:00 Uhr in Samedan gestartet und wird in einer Schleife um St. Moritz und Pontresina herumgeführt, ehe es anschließend Richtung Davos weitergeht. Spätestens am Sonntag um 10:00 Uhr müssen die Läufer das Ziel erreicht haben. Diese haben bis zu diesem Zeitpunkt 127 km und 6.236 HM in den Beinen und werden dafür mit 6 UTMB-Punkte belohnt.

T88 – Dieser wird direkt in St. Moritz am Samstag um 08:30 Uhr gestartet und führt auf dem gleichen Streckenabschnitt wie der bereits erwähnte T127 zum Ziel in Davos. Das Zeitlimit beträgt hier nach 85 km und 3.641 HM insgesamt 25,5 h. Dieser Lauf kann auch als zweier oder aber als vierer Staffel bestritten werden. Jedoch dürfen sich nur Einzelstarter über die in Aussicht gestellten 4 UTMB Punkte freuen.

T39 – Nicht ganz die klassische Marathondistanz kann der T39 mit seinen 39,2 km und 1.989 HM im Anstieg bieten. Dieser mit 2 UTMB- Punkten bewertete Lauf wird in Bergün gestartet und bildet zugleich bis zum Ziel in Davos den zweiten Teil der Staffelstrecke des T88. Der T39 ist der einzige Nachttrail in den Schweizer Bergen. Nach erfolgtem Start zur Prime Time um 20:15 Uhr kann man einen hoffentlich schönen Sonnenuntergang in dieser faszinierenden Bergwelt genießen. Je nach Schnelligkeit erwartet die Läufer dann kurz vor dem Ziel in Davos ein hoffentlich ebenso schöner Sonnenaufgang. Zielschluss ist um 10:00 Uhr.

Die Laufdistanzen sind auch größtenteils abseits der asphaltierten Straßen. Allerdings werden hier technische Trails vermieden und man konzentriert sich auf Forstwege und und gut laufbare Pfade durch die Schweizer Bergwelt.

K43 – Der K43 ist ein Rundkurs der Start und Ziel in Davos hat. Dieser Bergmarathon ist mittlerweile ein Klassiker unter den angebotenen Distanzen. Auf einer Strecke von 42,9 km werden 1.425 HM überwunden. Nach dem Start führt dieser durch die Täler Dischma und Sertig. Über den Sertigpass führt diese Route vorbei am Sertig Dörfli zurück nach davos.

K23 – Der K23 ist ein Lauf für Genießer. Dieser wird in Klosters gestartet und verläuft zunächst durch eine wildromantische Schlucht und anschließend über den Wolgangpass, vorbei am Davosersee bis zum Ziel in Davos. Dieser Lauf ist mit seinen 23,8 km und 629 HM für alle einigermaßen trainierten Läufer zu schaffen.

K10 – Der K10 ist ein 9,8 km langer Rundkurs mit Start- und Zielort Davos. Mit seinen 168 HM eignet sich dieser für die schnelle Trailrunde für zwischendurch oder aber für Laufneulinge, für die der Naturgenuss im Vordergrund steht.

Comapedrosa

Auch die Skyrunner kommen nächstes Wochenende wieder voll auf ihre Kosten. Das SkyRace Comapedrosa ist fester Bestandteil der Skyrunner World Series und wird auch in der National Series Spain-Andorra-Portugal gewertet. Startpunkt ist der kleine Ort Arinsal (1.550 m) in Andorra am Fuße des Nationlaparks Comapedrosa. Im ersten Streckenabschnitt geht es über eine kurze Pflasterstraße bis zum bewaldeten Trail hoch zum Coll de les Cases (1.958m). Ab da wird das Gelände offener und führt über einen steilen Trail bis zum Pic de les Fonts (2.748m). Nun folgt auf den letzten zwei Kilometern mit dem technischen Schlussanstieg von 1.000 HM die härteste Herausforderung des ganzen Rennens ehe man nach insgesamt 21 km und 2.300 HM im Anstieg den Gipfel des Comapedrosa (2.942m) erreicht.

Im letzten Jahr konnte den Lauf der Spanier Jan Margarit Sole´ mit einer Zeit von 2h 35min für sich entscheiden. Einen Rückstand von bereits 6min musste der 2. platzierte Marco de Gasperi hinnehmen.

Bei den Damen gewann die Spanierin Sheila Aviles Castana in einer Zeit von 3h 17min.